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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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Gruß verabschiedeten die beiden Offiziere sich voneinander. Perrigny begleitete seinen Kameraden, während er ihm allen nur erdenklichen Trost zu spenden versuchte. Doch der Unglückliche hörte nicht einmal, was er sagte.
    Als Hauptmann Marcenay vor seiner Tür angekommen war, verabschiedete er sich von seinem Freund und riegelte sich in seinem Zimmer ein. Als er endlich allein war, warf er sich auf sein Bett; völlig am Ende seiner mannhaften Selbstbeherrschung brach er in Schluchzen aus.
IX.
Eine Katastrophe
    Die Unterbrechung des Stroms von der hydroelektrischen Station währte nicht sehr lange. Nachdem der Strom am 9. April ausgefallen war, schaltete er sich bereits am nächsten Morgen wieder ein.
    Das erste Opfer dieses Manövers, das er zunächst für überaus schlau gehalten hatte, war nämlich Harry Killer selbst gewesen. Wenn er der Fabrik die Energie nicht mehr lieferte, die sie benötigte, erfüllte diese auch keinen der Dienste mehr, die er gewöhnlich von ihr erhielt.
    Die landwirtschaftlichen Maschinen waren ohne den Strom, der sie in Bewegung setzte, plötzlich stehengeblieben. Die elektrischen Pumpen, die Wasser aus dem Strom schöpften, um die Reservoire damit zu füllen, deren eines sich in der Fabrik befand, von der aus das Naß in ein anderes, oberhalb der Kaserne der Schwarzen Garden gelegenes, strömte, hatte gleichfalls zu funktionieren aufgehört. Innerhalb von zwei Tagen würde dieses zweite Reservoir, von dem aus das Wasser sich überallhin verteilte, geleert und Blackland somit trockengelegt sein.
    Schließlich mußte man, als es dunkel wurde, auch noch auf das elektrische Licht verzichten, und da man über keine sonstige Beleuchtung verfügte, war die ganze Stadt in Finsternis gehüllt, was Harry Killer in um so größere Wut versetzte, als er während der gleichen Zeit die Fabrik beleuchtet und von ihren riesigen Scheinwerfern bestrahlt vor sich sah.
    Da er einsehen mußte, daß es sich hier um eine ungleiche Kräfteverteilung handelte, hatte sich der Despot geschlagen gegeben und in der Frühe des 10. April den Strom wieder einschalten lassen, den er am Vortag abgestellt hatte. Gleichzeitig rief er Marcel Camaret, der sich gerade mit denen, die er als seine Schützlinge betrachtete, in seinem Arbeitsraum befand, ans Telefon. Man hörte, wie der Ingenieur nicht anders als am Vortag mit ›Ja‹, mit ›Nein‹, mit ›Gut‹ antwortete, der Scheidemünze dieser Art von Gesprächen, deren andere Hälfte den Zuhörern notgedrungenermaßen unbekannt bleibt, und wie am Vorabend fing Camaret schließlich zu lachen an und machte jäh der Diskussion ein Ende.
    Nach dem, was er in Kürze darüber berichtete, hatten Harry Killer und er eine Übereinkunft getroffen. Es war ausgemacht worden, daß ersterer die Verbindung mit der hydroelektrischen Station wieder herstellen und daß die Fabrik wie bisher Blackland wieder Strom liefern würde. Dieses Abkommen hatte im übrigen keinerlei Einfluß auf die sonstige Lage, die höchst eigenartig war. Der Friede beschränkte sich ganz und gar auf den soeben geschlossenen Vertrag. Im übrigen herrschte auch weiterhin Kriegszustand. Zum Beispiel bestand Harry Killer darauf, die Auslieferung der Gefangenen zu fordern, Camaret aber lehnte sie auch weiterhin ab.
    Am Ende des Gesprächs hatte Harry Killer von dem Ingenieur verlangt, er solle ihm die nötige flüssige Luft liefern, um die Aeroplane in Bewegung zu setzen. Jedesmal nämlich, wenn diese von ihrer Reise zurückkehrten, wurden ihre Reservoire in der Fabrik frisch aufgefüllt. Harry Killer besaß hierfür nicht die geringste Möglichkeit, was seine vierzig Flugmaschinen unbenutzbar machte.
    Zu diesem Punkt hatte Camaret, darum besorgt, sowohl seine Reserve an Kraftstoff zu erhalten, wie auch dem Feinde nicht so machtvolle Waffen zu liefern, sich entschieden ablehnend geäußert. Die Folge war ein heftiger Zornausbruch des Despoten, der geschworen hatte, den Gegner auszuhungern. Daraufhin hatte der Ingenieur eingehängt und über diese Drohung gelacht, die ebenso eitel war wie die vorhergehenden.
    Seine Zuhörer hingegen nahmen sie sehr ernst. Wenn auch die Fabrik wegen der von Camaret erfundenen Verteidigungswaffen praktisch uneinnehmbar schien, verfügte dieser doch offenbar über sehr viel weniger Angriffswaffen, wobei er sich noch dazu derjenigen, die er besaß, um keinen Preis zu bedienen gedachte. Unter diesen Umständen konnte sich die gegenwärtige Situation unendlich lange hinziehen und

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