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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Seelen abzulegen.«
    Er fing an zu lächeln, und seine Augen funkelten. Kahlan mußte sich auf die Lippe beißen, um nicht loszuprusten. Der Vogelmann blickte verwirrt von einem zum anderen.
    »Richard!« Sie hob warnend die Stimme. »Die Sache ist ernst. Und mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Es wird dunkel sein.« Trotzdem konnte sie sich das Lachen kaum verkneifen.
    Richard wandte sich mit wieder ernstem Gesicht an den Vogelmann. »Ich habe die Versammlung einberufen. Ich brauche Kahlan dabei.«
    Sie sah förmlich, wie er beim Übersetzen zusammenzuckte. »Ihr zwei habt meine Geduld auf die Probe gestellt, seit ihr hier seid.« Er seufzte laut. »Warum sollte sich das ausgerechnet jetzt ändern? Gehen wir.«
    Kahlan und Richard gingen nebeneinander und folgten dem Vogelmann, der sie durch die dunklen Gassen des Dorfes führte, mehrmals rechts, dann wieder links abbog. Kahlan war sehr viel nervöser, als sie es sich anmerken ließ. Auch wenn sie dafür nackt unter acht Männern sitzen mußte, sie wollte Richard auf keinen Fall allein in die Versammlung gehen lassen. Dies war nicht der rechte Zeitpunkt, alles aus den Händen gleiten zu lassen, dafür hatten sie zu hart gearbeitet. Die Zeit war zu knapp.
    Sie setzte ihre Konfessormiene auf.
    Als sie das Haus der Seelen erreicht hatten, führte der Vogelmann sie durch einen schmalen Durchgang in ein kleines Gebäude gleich nebenan. Die anderen Ältesten waren bereits da, saßen im Schneidersitz auf dem Boden und starrten geistesabwesend ins Leere. Sie lächelte Savidlin an, doch der reagierte nicht. Der Vogelmann nahm eine kleine Bank und zwei Tontöpfe zur Hand.
    »Wenn ich eure Namen nenne, kommt ihr heraus. Bis dahin wartet ihr.«
    Sie erklärte Richard, was der Vogelmann gesagt hatte, während der sich mitsamt seiner Bank und den zwei Töpfen seitlich durch die Tür drückte. Nach einer Weile rief er Caldus’ Namen, danach in gewissen Abständen nacheinander die der anderen, Savidlin zuletzt.
    Savidlin sagte kein Wort, schien nicht einmal zu bemerken, daß sie überhaupt da waren. In seinen Augen sah man die Seelen. Kahlan und Richard hockten allein in dem leeren, dunklen Raum und warteten. Sie bohrte am Absatz ihres Stiefels herum und versuchte nicht daran zu denken, auf was sie sich eingelassen hatte, dennoch kam ihr nichts anderes in den Sinn. Richard würde unbewaffnet sein, ohne Schwert, ohne Schutz. Aber sie würde nicht ohne ihre Kräfte sein. Sie konnte ihn schützen. Sie hatte zwar nicht davon gesprochen, aber dies war der andere Grund, warum sie dort drinnen sein mußte. Wenn etwas schiefging, wäre sie es, die sterben würde, und nicht er, soviel stand für sie fest. Dafür würde sie schon sorgen. Sie stählte sich, ging in sich. Dann hörte sie den Vogelmann Richards Namen rufen. Er stand auf.
    »Hoffentlich klappt alles. Wenn nicht, haben wir jede Menge Ärger. Ich bin froh, daß du dabei bist.« Es war eine Warnung, damit sie wachsam bliebe.
    Sie nickte. »Vergiß nicht, Richard, das ist jetzt unser Volk, wir gehören zu ihnen. Sie wollen uns helfen und werden ihr Bestes tun.«
    Kahlan hockte mit umschlungenen Knien da und wartete, bis ihr Name aufgerufen wurde, dann ging sie hinaus in die kühle, dunkle Nacht. Der Vogelmann saß an die Wand des Hauses der Seelen gelehnt auf der kleinen Bank. Trotz der Dunkelheit konnte sie erkennen, daß er nackt und mit zackigen Symbolen bemalt war. Sein ganzer Körper war mit Streifen und Kringeln bedeckt, seine silbrige Mähne fiel ihm über die nackten Schultern. Ganz in der Nähe hockten Hühner auf einer kleinen Mauer und sahen zu. Neben dem Vogelmann stand ein Jäger. Zu seinen Füßen lagen Kojotenfelle, Kleider und Richards Schwert.
    »Zieh deine Kleider aus« , befahl der Vogelmann.
    »Was soll das?« fragte sie und zeigte auf den Jäger.
    »Er ist hier, um die Kleider entgegenzunehmen. Sie werden zur Plattform der Ältesten gebracht, damit die Menschen sehen können, daß wir uns bei einer Versammlung befinden. Er wird sie vor Tagesanbruch zurückbringen, damit die Menschen wissen, daß die Versammlung beendet ist.«
    »Schön. Bitte ihn, sich umzudrehen.«
    Der Vogelmann tat es. Der Jäger drehte sich um. Sie griff nach ihrem Gürtel und zerrte ihn aus der Schnalle. Dann hielt sie inne und sah den Vogelmann an.
    »Kind« , sagte er leise, »heute abend bist du weder Mann noch Frau. Du bist ein Schlammensch. Und ich bin heute abend weder Mann noch Frau. Ich bin ein Führer der Seelen.«
    Sie nickte,

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