Das erste Date – Erotischer Liebesroman
meine Wange. „Danke“, flötete ich verliebt.
„Kein Problem. Ich dachte, ein wenig Trost könnte angebracht sein.“
In stiller Eintracht zogen wir uns um und ich schlüpfte, wie von Sanne vorgeschlagen, in einen trägerlosen BH und das Oberteil, das im Nacken zusammengebunden wurde. Kurze Shorts und die großartigen Boots vervollständigten mein Outfit und der Blick in den Spiegel versicherte mir, dass ich heute Abend sicher einen hübschen Mann würde aufreißen können.
Aber gegen Sanne verblasste ich neidlos. Der Overall war wie für sie gemacht. Ihre Hüften waren gerundet, die Taille schmal und die Brüste voll. Dazu ringelten ihre schwarzen Locken sich um das hübsches Gesicht und auf den Rücken. Natürlich ging der Overall nicht ganz zu und zauberte damit ein so verlockendes Dekolleté, dass selbst meine Fingerspitzen bei dem Anblick juckten.
„Du siehst scharf aus, wenn ich das mal bemerken dürfte“, versicherte ich ihr voller Anerkennung.
„Klar, du mit deinen schmalen Schenkeln siehst in den Shorts natürlich abstoßend aus – und dein Rücken erst. Also an deiner Stelle würde ich so nicht rausgehen.“
Sanne konnte überhaupt nicht mit Komplimenten umgehen und wehrte sich direkt. Ich schüttelte nur lachend den Kopf. „Schminken sollten wir uns vielleicht noch.“
Sie nickte. „Vermutlich eine gute Idee. Kann ich mir wieder diesen Wahnsinns-Mascara leihen?“
Sofort zückte ich das gewünschte Objekt und war froh, dass ich etwas zu unserem Ritual beisteuern konnte, wenn Sanne mich schon mit neuen Schuhen ausstattete.
„Erzähl mir von deinen Mitbewohnern“, bat sie nun und setzte sich wieder auf das Bett. Irgendwie war sie mit dem Schminken immer viel früher fertig als ich.
„Lass dich doch überraschen. So viel weiß ich noch nicht über sie.“
Ich hatte mein Fenster geöffnet, das zur Einfahrt hinaus ging, und unten kamen gerade unüberhörbar meine Brüder samt Freunden an. Sanne beugte sich hinaus und raunte über die Schulter: „Zwei Autos voller Männer, so hatte ich mir das vorgestellt.“
Grinsend stellte ich mich neben sie und sah auch nach unten. Don stieg gerade vom Beifahrersitz und hinten stiegen drei Männer aus. Wie von der Tarantel gestochen machte ich einen Satz nach hinten und versuchte, meine Panik in den Griff zu bekommen.
„Ist Don dein Bruder? Grüß ihn von mir.“
Diese verdammte Pissnelke! Wie zum Teufel kam Daniel auf die Idee, meinen Bruder zu begleiten? Und viel wichtiger: Was sollte ich jetzt tun?
3
Sanne sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Alles klar bei dir?“
Schnell improvisierte ich. „Ja. Ich dachte nur- Nein, das ist lächerlich.“ Ich winkte ab.
„Was denn?“, fragte sie neugierig.
Meine Finger schlossen sich eng um den Mascara. „Ich dachte im ersten Moment, dass Sebastian auch ausgestiegen wäre. Ich habe nicht richtig hingesehen.“
„Ach, Süße. Das ist normal. Ihr wart so lange zusammen, da ist das verständlich. Mach dir nicht so einen Kopf. Komm, wir begrüßen die Jungs. Ich will jetzt endlich deine Mitbewohner kennenlernen.“
Ein flaues Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Das war keine gute Idee. Unten wurde die Haustür geöffnet, alle schienen bester Laune zu sein und Sannes Hand lag schon auf der Türklinke. Sie strich ihre Haare zurück und fragte: „Na, wie sehe ich aus?“
„Wie die Schönste im ganzen Land“, antwortete ich, weil ich nicht mit unserem Ritual brechen wollte. „Und wie sehe ich aus?“
„Wie die Schönste im ganzen Land“, entgegnete Sanne mit einem Zwinkern. Sie trat in den Flur und mein Puls begann zu rasen. Ich wollte nicht nach unten. Mit einem Mal war meine Shorts zu kurz, das Oberteil zu knapp und die Boots fast schon schlampig. Aber was für einen Grund konnte ich vorschieben?
Sanne war schon auf der Treppe und unten erklang bewunderndes Gemurmel. Ich konnte sie jetzt unmöglich alleine dort stehen lassen und sollte sie meinen Freunden vorstellen. Daniel würde ich einfach ignorieren, diesen blöden Einfaltspinsel.
„So, Jungs, das ist meine Freundin Sanne. Sanne, das sind-“ Ich wollte gerade mit meiner Vorstellung beginnen, da drängten sich meine Mitbewohner alle gleichzeitig an den Treppenabsatz und wollten Sanne die Hand schütteln.
Grinsend betrachtete ich das Schauspiel und mein Blick traf Jakob, der mich warm anlächelte. Offenbar kam mein Outfit ebenfalls an. Bisher hatte ich es geschafft, Daniel nicht anzusehen, war mir aber
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