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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Händen der Schattenwesen auf ihr. Sie kämpfte, wollte unbedingt auf die Beine, um Richard zu beschützen. Ihr Verstand raste vor Panik. Hatten sie bereits versucht, sie zu töten? War sie längst nicht mehr als eine Seele? Unfähig, sich zu bewegen?
    Die Schattenwesen starrten auf sie herab. Schattenwesen hatten keine Gesichter. Diese schon. Die Gesichter der Schlammenschen.
    Das waren keine Schattenwesen, stellte sie erleichtert fest, es waren die Seelen der Vorfahren. Sie hielt den Atem an. Bremste ihre Panik. Entspannte sich.
    »Wer beruft diese Versammlung ein?«
    Die Seelen sprachen. Alle. Zusammen. Der Klang, hohl, flach und tot, raubte ihr fast den Atem. Doch nur der Mund des Vogelmannes bewegte sich.
    »Wer beruft diese Versammlung ein?« wiederholten sie.
    »Dieser Mann hier« , sagte sie. »Der Mann neben mir, Richard mit dem Zorn.«
    Sie schwebten zwischen den Ältesten hindurch und sammelten sich in der Mitte des Kreises.
    »Befreit seine Hände.«
    Kahlan und Savidlin ließen Richards Hände los. Die Seelen kreisten in der Mitte, bildeten plötzlich eine Reihe und durchquerten Richards Körper.
    Er sog scharf die Luft ein, warf den Kopf nach hinten und schrie vor Schmerz.
    Kahlan fuhr auf. Die Seelen schwebten alle hinter ihm. Die Ältesten schlossen die Augen.
    »Richard!«
    Er senkte den Kopf. »Schon gut. Alles in Ordnung«, brachte er heiser krächzend hervor. Er hatte deutlich sichtbar Schmerzen.
    Die Seelen bewegten sich hinter dem Kreis, hinter den Ältesten und ließen sich in ihren Körpern nieder, Seele und Mann am selben Ort, zur selben Zeit. Die Umrisse der Ältesten verschwammen.
    »Warum hast du uns herbeigerufen?« wollte der Vogelmann mit den hohlen, harmonischen Stimmen der Seelen wissen.
    Sie beugte sich ein wenig zu Richard, ohne den Vogelmann aus den Augen zu lassen. »Sie möchten, daß du sagst, warum du diese Versammlung einberufen hast.«
    Richard atmete ein paarmal tief durch, um sich zu erholen.
    »Ich habe diese Versammlung einberufen, weil ich einen magischen Gegenstand finden muß, bevor Darken Rahl ihn findet. Bevor er ihn sich zunutze machen kann.«
    Kahlan übersetzte, sobald die Seelen durch die Ältesten mit Richard sprachen.
    »Wie viele hast du getötet?« fragte Savidlin mit der Stimme der Seelen.
    Richard antwortete ohne Zögern. »Zwei.«
    »Warum?« fragte Hajanlet in ihrem gespenstischen Tonfall.
    »Damit sie nicht mich töten.«
    »Beide?«
    Er dachte einen Augenblick lang nach. »Den ersten habe ich aus Notwehr getötet. Den zweiten, um eine Freundin zu verteidigen.«
    »Glaubst du, die Verteidigung einer Freundin gibt dir das Recht zu töten?« Diesmal bewegten sich Arbrins Lippen.
    »Ja.«
    »Angenommen, dieser jemand wollte deine Freundin nur töten, um selbst einem Freund zu helfen?«
    Richard mußte tief Luft holen. »Was soll die Frage?«
    »Die Sache ist die: Deiner Meinung nach hat man das Recht zu töten, wenn man einen Freund verteidigt. Doch das gilt auch für den anderen, vorausgesetzt, er wollte töten, um einen Freund zu verteidigen. Er wäre im Recht. Wenn er im Recht war, dann wurde das dem Recht aufheben, richtig?«
    »Es gibt nicht auf jede Frage eine Antwort.«
    »Vielleicht nur eine, die dir nicht gefällt.«
    »Vielleicht.«
    Kahlan spurte an seinem Ton, daß Richard langsam ungeduldig wurde. Die Augen sämtlicher Ältester und Seelen ruhten auf ihm.
    »Hat es dir Spaß gemacht, diesen Mann zu töten?«
    »Welchen?«
    »Den ersten.«
    »Nein.«
    »Den zweiten?«
    Richards Kiefermuskeln spannten sich. »Was haben diese Fragen für einen Sinn?«
    »Jede Frage hat einen anderen Sinn.«
    »Und manchmal hat der Sinn nichts mit der Frage zu tun?«
    »Beantworte die Frage.«
    »Nur, wenn ihr mir erst den Grund dafür mitteilt.«
    »Du bist gekommen, um uns Fragen zu stellen. Mochtest du, daß wir nach deinen Gründen fragen?«
    »Das tut ihr doch bereits.«
    »Beantworte unsere Fragen, sonst beantworten wir deine nicht.«
    »Wenn ich eure beantworte, werdet ihr mir dann versprechen, meine zu beantworten?«
    »Wir sind nicht zum Feilschen gekommen, sondern weil man um gerufen hat. Beantworte die Fragen, oder die Versammlung ist vorbei.«
    Richard holte tief Luft, atmete langsam aus und starrte nach oben in die Leere. »Ja. Es hat mir Spaß gemacht, ihn zu töten. Der Grund ist die Magie des Schwertes der Wahrheit. Die funktioniert eben so. Hätte ich ihn auf andere Weise getötet, ohne das Schwert, hätte es mir keinen Spaß gemacht.«
    »Das ist

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