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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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sein. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie genügend Zeit und Muße gehabt, sich schon früh genug auf Weihnachten vorzubereiten. Als nächsten Punkt sah ihre Liste vor, Kendrick und Worthington mit dem Teig für Chocolate-Chip-Cookies vertraut zu machen. Dabei ging es nicht um die Kekse, sondern um den Teig. Sobald der Teig zum Keks wurde, verlor Genevieve das Interesse daran. Kendrick würde zwar diese Speise der Götter nicht schmecken können, aber sie konnte es ihm ja beschreiben. Und dann musste sie noch Zuckerkekse und Buttertoffee machen und was ihr dank der Rezepte von Betty Crocker sonst noch einfiel. Worthington zitterte schon erwartungsvoll, zweifellos aber in Erwartung des Durcheinanders, das sie anrichten würde.
    Sie räumte das letzte Päckchen in den Schrank und schloss ab. Nachdem sie den Schlüssel in ihrer Hosentasche verstaut hatte, wo Kendrick ihn nicht finden konnte, verließ sie das Schlafzimmer und ging hinunter in den Rittersaal. Worthington saß vor dem Kaminfeuer und las die Zeitung.
    »Wo ist Kendrick?«
    »Draußen, Mylady. Laufen Sie nach oben und holen Sie Ihren Mantel, wenn Sie ihm Gesellschaft leisten wollen.«
    »Ja, Mama«, seufzte sie und rannte die Treppe wieder hinauf. Sie nahm ihre abgetragene Kapitänsjacke aus dem Schrank und lief wieder hinunter. Worthingtons kritischer Blick blieb ihr nicht verborgen.
    »Handschuhe wären anzuraten, Mylady.«
    Sie beachtete ihn nicht weiter, öffnete die Eingangstür, und ihr stockte der Atem. Der Hof sah wieder aus wie im dreizehnten Jahrhundert. Benommen ging sie die Stufen hinunter und merkte erst, dass sie durch jemanden hindurchgegangen war, als das Gespenst kicherte. Sie wirbelte herum, die Hand an der Kehle.
    Der Mann nahm den Helm ab und schob die Bundhaube von seinem blonden Haar zurück. Seine blauen Augen funkelten, als er sich lächelnd tief vor ihr verbeugte.
    »Royce of Canfield, danach of Artane, zu Euren Diensten, Mylady.«
    »Oh, hallo«, erwiderte sie verwirrt. »Ich bin Genevieve.«
    »Ich weiß, Mylady. Ein wahres Vergnügen, Euren Liebreiz aus der Nähe zu betrachten. Ich erspähte Euch bereits am Flughafen, zögerte jedoch, mich Euch bekannt zu machen. In der Tat, die Schilderung meines Lords Kendrick von Eurer Schönheit werden Euch nicht gerecht. Eure Lieblichkeit übersteigt, was Worte beschreiben können.«
    Genevieve starrte ihn mit offenem Mund an. »Wow«, hauchte sie. Dieser Bursche wusste, wie man Komplimente macht.
    »Nay, Mylady, das würde ich allzeit sagen, wenn ich Eure Wohlgestalt erblicke ...«
    »Royce, du Pferdearsch, hinfort mit dir von der Seite meiner Lady. Dein Gestank wird ihr die Sinne rauben.«
    Genevieve brachte den Hufschlag nicht mit Kendrick in Verbindung, bis sie ihn keine drei Schritte von sich entfernt auf seinem Schlachtross sitzen sah. Sie blickte zu ihm auf, und erneut blieb ihr der Mund offen stehen. Ein Gespensterpferd? Nun ja, sie hatte schon Seltsameres gesehen.
    »Heiliger Strohsack«, sagte sie leise.
    Kendrick zwinkerte seinem Hauptmann zu. »Das ist noch viel schmeichelhafter als ein bloßes >wow<. Vergiss nicht, wen sie liebt, Einfaltspinsel.«
    »Kendrick, du Possenreißer, wieso sollte sie dich erwählen,
    wenn du aussiehst, als hättest du kürzlich im Burggraben gebadet, und darob noch übler riechst?«
    »Mich deucht, hinter deinem geistlosen Gerede verbirgt sich eine Verunglimpfung.«
    »Das will ich meinen.«
    »Dann muss ich Satisfaktion fordern.«
    »Die sei dir mit Freuden gewährt.«
    Kendrick lächelte zu Genevieve hinunter. »Vielleicht hättest du Lust zuzusehen, wie ich diesen Cretin im Turnier Mores lehre?«
    Genevieve konnte nur noch staunen. Hatte sie diesem Mann je Widerworte gegeben? In Jeans und Sweatshirt sah er stark und beeindruckend aus; im Kettenpanzer, mit dem Schwert an der Seite und einer Lanze in der Hand wirkte er bedrohlich und Furcht einflößend. Wer hatte sich ihm jemals in der Schlacht zur Wehr setzen können? Jeder, der ihn mit ungeheurem Tempo auf sich zupreschen sah, wäre ein Narr gewesen, hätte er sich nicht in Deckung gebracht.
    »Setz dich hinten in den Garten, Liebste, unter den Baum. Ich habe von Worthington ein paar Decken zu deiner Bequemlichkeit dorthin legen lassen. Da bist du vollkommen außer Gefahr. Im Gegensatz zu Royce.«
    Genevieve zögerte. »Er kann dich nicht verletzen, oder?«
    »Er wird mir nicht nahe genug kommen, um das zu vollbringen. Und, nay, er kann mich nicht verletzen, selbst wenn seine Lanze wie durch

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