Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
sollte ein Senator alles selber recherchieren und nachforschen und sich nicht auf alles verlassen, was ihm ein Computer sagt.“
„So kann ich keine Hilfe von dir erhalten?“
Der Verisat schwieg.
Robert versuchte es mit einer anderen Frage.
„Hätte Portas die Mittel, um eine Vulkaneruption zu generieren?“
„Wenn er sie hätte, so würde er sie vor mir verheimlichen .“
„Warum?“
„Weil es verboten ist.“
„Was bräuchte er, wenn er es trotzdem versuchen wollte und er auf irdische Mittel beschränkt ist?“
„Um einen Ausbruch auszulösen, müsste eine Kettenreaktion in einer großen Magmakammer in Gang kommen, die Gasblasen im Magma wachsen ließe und so den Druck im Untergrund stark erhöht. Dazu eventuell eine Rakete mit einem Atomsprengkopf und einen Vulkan, der so unter Druck steht, dass er sowieso in den nächsten 30 bis 100 Jahren ausbrechen würde. Außerdem ein paar Fachleute, Spezialisten, Vulkanologen, Geologen zur Berechnung der Risiken, denn ich stünde für diese Berechnungen nicht zur Verfügung.“
„Er könnte also erreichen, dass ein Ausbruch, der sowieso irgendwann eintreten würde, vorzeitig erfolgt.“
„Eine ganz gefährliche Idee, denn wer könnte eventuelle tektonische Verschiebungen ganz ausschließen. Diese wiederum könnten einen semi-globalen Tsunami verursachen.“
„Und was ist mit der Theorie der Anbohrungen in die Magmakammer? Könnte durch Anbohrungen der Magmakammer eine frühzeitige Eruption erreicht werden?“
„Darüber spekulieren die Fachleute. In Neapel überlegt man, den Vesuv durch Anbohrungen zu entschärfen. Kritiker sind dagegen und warnen vor dem unberechenbaren Risiko.“
„Wiederhole bitte die Fakten.“ Robert war inzwischen mit dem Thema vertraut, wollte die Details aber noch einmal abwägen.
„Gemäß dem Würzburger Vulkanologen Bernd Zimanowski ähnelt eine Bohrung in eine Magmakammer einem Stich in einen äußerst zähen Kuchenteich. Eine solch schwerfällige Masse könne durch eine kleine Bohrung nicht in Wallung geraten, meint auch Christopher Kilburn vom University College London, ein leitender Wissenschaftler des Projekts am Vesuv. Um einen Ausbruch auszulösen, müsste eine Kettenreaktion in einer großen Magmakammer in Gang kommen, die Gasblasen im Magma wachsen ließe und so den Druck im Untergrund stark erhöht. Ein kleines Bohrloch habe jedoch keinen solch großen Einfluss. Magma sei viel zu zäh, um durch das Bohrloch zu fließen, so Kilburn.“
„Also eine Kettenreaktion in einer großen Magmakammer ließe die Gasblasen im Magma wachsen und würde den Druck im Untergrund stark erhöhen. Dadurch könnte man eine vorzeitige Eruption auslösen. Wenn aber gleichzeitig die Gefahr eines Tsunamie entsteht. Was dann? Das würde Portas niemals riskieren.“
Wie wollte er wissen, ohne Portas zu kennen, was dieser riskieren würde oder nicht riskieren würde, um seine Ziele zu erreichen? Gut, dass er Portas endlich kennenlernen würde.
Robert erhob sich aus seinen bequemen Ledersessel und ging zum Fenster. In zwei Stunden würde Portas vor der Tür stehen. Eines von vielen Themen, die er anzusprechen gedachte, war, dass er in San Francisco verwanzt worden war. Ob Portas sich vorstellen könnte, welcher Geheimdienst den Chef einer humanitären Stiftung im Hotel abhören wollte und warum. Vermutlich hatten sie es hier in Boston auch schon versucht, waren aber an dem perfekten Sicherheitssystem gescheitert. Nun wunderten sie sich, warum es ihnen nicht gelang. Denn die Sicherheitsleute in der Überwachungszentrale und am Eingang waren normale Menschen mit allen Stärken und Schwächen. Die irdischen Geheimdienste konnten nicht wissen, dass die Sicherheit der Foundation vom Verisat überwacht und kontrolliert wurde.
Er blickte über den Park, der umrahmt war von Häusern mit prächtigen Fassaden, hohen stuckverzierten Fenstern und eleganten Eingangsportalen. Er öffnete das Fenster und atmete die frische Luft ein. Noch nie war er in Boston spazieren gegangen. Nun hörte er das Gezwitscher und Gesurre der Vögel im Park. Noch nie hatte er diesen Vogelstimmen in Ruhe gelauscht. Seltsam diese Zeit der Besinnung, wo er auf Portas wartete. Hier in der Grünzone des Parks war das ideale Habitat für eine vielfältige Vogelwelt, Schwärme strömten von den Bäumen auf, erhoben sich in die Luft, zogen munter umher, flogen auseinander, vereinten sich wieder und ließen sich auf einem anderen Baum ihrer Wahl nieder. Ein kleiner Spatz
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