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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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Hand aus, hob einen Ohrring auf und musste unwillkürlich über das reizende Geschenk lächeln. Ihr eigener Schmuck war eher schäbig, doch sie hatte weder das Geld noch das Bedürfnis gehabt, das zu ändern. Ohrringe waren ein sehr persönliches Geschenk, und dass es von Kendrick kam, freute sie besonders.
    »Leg sie an«, drängte er sie, »damit ich sehen kann, ob mir ihre Größe gefällt.« Sie kam seinem Wunsch nach, und er trat ganz nahe heran, um ihre Ohren zu betrachten. »Also, ich kann sie ja kaum sehen! Ich denke, ich werde dir morgen ein Paar größere schenken müssen.«
    »Noch größer, und man wird garantiert blind davon.«
    »Und sie würden deine Ohrläppchen bis auf die Schultern hinunterziehen«, stimmte er grinsend zu. »Protziges heben wir uns vielleicht für das Diadem und die passenden Halsketten auf.«
    »Bloß nicht«, mahnte sie ihn. »Ich werde nie Gelegenheit haben, sie zu tragen, und es ist schade um das Geld.«
    »Ich besitze mehr Geld, als wir je ausgeben können.«
    »Du hast noch nicht gesehen, was ich dir zu Weihnachten schenken werde.«
    »Nachdem mich der Jag nicht ruiniert hat, bezweifle ich, dass es deinen Weihnachtsgeschenken gelingen wird.«
    Genevieve berührte die Diamantstecker in ihren Ohren. »Sie sind so schön. Danke.«
    Er hob die Hand, um Genevieve zu berühren, und hielt dann inne. Mit einem gezwungenen Lächeln ließ er die Hand wieder sinken. »Du bist diejenige, die schön ist, und ich bin glücklich, dass dir die Ohrringe gefallen. Können wir jetzt weiter das Spiel anschauen? Das Werben um dich erschöpft mich.«
    »Oh, geh du nur«, erwiderte sie und scheuchte ihn gutmütig lächelnd hinaus. »Wir wollen dich doch nicht schon am ersten Tag überanstrengen.« Sie schnappte sich Papier und Stift und folgte ihm zurück in seine Höhle.
    Kendrick war bereits wieder ins Spiel vertieft, ehe Genevieve die Kappe vom Stift gezogen hatte, daher begann sie zuerst mit ihrer Liste. Die Anzahl ihrer Bekannten war erstaunlich. Wo sollte sie anfangen? Glücklicherweise war sie Expertin im Listenschreiben, und so gelang es ihr in kurzer Zeit, all ihre ehemaligen Kunden aufzuführen. Vier Seiten später kam sie zu den persönlichen Bekannten. Die nahmen nicht viel Platz ein.
    In England hatte sie bisher nur wenige Leute kennengelernt. Sie begann mit dem Zeitpunkt, an dem sie den Fuß auf englischen Boden gesetzt hatte, und endete mit Inspektor O’Mally.
    Der Ton des Fernsehers wurde abgeschaltet, und Genevieve blickte lächelnd zu Kendrick auf.
    »Halbzeit?«
    »Aye. Wie weit bist du mit deiner Liste?«
    »Fertig. Jetzt kommt deine. Wen zuerst?«
    »Tot oder lebendig?«
    Sie versuchte zu lächeln. »Tot?«
    »Auf dieser Insel tummeln sich mehr Gespenster, als dir zu wissen lieb wäre. Die lassen wir aber beiseite. Die Konstitution des armen Inspektors wäre für eine paranormale Ermittlung nicht sehr geeignet. Wir fangen hier an. Da ist Worthington ...«
    »Kendrick!«
    »Der Inspektor will Namen, also bekommt er Namen. Die Dorfbewohner lassen wir aus. Sie glauben sowieso nur an die Gerüchte. Gut, dann sehen wir uns London an.«
    »London?«, wiederholte sie.
    »Da ist Bryan McShane, den du so nett findest.«
    »Tu ich nicht. Er ist ein Schwächling.«
    »Aber er ist leicht zu handhaben.«
    »Und teuer.«
    »Er ist eingeschüchtert. So mag ich ihn. Dann noch mein Banker, der junge Master Beagley. Ein sehr ehrlicher und offener Kerl. Absolut vertrauenswürdig.«
    »Und eingeschüchtert?«
    »Er hält mich für einen reichen Einsiedler, der vorgibt, adlig zu sein«, antwortete Kendrick augenzwinkernd. »Ich nehme an, ihm wären meine Lebensumstände egal, wenn er sie kennen würde.«
    Genevieve klopfte mit dem Stift auf den Block. »Ich glaube noch immer, dass es ein Zufall war.«
    »Möglich.«
    »Du bist nicht der Meinung?«
    Er sah sie mit ernstem Blick an. »Von all den Hotelzimmern, unter denen der Mann die Wahl hatte, suchte er sich ausgerechnet deines aus? Solche Zufälle gefallen mir nicht.«
    »Aber wer sollte mir etwas antun wollen?«, fragte sie entgeistert. »Ich kenne hier doch niemanden!«
    »Sicher irre ich mich«, beeilte er sich, beschwichtigend zurückzurudern. »Wahrscheinlich war es doch ein Versehen. Lass uns die Listen weglegen und nicht mehr daran denken. Schau, die Halbzeitpause ist vorüber«, sagte er und stellte den Ton wieder an. »Die Dolphins haben ganz schön was abbekommen.«
    »Du wechselst das Thema.«
    »Ich weiß.«
    Sie kaute eine Weile auf

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