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Das Erbe von Glen Crannach

Das Erbe von Glen Crannach

Titel: Das Erbe von Glen Crannach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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Anschließend würde sie sich schlafen legen, um für den Termin am nächsten Morgen um acht frisch und ausgeruht zu sein.
    Es wäre wohl alles gut verlaufen, wenn Camilla daran gedacht hätte, einen Weckruf in Auftrag zu geben, ehe sie zu Bett ging. Doch sie vergaß es, und es war bereits kurz nach halb neun, als sie zehn Stunden später benommen die Augen öffnete.
    Nach einem Blick auf die Uhr fuhr sie hoch und sprang aus dem Bett. Verflixt noch einmal! Jetzt hatte sie sich vermutlich alles verdorben!
    In Panik griff sie nach dem Telefonhörer.
    “Verbinden Sie mich schnell mit Schloss Crannach”, bat sie Mrs. Cameron an der Rezeption. “Mr. Greg McKeown.”
    Wenn ich ihn um Entschuldigung bitten und ihm erklären kann, dass ich schnellstens aufbrechen werde, lässt sich die Situation vielleicht noch retten, hoffte Camilla. Aber die Sekretärin, die sich am anderen Ende meldete, teilte ihr mit, dass Mr. McKeowns Nebenstelle leider besetzt sei.
    “Würden Sie ihm dann bitte etwas von mir ausrichten? Sagen Sie ihm, Miss Holden sei unerwartet aufgehalten worden und wird in einer halben Stunde da sein.”
    Zum Frühstücken blieb keine Zeit. Camilla duschte blitzschnell und zog das Erstbeste an, was ihr in die Hände kam – schicke Hosen im Reiterstil und einen flaschengrünen Pullover. Das blonde Haar fasste sie mit einem grünen Samtband zusammen. Dann griff sie nach ihrer Kameratasche und rannte nach unten.
    Es war drei Minuten nach neun, als Camilla am Schloss eintraf. Erleichtert stellte sie fest, dass der verstaubte Land Rover auf dem Parkplatz stand. Wenigstens hatte Greg McKeown auf sie gewartet.
    Sie klingelte, und kurz darauf erschien Maggie.
    “Guten Morgen”, sagte Camilla und lächelte schüchtern. “Mr. McKeown erwartet mich.”
    Maggie schüttelte den Kopf. “Mr. McKeown ist gerade ausgegangen.”
    “Aber …”, begann Camilla, deutete auf den Land Rover – und verstummte. Natürlich besaß Greg McKeown mehr als einen Wagen. Es war dumm von ihr gewesen, anzunehmen, dass er so höflich sein würde, auf sie zu warten. “Wann erwarten Sie ihn denn zurück?”
    “Er hat nichts gesagt. Es kann sein, dass er ziemlich lange fort sein wird.”
    Das hatte Camilla befürchtet.
    “Sie können jedoch gern hereinkommen und auf ihn warten”, fuhr die Haushälterin fort und hielt die Tür auf, doch Camilla schüttelte den Kopf.
    “Wenn Sie nichts dagegen haben, bleibe ich lieber draußen und sehe mich ein wenig um.” Sie wollte wenigstens die Zeit und das gute Wetter nutzen und sich einige Hintergrundmotive aussuchen.
    Maggie zuckte gleichgültig die Schultern und machte die Tür wieder zu.
    Camilla ließ die Kameratasche im Wagen und hängte sich nur die Nikon über die Schulter. Es war ein schöner Tag für einen Spaziergang, die Herbstsonne schien warm von einem wolkenlosen Himmel.
    Weit wagte Camilla sich nicht vom Schloss weg. Falls Greg zurückkommen sollte, wollte sie in der Nähe sein. Doch mehr als eine Stunde später war immer noch nichts von ihm zu sehen. Wenigstens hatte Camilla bis dahin mehrere vielversprechende Orte gefunden – darunter eine schöne alte Sonnenuhr sowie ein Gartenhäuschen mit herrlichem Ausblick – und eine Unterhaltung mit einem alten Mann mit Hut angefangen, der die Rhododendronbüsche zurückschnitt.
    “Wenn Sie nach etwas Besonderem suchen”, riet er Camilla, “sollten Sie zum Loch Maree fahren. Dort finden Sie einige der schönsten Szenerien der ganzen Welt.”
    “Das werde ich tun”, versprach sie. Sie hatte ohnehin vor, während ihres Aufenthalts im schottischen Hochland einige Landschaftsaufnahmen für ihre Sammlung zu machen. Zum wiederholten Mal schaute Camilla auf die Uhr. Es war schon fast halb elf. Welches Spiel trieb Greg McKeown?
    Im gleichen Moment wurde die Stille durch Motorengedröhn zerrissen.
    Der alte Mann drehte sich um. “Da kommt er.”
    Er hatte recht. Camilla verabschiedete sich rasch. Sie hatte gerade das obere Ende der Treppe erreicht, die vom Garten zum Vorplatz führte, als ein schweres Motorrad die Auffahrt hinaufgedonnert kam. Auf der Maschine saß eine kräftige Gestalt in Jeans und schwarzer Lederjacke, es konnte sich nur um Greg McKeown handeln.
    Greg brachte die Maschine zum Stehen, setzte seinen Sturzhelm ab und strich sich durch das schwarze Haar. Ohne abzusteigen, betrachtete er Camilla.
    “Sie sind also doch noch gekommen”, stellte er fest.
    Zorn flackerte in ihr auf. “Ich bin schon seit kurz nach neun hier”,

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