Das erste Date – Erotischer Liebesroman
Sebastian. Zu seinen Funktionen als mein fester Freund hatte es unter anderem gehört, jede Art von Tequila an meiner Stelle zu trinken. Wie oft waren wir früher zusammen mit meinen Brüdern, ihren Freunden und Sanne um die Häuser gezogen? Und nun traute Sebastian sich nicht.
Unsicher sah ich auf das Glas in meiner Hand, ich konnte es bestimmt gleich draußen in einer der Palmen kippen. Da richtete Johannes das Wort an mich: „Ich will eine Revanche!“
Ich lachte hilflos und sah schlimme Visionen eines Tequila-Wett-Trinkens vor mir aufziehen. Daniel legte unauffällig seine Hand auf meinen Rücken und flüsterte dicht an meinem Ohr: „Dann wollen wir mal sehen, ob du wirklich so trinkfest bist oder ob das ebenfalls eine weitere Ungereimtheit an dir ist.“
Die Musik war so laut, dass ich mir sicher war, dass niemand etwas hören konnte. „Komme ich aus der Nummer hier irgendwie raus?“, versuchte ich die Verhandlungen zu eröffnen.
Er streichelte die nackte Haut, die nicht von dem knappen Top bedeckt wurde und grinste mich breit an. „Auf gar keinen Fall, ich lasse dich nicht aus den Augen und da bin ich nicht der Einzige.“
Irritiert sah ich mich um. Jakob starrte zu uns herüber, die Lippen aufeinander gepresst, als er bemerkte, dass ich ihn anblickte, zwang er sich zu einem höflichen Lächeln. Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, hob ich mein Glas zum Toast.
Kurz schloss ich die Augen, dann leckte ich das Salz von meinem Handrücken, kippte den Tequila und biss in die Zitrone. Welche perverse Sau hatte sich diesen Mist eigentlich ausgedacht?
Die Flüssigkeit brannte in meinem Hals und erst jetzt stellte ich fest, dass Daniels Arm nach oben gewandert war und nun lässig auf meiner Schulter lag. Dieses miese, kleine Aas. Besonders Dons wohlwollender Blick, als er es sah, ging mir gehörig gegen den Strich. Ich brauchte doch keine Erlaubnis von ihm!
Wir quatschten ein wenig, Sanne zog Jonathan wieder mit sich auf die Tanzfläche und Kai-Uwe verkündete: „Ich hole die nächste Runde.“
Juchu. Ich konnte es gar nicht erwarten. Wieder fiel mir Jakobs finstere Miene auf. Daran musste ich dringend was tun, ich konnte unser Zusammenleben nicht schwieriger werden lassen, als es durch sein Interesse ohnehin schon war. Wenn ich Daniel nicht bald loswerden würde, hatte ich ein wirkliches Problem.
Wie ein echter Profi ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Es waren genügend Frauen anwesend, die Jakob interessiert musterten. Schnell sortierte ich alle aus, die meiner Meinung nach nicht in Frage kamen und blieb schließlich an einer attraktiven Brünetten hängen. Sie war etwas größer als ich und hatte beeindruckende Brüste. Offensichtlich war sie mit ihren Freundinnen gekommen und versuchte, Jakob durch reine Gedankenkraft dazu zu bringen, sich umzudrehen.
Ohne dass Daniel mich hindern konnte, löste ich mich aus seinem Arm und eilte zu ihr herüber. „Hi, ich bin Mo. Mir ist zufällig aufgefallen, dass du meinen wunderbaren Mitbewohner betrachtet hast, der übrigens Single ist. Wie heißt du?“
Kichernd hielt sie sich an ihrer Cola fest. „Carola. Ist er wirklich Single?“
Ich nickte energisch und griff ihren Arm. Bevor sie eine andere Wahl hatte, tippte ich Jakob auf die Schulter und verkündete: „Jakob, das ist Carola. Carola, mein Mitbewohner Jakob.“
Damit ließ ich die beiden verblüfften Menschen stehen. Kai-Uwe war mit dem Tablett zurück und ich nahm ein Glas, Johannes’ und Daniels eindringliche Blicke ließen mir ohnehin keine Wahl. Großzügig verkündete mein Bruder: „Na, wenn Jakob schon einmal eine Frau an der Angel hat, dann darf er aussetzen. Dann bekommt Mo halt zwei!“
Für einen Moment fürchtete ich, meine Augen könnten aus dem Kopf fallen. War hier heute jeder gegen mich? Dabei hatte ich doch gerade erst eine gute Tat vollbracht und das sozusagen im Vorbeigehen.
Nein, das zählte offenbar nicht. Denn da stand ich wieder mit einem Schnapsglas, Salz auf der Hand und Zitrone, Daniel neben mir. Vor den Augen aller Zeugen blieb mir nichts anderes übrig, als beide Gläser zu leeren. Ich musste mich jetzt unbedingt verdrücken, noch eine Runde würde ich auf keinen Fall überleben.
Daniel nahm meine Hand und zog mich von der Gruppe weg. Seine Mundwinkel zuckten verdächtig, als er mich hinter eine der Säulen am Rand der Tanzfläche und damit aus dem Sichtfeld von jedem schob, der sich hier aufhielt. „Ich werte es als
Weitere Kostenlose Bücher