Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

Wonnen.
     
    Ist es Schwimmen oder Fliegen, wenn sich alle Glieder biegen,
    in dem Takt der sanften Wellen, die aus weiten Tiefen quellen .
     
    Der Verisat ließ sein Soundsystem aufklingen und hintermalte Portas und Roberts Gesang mit Klavierklängen.
     
    Es ist doch wie im Weltraum schweben, sich den Wellen hinzugeben,
    nach den besten Zielen streben und dabei ewig weiterleben.
    Denn die Antwort ist auch unten, in des Meeres weiten Schlunden,
    wobei wir viel zu wenig wissen, und also noch viel lernen müssen .
     
    Kommt’s von oben oder unten. Von der Sonne oder Schlunden?
    Keines ist’s, es kommt von innen. Aus der Mitte will es springen.
    Dieses Schweben, dieses Gleiten, In den unendlichen Weiten.
     
    Portas hatte eine sehr schöne kräftige Stimme, und er hatte den Text voller Inbrunst gesungen. Deshalb fragte Robert:
    „Und warum das jetzt?“
    „Was das?“
    „Warum das alles hinwerfen?“
    „Zum Beispiel?“
    „Warum willst du auf der Erde bleiben, wo du doch hier alterst und viel früher sterben wirst.“
    Portas seufzte und langte nach der Whiskey-Flasche, um sich selber nachzufüllen.
    „Auf eine ehrliche Frage gehört eine ehrliche Antwort. Michael weiß und wusste damals, als er mich als Observer auf die Erde schickte, dass ich alle Anfangssymptome des Opula-Syndroms hatte. Er und ich, wir wussten beide, dass ich unweigerlich erkranken würde. Und da wir Allthanier auf der Erde auch altern, was übrigens der Hauptgrund dafür ist, dass es die Wenigstens von uns für erstrebenswert erachten, ein paar Jahre auf der Erde als Observer zu verbringen, erschien es mir angebracht, hier den Rest meines Lebens zu verbringen. Mit dem angenehmen Nebeneffekt, wie sich hier auf der Erde herausstellte, wovon wir aber vorher noch nichts wussten, dass ich hier ohne die schlimmsten Opula-Symptome bin. Ich bin hier also depressionsfrei und halluzinationsfrei. Und während es auf Allthanien eine Krankheit ist, wenn man altert und verfällt, so ist das hier der normale Verlauf des Lebens.“
     
    Robert war geschockt. Michael hatte ihm die Opula-Erkrankung von Portas verschwiegen. Bewusst? Aber warum? Angesichts dieser Erkrankung machte es doch Sinn, dass Portas sich für die Erde entschieden hatte.
    „Normalerweise bleibt ein Observer 10 bis 20 Jahre auf der Erde. Hier altern wir Allthanier und das möchte keiner von uns. Ewig jung. Ein Traum, der in Allthanien wahr wird, wenn nicht die Opula-Krankheit zuschlägt. Aber für viele unserer Kinder, die in Allthanien geboren werden, leider nur ein Traum. Glaub mir, es ist tragisch, wenn die eigenen Kinder zu Greisen werden. Ich habe das dreimal erlebt und will das nie wieder durchmachen.“
    „Und Michael wusste und weiß von deiner Erkrankung?“
    „Ja, er wusste es, und er hat mich trotzdem zur Erde geschickt. Oder gerade deswegen.
    „Der Senat entscheidet aber alles.“
    „Nun Robert. Es gibt nichts, was Aristo, Michael und Arturis, wenn sie einer Meinung sind, nicht erfolgreich durchsetzen könnten.
    „Sind sie immer einer Meinung?“
    „Meistens, glaube ich. Weiß ich aber nicht genau. Manchmal natürlich nicht. Vermutlich geht es bei ihnen wohl ganz demokratisch vor. Das Triumvirat von Allthania. Inoffiziell zwar, aber omnipräsent. Zum inneren Kreis gehört noch Leonardo. Ich weiß nicht, ob du ihn schon kennengelernt hast?
    „Nein..“
    „Einer der führenden Köpfe Allthaniens. Am politischen Tagesgeschehen kaum interessiert, genau wie Aristo, aber sehr erfindungsreich. Er hat die Coralzellen praktisch im Alleingang entwickelt. Einfach genial. Diese Coralzellen können alles, was wir ihnen einprogrammieren. Wirklich alles.“
    „Sie sind für die Datenübermittlung von der Erde nach Foresterra zuständig?“
    „Ja, genau dafür hat er sie entwickelt. Ihr Einsatzgebiet wäre aber, gäbe es keine Regulation, praktisch unbegrenzt. Sie werden auch derzeit in Maldanien eingesetzt, um die Rüstungsindustrie der Maldaner zu zerstören.“
    „Und sie waren sicher daran beteiligt, dass ich vor den Wanzen in meinem Hotelzimmer in Frisco gewarnt wurde.“
    „Natürlich unser ganzes Datenerfassungssystem ist ein Coral-System. Die Zellen sind darauf programmiert, alles zu erfassen und zu analysieren und sie kommunizieren direkt mit deinem und meinem Sencom, dem Verisat und dem Verimund auf Foresterra. Hat man also deine Hotelsuite in Frisco verwanzt? War es das FBI, CIA, NSA, NSB, INR, OIA oder DIA? Obwohl es für viele verboten ist, im Inland tätig zu