Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Anweisung des obersten Behördenchefs geben wollte, fing Meinecke an.
„Diese ganze Geschichte stinkt. Was denken Sie, Robin?“
„Sieht so aus.“ Natürlich stinkt es immer von oben, wenn von dort in die Ermittlungen eingegriffen wird.
„Ich bin jetzt mehr als vorher davon überzeugt, dass ein Hacker in unserem Computersystem war und die Aufnahmen verändert hat. Denn ich bin mir absolut sicher, dass noch gestern Nacht die Aufnahmen eine viel größere Ähnlichkeit mit diesem Stadler hatten. Vorher waren diese jetzt erkennbar bestehenden wesentlichen Unterschiede nicht so scharf und deutlich zu erkennen. Die Bilder waren viel unschärfer in der Vergrößerung, so dass Augenfarbe und Ohrform interpretationsbedürftig waren. Jetzt aber sind die Unterschiede offensichtlich. Was außerdem nicht mehr passt ist die Kopfform, Figur und Körperbau. Da war doch heute morgen viel mehr Ähnlichkeit als gerade eben.“
„Aber das ist meistens so mit diesen verschwommenen Aufnahmen der Überwachungskameras.“
„Eben, eben. Diese Aufnahmen sind in der Vergrößerung eben nicht mehr verschwommen genug. Wie kann das passieren?“
„Vielleicht ein Hacker? Bei uns? Unmöglich.“
„Dann die Sache mit dem Loch!“
„Welchem Loch?“
„Das Loch im Weinkeller, der Wanddurchbruch, der plötzlich verschwunden ist.“
„Ach ja.“ Robin erinnerte sich, dass Meinecke am Tatort nach einem Loch gesucht hatte.
„In einer halben Stunde ist die Pressekonferenz und was haben wir vorzuweisen?“
„Es war ja erst gestern und wir haben schon einen Täter.“
„Tatverdächtigen, Tatverdächtigen. Das Bild von dem Kampf, dann eine Vergrößerung des Gesichtes als Portraitaufnahme, zeigen wir also der versammelten Presse. Das steht dann morgen überall in allen Zeitungen. Vielleicht bringt es sogar die Tagesschau. Oder sollen wir entgegen den Anweisungen von oben der Presse auch eine Vergrößerung von der angegriffenen Person zeigen und die Presse bitten, auch diesen Zeugen suchen zu lassen. Was meinen Sie Robin?“
Robin überlegte kurz, ob er den Chef dazu raten sollte, den Anweisungen des Polizeidirektors nicht nachzugeben, Schwieg dann aber wohlüberlegt, denn der Chef fuhr fort.
„Wir wissen beide, dass die Presse immer sehr schnell dazu neigt, von der Polizei gesuchte Zeugen ins Zwielicht zu rücken, sie anrüchig erscheinen zu lassen und zwischen den Zeilen die vage Vermutung, dass der gesuchte Zeuge vielleicht doch etwas mit der Tat zu tun haben könnte.“
Das wusste Robin Mertens eigentlich auch. Nur gut dass er nicht versucht hatte, den Chef zu linken. Oft fragte dieser nur so, obwohl er längst alles beschlossen hatte.
„Es wird allen auffallen, dass unser Täter etwas seltsam aussieht“, fuhr Hauptkommissar Meinecke fort. „Natürlich haben wir keine Erklärung dafür. In unseren Bilddateien liegt er nicht vor. Von Interpol wird er auch nicht gesucht. Was denken Sie denn über das seltsame fremdartige Aussehen?“
„Vielleicht ein Gendefekt. Oder eine Hautkrankheit. Ein Unfall? Ich denke der Typ hatte einen ganz schlechten Schönheitschirurgen.“
Er lachte und war erfreut, dass der Chef über den Witz mitlachte
Archibald geht nach Allthania
Archibald und Aki hatten schöne gemeinsame Tage in Michaels Villa auf den Höhen der Landzunge. Gemeinsam saßen sie im Lerncenter und wenn ihnen der Sinn nach frischer Luft und Bewegung stand, dann durchstreiften sie die Gartenanlagen und erfreuten sich an dem imposanten Ausblick von den Klippen der Landzunge auf die Küstenlandschaft. Manchmal gingen sie auch runter zum Strand oder flogen mit einem Gleiter zu ihrer alten nun verlassenen Palmengruppe. Dann machten sie lange Strandwanderungen, schwammen in der Brandung oder lagen einfach im Sand und alberten rum.
Dabei warteten sie auf Michaels Rückkehr. Und je länger Michaels Abwesenheit dauerte, desto unbehaglicher fühlte sich Archibald. Denn er wusste, dass er vorschnell gehandelt hatte. Eventuell sogar übereilt und fahrlässig. Das Problem der Verwirrten war ihm bekannt. Verstohlen beobachtete er Aki. Argwöhnisch wartete er auf Anzeichen einer Verhaltensveränderung.
Aber als Michael endlich nach zwei Wochen anreiste, war immer noch alles in Ordnung. Aki war noch genauso lustig, fröhlich und immer gut gelaunt wie am Traumstrand.
Es war nach dem Frühstück, das sie draußen am Seerosenteich eingenommen hatten, als Archibald sah, wie sich von der Landseite her ein Gleiter näherte,
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