Das erste Date – Erotischer Liebesroman
herüber.
Entsetzt sah ich zu ihm. Er stand neben dem Haus hinter einem hüfthohen Zaun und grinste mich an. Großartig! Wahrscheinlich hatte er mich die ganze Zeit betrachtet. Damit war meine Chance zu flüchten wohl dahin.
Ich zuckte mit den Achseln. „Ich bin nicht gut in so etwas.“ Was ich mit „etwas“ meinte, ließ ich ungesagt und ging langsam auf den Zaun zu.
„Das hätte ich ja gar nicht gedacht.“ Er öffnete das Gartentörchen und trat einladend zur Seite. „Jedenfalls kannst du jetzt nicht mehr weglaufen.“
„Scheint so, was?“, erwiderte ich matt. Was hatte ich mir nur gedacht?
Ich zuckte beinahe zusammen, als er das Tor wieder hinter mir schloss. Vor mir erstreckte sich ein kleiner Garten, der fast komplett mit einer grünen Hecke gezäunt war. Nur das Stück mit dem Gartentor war nicht von der knapp zwei Meter hohen, grünen Wand bedeckt.
Neben einem Stück Rasen gab es eine Terrasse, auf der ein kleiner Tisch und zwei Stühle standen. Daniel deutete auf die Sitzgelegenheiten und sagte: „Setz dich, ich hole uns etwas zu trinken.“
Unschlüssig fixierte ich die beiden Stühle und überlegte, welcher wohl besser wäre.
„Mo?“ Mein Name klang irgendwie sexy, wenn er ihn sagte.
„Ja?“ Ich sah ihn an, froh, dass ich die schützende Sonnenbrille auf der Nase hatte.
„Komm nicht auf die Idee, wegzulaufen.“
Mein Gesicht begann zu glühen und energischer als beabsichtigt warf ich meine Tasche auf den Tisch. Daniel verschwand hinter einer Fliegenschutztür. Egal, was er sagen würde, ich entschied mich für den Stuhl, der näher am rettenden Törchen lag.
Als er wiederkam, rutschte ich immer noch nervös auf dem Stuhl herum. Daniel stellte zwei Gläser auf den Tisch und eine Karaffe mit Limonade. Darin schwammen Zitronenscheiben und Minzblätter.
Gequält verzog ich das Gesicht. „Ich hoffe, da ist kein Tequila drin.“
Er lachte und schüttelte den Kopf. Dann streckte er die Füße aus und sah mich an. Stumm erwiderte ich den Blick, immer noch ahnungslos, wie es jetzt weitergehen würde.
„Du meine Güte, warum bist du so angespannt?“
Für einen Moment wollte ich so tun, als wüsste ich gar nicht, wovon er redete, doch dann folgte ich seinem Blick und stellte entsetzt fest, dass ich unbewusst die Tasche vom Tisch genommen hatte und nun krampfhaft umklammert hielt. Ich atmete tief aus und legte sie weg.
„Tut mir leid, ich weiß es nicht. Ich schätze, ich bin wohl etwas aus der Übung. Und du bist-“ Ich brach ab und suchte nach dem richtigen Wort. Doch dann wedelte ich einfach mit der Hand durch die Luft, als wäre das eine ausreichende Erklärung.
„Ich bin was? Jetzt bin ich neugierig.“
Ich musterte ihn von oben bis unten. Seine grünen Augen funkelten und seit heute Morgen hatte er sich nicht rasiert. Der dunkle Bartschatten stand stand ihm ausgesprochen gut und ließ ihn verwegen wirken. Wieder trug er ein schwarzes T-Shirt und dazu Cargoshorts in einem Olivton. Seine Füße steckten in Flipflops – er war geradezu der Inbegriff von Lässigkeit.
„Anstrengend. Du akzeptierst kein Nein und könntest mit Abstand der penetranteste Mann sein, den ich je getroffen habe.“
Daniel beugte sich vor und goss dabei Limonade ein. Ich versuchte in der Zwischenzeit, dabei nicht zu übertrieben auf seinen Bizeps zu starren. Sein Sixpack hatte ich heute Morgen bereits in meinem eigenen Bett bewundern dürfen.
„Und doch bist du hier“, stellte er schlicht fest.
„Ich glaube, ich habe einfach zu lange keinen Sex mehr gehabt“, lautete meine lakonische Antwort.
„Autsch. Sehr schmeichelhaft. Hattest du nicht behauptet, dass du nach dem ersten Date umgänglicher wirst? Warte, wenn ich mich recht entsinne, hast du das Wort ,zuckersüß‘ benutzt.“
Zufrieden lehnte ich mich im Stuhl zurück. „Das gilt nur für freiwillige Dates und nicht für welche, bei denen mein eigener Bruder mich praktisch meistbietend versteigert.“
Daniels dröhnendes Lachen sorgte dafür, dass sich die Härchen an meinen Armen aufstellten. Ich schlug die Beine übereinander und probierte die Limonade. War Daniel der Typ für K.O.-Tropfen?
„Hat Jakob dich eigentlich noch mit guten Ratschlägen versorgt, bevor du gegangen bist?“
Wahnsinn, die Limonade schmeckte wirklich gut. Sehr gut. Ich nahm noch einen Schluck, dann antwortete ich. „Nein, dafür aber Sebastian.“
„Dein Ex-Freund“, stellte Daniel ruhig fest.
Mist! Seit wann dachte ich denn nicht mehr nach,
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