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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sicherheit müde. Er konnte selber die Augen kaum offenhalten. Trotzdem wollte sie sich nicht hinlegen und schlafen, also gestattete er ihr, sich an ihn zu lehnen. Im Nu hatte sich ihr Atem verlangsamt, und sie war eingeschlafen. Sie schlief unruhig; er sah, daß sie heftig träumte. Als sie anfing zu wimmern und zu zucken, weckte er sie. Ihr Atem ging schnell, sie war den Tränen nahe.
    »Alpträume?« fragte er und strich ihr beruhigend mit dem Handrücken übers Haar. Kahlan nickte, an ihn gelehnt. »Ich habe von dem Ding aus der Grenze geträumt, das sich um meine Beine gewickelt hat. Ich habe geträumt, es sei eine große Schlange.«
    Richard legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie fest an sich. Sie hatte nichts dagegen, zog jedoch die Knie vor die Brust und schlang die Arme darum, als sie sich an ihn schmiegte. Er hatte Angst, sie könnte hören, wie sein Herz klopfte. Sie sagte jedoch nichts und war bald darauf wieder fest eingeschlafen. Er lauschte ihrem Atem. Frosche quakten, der Regen prasselte herunter. Sie schlief friedlich. Er nahm den Zahn unter seinem Hemd fest in die Hand. Beobachtete die Herzhunde. Sie erwiderten den Blick.
    Irgendwann am nächsten Morgen wachte sie auf; es war noch dunkel. Richard hatte Kopfschmerzen vor Müdigkeit. Kahlan bestand darauf, er solle sich hinlegen und schlafen, während sie Wache hielt. Er wollte es nicht, wollte sie weiter im Arm halten, war jedoch zu schläfrig, um zu widersprechen.
    Als sie ihn sanft wachrüttelte, war es hell. Fahles, graues Licht sickerte durch den dichten Nebel und machte die Welt klein und erdrückend. Das Wasser ringsum sah aus, als sei es von fauliger Vegetation durchwuchert, eine Brühe, deren Oberfläche sich kräuselte, wenn sich das unsichtbare Leben darunter tummelte. Starre, schwarze Augen schoben sich durch die Entengrütze und beobachteten sie.
    »Die Herzhunde sind verschwunden«, sagte sie. Sie sah trockener aus als am Abend zuvor.
    »Wie lange schon?« wollte er wissen, als er sich die Steifheit aus den Armen rieb.
    »Zwanzig, vielleicht dreißig Minuten. Als es hell wurde, sind sie plötzlich davongerannt.«
    Kahlan reichte ihm eine Blechtasse heißen Tees. Richard sah sie fragend an.
    Sie lächelte. »Ich habe ihn über die Kerze gehalten, bis er heiß war.«
    Ihr Einfallsreichtum überraschte ihn. Sie reichte ihm etwas Trockenobst und aß selber auch etwas. Er bemerkte die Streitaxt, die an ihrem Bein lehnte. Offenbar wußte sie, wie man Wache stand. Es regnete immer noch leicht. Fremdartige Vögel stießen auf der anderen Seite des Sumpfes ihre schnellen, krächzenden Rufe aus, während andere aus der Ferne antworteten. Käfer schwebten Zentimeter über dem Wasser, und gelegentlich plätscherte etwas, ohne daß man sah, was es war.
    »Irgendwelche Veränderungen bei Zedd oder Chase?« fragte er.
    Die Antwort schien ihr schwerzufallen. »Zedds Atem geht langsamer.«
    Richard sah rasch nach. Zedd schien kaum noch zu leben. Sein Gesicht wirkte eingefallen, aschfahl. Er legte ein Ohr auf die Brust des alten Mannes und stellte fest, daß sein Herz normal schlug, nur sein Atem ging langsamer, und er fühlte sich kalt und klamm an.
    »Ich glaube, vor den Hunden sind wir jetzt sicher. Wir brechen besser auf und sehen, ob wir Hilfe finden können«, sagte er.
    Richard wußte, welche Angst sie vor den Schlangen hatte. Ihm ging es ebenso, was er ihr auch sagte, trotzdem ließen sie sich dadurch nicht von dem abhalten, was sie zu tun hatten. Sie vertraute auf seine Worte, die Schlangen würden sich nicht in die Nähe des Schwertes trauen, und durchquerte ohne Zögern das Wasser, als er sie darum bat. Zweimal mußten sie das Wasser durchqueren, einmal mit Zedd und Chase, und ein zweites Mal, um die Teile für die Bahren zu holen, da man sie nur auf dem Trockenen gebrauchen konnte.
    Sie schnallten die Langhölzer an die Pferde. Benutzen konnten sie sie noch nicht, da das Wurzelgeflecht auf dem Sumpfpfad zu holprig war. Sie mußten warten, bis sie nach Verlassen des Sumpfes eine bessere Straße erreicht hatten.
    Es war mitten am Vormittag, als die Straße besser wurde. Sie verhielten, um ihre beiden verletzten Freunde auf die Bahren zu legen und mit Decken und Öltuch zu bedecken. Zu seiner Freude stellte Richard fest, daß die Balkenkonstruktion gut funktionierte. Sie hielt sie überhaupt nicht auf, und der rutschig matschige Boden vereinfachte das Vorwärtskommen noch. Er und Kahlan aßen auf den Pferden zu Mittag, ritten

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