Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
klatschte Zedd seine Hände gegen die kalte Metallplatte. Die massive Steintür schloß sich langsam mit einem Knirschen. Auf dem Weg zu der niedrigen Mauer mußte er über die Leichen der D’Haraposten steigen. Seine Finger legten sich auf den vertrauten, glatten Stein. Er beugte sich vor und blickte unten auf die schlafende Stadt.
    Von dieser hohen Mauer an der Bergflanke aus betrachtet, sah die Stadt durchaus friedlich aus. Er war jedoch bereits durch die Straßen geschlichen und hatte überall die Truppen gesehen. Truppen, die um den Preis vieler Menschenleben hier waren, auf beiden Seiten.
    Aber das war nicht das Schlimmste.
    Darken Rahl mußte hier gewesen sein. Zedd trommelte mit der Faust auf den Stein. Darken Rahl muß es gewesen sein, der sie eingenommen hatte.
    Das feine Netz aus Schutzschirmen hätte halten müssen, aber das hatte es nicht. Er war zu viele Jahre fort gewesen. Und ein Narr.
    »Nichts ist jemals einfach«, flüsterte der Zauberer.

30. Kapitel
    »Kahlan«, sagte Richard, »erinnerst du dich noch, wie uns dieser Mann bei den Schlammenschen erzählte, Rahl sei auf einem roten Dämon reitend zu ihnen gekommen? Was hat er damit gemeint?«
    Drei Tage waren sie mit Savidlin und seinen Jägern durch die Ebene gezogen. Dann hatten sie sich verabschiedet und ihm mit einem Blick in seine traurigen Augen versprochen, alles zu tun, um Siddin zu finden. Und jetzt waren sie schon seit einer Woche immer weiter hinauf in das Hochland gestiegen, in das Rang’Shada-Gebirge, das sich nordöstlich quer durch das ferne Hinterland der Midlands erstreckte und diese verlassene Gegend, die unter dem Namen Agaden bekannt war, schützend umarmte. Die schroffen Gipfel erhoben sich um diesen Ort wie eine Dornenkrone, die alles und jeden fernzuhalten schien.
    »Das weißt du nicht?« Sie wirkte leicht überrascht.
    Er schüttelte den Kopf, und sie ließ sich auf einen Felsen sacken. Vor Müdigkeit stöhnend streifte Richard seinen Rucksack ab, ließ sich auf den Boden fallen, lehnte sich an einen niedrigen Felsen und streckte die Arme nach hinten aus. Sie sah anders aus, jetzt, nachdem sie sich den schwarzweißen Schlamm aus dem Gesicht gewaschen hatte.
    »Und, was bedeutet es nun?« wiederholte er seine Frage.
    »Es war ein Drache.«
    »Ein Drache! In den Midlands gibt es Drachen? Ich dachte, so etwas gibt es in Wirklichkeit nicht!«
    »Doch, es gibt sie.« Sie sah ihn ungläubig an. »Ich dachte, das wüßtest du.« Er schüttelte einmal kurz den Kopf. »Na ja, woher auch, schließlich gibt es in Westland keine Magie. Drachen besitzen magische Kräfte. Wahrscheinlich können sie deshalb fliegen.«
    »Ich dachte, Drachen wären nur Legenden. Alte Geschichten.« Er schnippte einen Stein mit Daumen und Zeigefinger fort und sah zu, wie er an einen Felsen prallte.
    »Alte Geschichten von Dingen, an die man sich erinnert, schon möglich. Wie auch immer, sie sind durchaus lebendig.« Ihr war heiß. Sie schloß die Augen. »Es gibt verschiedene Arten. Graue, grüne, rote und noch ein paar andere, die nicht so häufig sind. Die grauen sind die kleinsten. Sie sind recht scheu. Die grünen sind erheblich größer. Die gerissensten und größten sind die roten. Einige Völker aus den Midlands halten sich die grauen als Haustiere und für die Jagd. Die grünen hält sich kein Mensch. Sie sind ziemlich dumm und schlecht gelaunt und können gefährlich werden.« Sie öffnete die Augen, legte den Kopf schräg und sah ihn unter ihren geschwungenen Brauen hervor an. »Die roten sind eine völlig andere Geschichte. Blitzschnell haben die dich geschmort und gefressen. Und klug sind sie noch dazu.«
    »Sie fressen Menschen?« stöhnte Richard und rieb sich die Augen.
    »Nur, wenn sie Hunger haben oder ihre Wut groß genug ist. Wir wären für sie nur ein kleiner Happen.« Sie sah ihn aus ihren grünen Augen an.
    »Ich verstehe nur nicht, wieso Rahl auf einem geritten ist.«
    Richard mußte an dieses rote Etwas am Himmel denken, das im oberen Ven Forest über ihn hinweggeflogen war, kurz bevor er Kahlan zum ersten Mal gesehen hatte. Er warf den nächsten Stein an den Felsen.
    »Vermutlich ist er deswegen so schnell und kommt so weit herum.«
    Sie schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Das heißt, ich weiß nicht, warum sich ein roter Drache das gefallen lassen sollte. Sie sind geradezu versessen auf ihre Freiheit und halten sich aus den Angelegenheiten der Menschen heraus. Genaugenommen interessieren die sie einfach nicht.

Weitere Kostenlose Bücher