Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
beiden hatten ein gutes Leben zusammen. Trotzdem, ich vermisse sie. Ich verstehe also, wie du deine Eltern vermißt.«
    Der Junge nickte vorsichtig. Seine Lippe hatte aufgehört zu beben. Die Ameise krabbelte ihm auf die Nase. Er verzog sein Gesicht, und versuchte, sie abzuschütteln.
    »Wir wollen jetzt so viel Spaß haben wie möglich, dann bist du wieder bei ihnen, ehe du dich’s versiehst.«
    Der Junge nickte erneut. »Ich heiße Carl.«
    Rahl lächelte. »Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen, Carl.« Er streckte die Hand aus und wischte die Ameise vom Gesicht des Jungen.
    »Danke«, sagte Carl erleichtert.
    »Deswegen bin ich hier, Carl. Ich will dein Freund sein und dir helfen, so gut ich kann.«
    »Wenn du mein Freund bist, gräbst du mich dann aus und läßt mich nach Hause gehen?« Seine Augen glitzerten feucht.
    »Schon bald, mein Sohn, schon bald. Ich wünschte, ich könnte es gleich jetzt tun, aber die Menschen erwarten, daß ich sie vor den bösen Menschen beschütze, die sie töten wollen. Also muß ich tun, was ich kann, um zu helfen. Du mußt mir dabei helfen. Du wirst ein wichtiger Bestandteil der Zeremonie sein, die deine Mutter und deinen Vater vor den bösen Menschen schützen werden, die sie töten wollen. Du möchtest doch verhindern, daß deiner Mutter oder deinem Vater etwas Schlimmes zustößt, oder?«
    Die Fackeln flackerten und zischten. Carl dachte nach.
    »Doch, schon. Aber ich will nach Hause.« Seine Lippe begann wieder zu beben.
    Darken Rahl streckte die Hand aus und strich dem Jungen beruhigend übers Haar, kämmte es mit den Fingern, strich es wieder glatt. »Ich weiß, aber versuche, tapfer zu sein. Ich werde nicht zulassen, daß dir jemand etwas tut, das verspreche ich. Ich werde dich bewachen und beschützen.« Er lächelte Carl voller Wärme an. »Hast du Hunger? Möchtest du etwas essen?«
    Carl schüttelte den Kopf.
    »Also gut. Es ist spät. Ich werde dich jetzt ruhen lassen.« Er erhob sich, strich seine Kleider glatt, wischte das Gras ab.
    »Vater Rahl?«
    Rahl hielt inne und sah noch einmal nach unten. »Ja, Carl?«
    Eine Träne rollte Carl über die Wange. »Ich habe Angst hier alleine. Kannst du nicht bei mir bleiben?«
    Der Meister betrachtete den Jungen mit einem tröstlichen Blick. »Aber natürlich, mein Sohn.« Darken Rahl ließ sich wieder auf dem Rasen nieder. »Solange du willst. Die ganze Nacht, wenn du möchtest.«

20. Kapitel
    Ringsum erglühte grünes Licht, während sie sich vorsichtig und schleppend durch das Geröll am Hang arbeiteten, über oder unter Stämmen hindurchkletterten und Äste zur Seite traten, wenn es nötig war. Der schillernde, grüne Lichtschild der Grenzwälle bedrängte sie von beiden Seiten, während sie sich vorantasteten. Dunkelheit lag schwer über allem, bis auf die unheimliche Beleuchtung, die ihnen das Gefühl gab, sie seien im Innern einer Höhle.
    Richard und Kahlan waren zur gleichen Zeit zum selben Entschluß gekommen. Die beiden hatten keine andere Wahl gehabt. Zurück konnten sie nicht, und am gespaltenen Felsen konnten sie auch nicht bleiben. Nicht, solange die Greifer und Schattenwesen Jagd auf sie machten. Also mußten sie weiter voran. In den Schlund.
    Richard hatte den Stein der Nacht weggesteckt. Zum Auffinden des Pfades war er nutzlos, da kein Pfad vorhanden war, außerdem machte er es schwierig, die Stelle zu erkennen, wo das Licht der Grenze in den grünen Lichtschild überging. Für den Fall, daß er schnell wieder gebraucht wurde, hatte er ihn nicht in den Lederbeutel zurückgesteckt, sondern ihn einfach in seine Tasche fallen lassen.
    »Wir lassen uns von den Wällen der Grenze den Weg zeigen«, hatte er gesagt. Seine ruhige Stimme hallte aus der Dunkelheit zurück. »Geh langsam, und mache keinen Schritt mehr, wenn ein Wall dunkler wird, sondern geh ein Stück zur Seite. So können wir zwischen ihnen bleiben und durch den Paß gelangen.«
    Kahlan hatte keinen Augenblick gezögert. Die Greifer und die Schattenwesen bedeuteten den sicheren Tod. Sie hatte Richards Hand ergriffen, als sie in den grünen Lichtschein zurückgingen.
    Schulter an Schulter hatten sie den unsichtbaren Durchgang betreten. Richards Herz klopfte, er versuchte, nicht darüber nachzudenken, was sie jetzt taten: blind zwischen den Wällen der Grenze herumlaufen.
    Zwischen den Wällen des Todes.
    Wie die Grenze aussah, wußte er, weil Chase ihn ja in ihre Nähe gebracht hatte, und später hatte das finstere Monster versucht, Kahlan

Weitere Kostenlose Bücher