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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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ihrem Stift herum und drehte sich dann zur Seite, um Kendrick anzusehen. Und wenn es doch kein harmloser Zufall war? Was könnte jemand denn von ihr wollen? Sie verfügte weder über eigenes Geld noch andere nennenswerte Besitztümer. War irgendein ruchloser Schuft so tief gesunken, ihr die Designerschuhe von den Füßen reißen zu wollen? Die Schuhe waren wahrscheinlich im Moment ihr wertvollster Besitz, außer den Einkäufen, die sie in London getätigt hatte.
    Die Burg.
    Und die dazugehörigen Ländereien.
    Alles lief auf ihren Namen, oder nicht? Wenn auch das Vermögen der Buchanans nie an das von Kendrick heranreichen würde, so lag auf ihren Namen doch ein beträchtlicher Geldbetrag auf der Bank.
    Und wenn das nun jemand wusste und sie entführen wollte, um Lösegeld zu erpressen?
    »Kendrick, wo sind die Schriftstücke, die ich unterschreiben soll?« Am besten ließ sich für ihre Sicherheit sorgen, wenn sie absolut nichts wert war. Dann hätten die Schurken keinen Anlass mehr, hinter ihr her zu sein.
    »Was?«, fragte er, immer noch auf den Bildschirm konzentriert.
    »Die Dokumente, mit denen ich dir die Burg überschreiben soll.«
    Er erstarrte. Dann wurde der Bildschirm schwarz. Kendrick drehte den Kopf und sah sie an.
    »Ich will nicht, dass du sie unterzeichnest.«
    »Ich glaube, ich sollte es tun.«
    »Das verbiete ich dir«, sagte er mit schneidender Stimme.
    »Warum? Was macht es schon? Du wirst mich doch nicht hinauswerfen, oder?«
    »Du verstehst das nicht«, erwiderte er und wandte sich ihr zu. »Ich wäre dann frei. Sobald mir die Burg wirklich gehört, wäre mir gestattet, endlich das Zeitliche zu segnen, Genevieve.«
    »Oh«, stieß sie tonlos hervor.
    »Ich will dich nicht verlassen.«
    »Ich will nicht, dass du gehst«, flüsterte sie.
    »Kein Wort mehr darüber. Ich hätte dir überhaupt nichts von den Schriftstücken erzählen sollen. Ich möchte, dass du es vergisst.«
    »In Ordnung«, nickte sie.
    »Und denk nicht mehr an das andere Problem. Inspektor O’Mally wird das Rätsel für uns lösen.«
    »Hältst du es denn nicht für möglich, dass diese Leute hinter der Burg her sind und glauben, sie könnten durch mich in den Besitz kommen?«
    Kendricks Miene entspannte sich. »Nay, Liebes. Das glaube ich nicht. McShane hat für mich monatelang diese Dokumente ausgearbeitet, von denen wir nicht mehr sprechen wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein gewöhnlicher Verbrecher einen solchen Plan ausdenken, geschweige denn ihn ausführen könnte. Soll sich doch der gute Inspektor den Kopf über dieses Problem zerbrechen. Er scheint mir recht tüchtig.«
    Sie nickte und lehnte ihren Kopf an das Sofa zurück. Kendrick hatte recht. Viel mehr konnten sie wohl nicht tun.
    * * *
    Das Telefon klingelte. Bryan tastete danach, während er sich umdrehte und versuchte, sich einen Reim auf die Ziffern seines Weckers zu machen. Drei Uhr morgens? Wer in aller Welt rief denn um drei Uhr morgens an?
    »Hallo?«
    »McShane«, knurrte eine raue Stimme, »ich bin im Knast. Bewegen Sie Ihren Hintern hierher und holen Sie mich raus!«
    Bryan stöhnte innerlich und ließ den Kopf zurück aufs Kissen fallen. »Wie zum Kuckuck ...«
    »Ein Monster mit zwei blutigen Schwertern ist wie aus dem Nichts auf mich losgegangen! Sie haben nichts davon gesagt, dass ich es mit Schwertern zu tun bekäme! Nur mit dem Mädchen. Ich sollte nur das Mädchen holen. Und jetzt sitz ich voll in der Scheiße! Holen Sie mich hier raus!«
    »Beruhigen Sie sich, Mr Starkey. Ich komme sofort mit der Kaution. Aber Ihr Auftrag ist noch nicht erledigt und wird es auch nicht sein, bevor Sie mir Miss Buchanan bringen.«
    »Sie haben wohl den Arsch offen!«, brüllte der Mann. »Das verdammte Miststück fass ich nicht mal mehr mit der Kneifzange an!«
    »Dann sehe ich mich bedauerlicherweise nicht in der Lage, Kaution zu stellen. Gute Nacht, Mr Starkey.«
    Bryan legte auf. Der Löwe hatte sich gezeigt und war siegreich gewesen. Starkeys Art hatte ihm von Anfang an nicht gefallen. Nein, er würde wohl einen anderen Mann oder zwei anheuern müssen, die etwas mehr Rückgrat hatten.
    Er seufzte, als er sich aus dem Bett wälzte und zur Toilette ging. Denk bloß nicht an Maledica, Löwe. Der braucht von diesem Fehlschlag nichts zu erfahren.
    Allerdings hatte Bryan das Gefühl, Maledica wüsste es ohnehin schon.

18
    Genevieve legte letzte Hand an ihre Weihnachtsgeschenke. Obwohl es erst die zweite Dezemberwoche war, wollte sie rechtzeitig fertig

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