Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Prinzessin…«
    »Kein Aber. Wenn du den Köchen meine Nachricht mitgeteilt hast, holst du den Schlüssel und wartest in der Juwelenkammer auf mich. Ich komme, sobald ich mit dem Anprobieren fertig bin.«
    Die Prinzessin stieg die Freitreppe hinauf und war verschwunden.
    Was sollte sie jetzt machen? Giller wartete ebenfalls in der Juwelenkammer auf sie. Ihr Atem ging schwer, als müßte sie gleich anfangen zu weinen. Was sollte sie bloß machen?
    Sie würde tun, was Giller verlangt hatte, was sonst. Sie würde tapfer sein. Damit man diesen Leuten nicht die Köpfe abschlug. Sie unterdrückte ihre Tränen und ging die Stufen zur Küche hinunter. Wozu Giller wohl den großen Laib Brot brauchte?
    »Was denkst du?« flüsterte er. »Irgendwelche Ideen?«
    Kahlan lag dicht neben ihm auf dem Boden und blickte besorgt über die Klippe auf das Geschehen unten.
    »Keine Ahnung«, antwortete sie flüsternd. »Ich habe noch nie so viele kurzschwänzige Gars auf einem Fleck gesehen.«
    »Was sie wohl verbrennen?«
    »Sie verbrennen nichts. Der Rauch kommt aus dem Boden. Der Ort heißt Feuerquelle. Dort, wo der Rauch aus der Erde steigt, das sind Schlote. Aus den anderen Öffnungen kocht Wasser von unten herauf. Dort drüben sind noch mehr, dort kocht noch etwas anderes hoch, eine stinkende gelbe Flüssigkeit und dicker Schlamm. Wegen der Dämpfe wagt sich kein Mensch an diesen Ort. Ich weiß wirklich nicht, was die Gars hier wollen.«
    »Sieh doch, dort drüben, fast ganz hinten, wo die Hügel aufsteigen, wo sich der größte Schlot befindet. Obendrauf liegt etwas Eiförmiges, um das der Dampf nach oben steigt. Ständig steigen sie hinauf, sehen danach und fassen es an.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Deine Augen sind besser als meine. Ich kann nicht erkennen, was es ist, nicht einmal, daß es rund ist.«
    Richard hörte und spürte das Grollen im Boden, dem manchmal ein starker Rauchschwall folgte, der donnernd aus den Öffnungen entwich. Der entsetzliche, atemberaubende Schwefelgestank wehte bis in ihr Versteck zwischen den verkrüppelten Stämmen des hohen Felskamms empor. »Ich denke, das sollten wir uns mal genauer ansehen«, sagte er leise, halb zu sich selbst, während er die Bewegungen der Gars unten verfolgte. Kahlan sah ihn überrascht an. »Das wäre mehr als tollkühn«, zischte sie.
    »Es wäre schlicht und einfach dumm. Ein Gar alleine ist schlimm genug, oder hast du das schon vergessen? Da unten müssen Dutzende sein.« »Schon möglich«, räumte er widerwillig ein. »Was ist das da hinter ihnen, etwas oberhalb, an der Bergflanke? Eine Höhle?«
    Ihr Blick suchte den finsteren Schlund. »Ja. Sie wird Shadrins Höhle genannt. Manche behaupten, sie reiche ganz durch den Berg hindurch, bis in das Tal auf der anderen Seite. Aber ich wüßte niemanden, der es genau weiß oder auch nur herausfinden möchte.«
    Er sah, wie die Gars ein Tier zerfleischten und sich darum stritten. »Was ist ein Shadrin?«
    »Der Shadrin ist ein Raubtier, das angeblich in den Höhlen lebt. Einige meinen, es sei nur ein Mythos, andere schwören, es gäbe ihn wirklich. Aber so genau wissen will das keiner.«
    Er sah sie an, während sie die Gars beobachtete. »Und was glaubst du?« Kahlan zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht. In den Midlands gibt es viele Orte, an denen angeblich Raubtiere leben. Ich war an vielen und habe nie welche gesehen. Viele dieser Geschichten sind eben nur Geschichten. Aber nicht alle.«
    Richard war froh, daß sie überhaupt etwas sagte. Soviel hatte sie seit Tagen nicht gesprochen. Das seltsame Verhalten der Gars schien ihre Neugier geweckt und sie fürs erste aus ihrer Zurückgezogenheit gerissen zu haben. Aber sie konnten unmöglich hier liegenbleiben und sich unterhalten. Sie vergeudeten ihre Zeit. Außerdem würden die Blutmücken der Gars sie finden, wenn sie zu lange blieben. Sie krochen zurück, fort von der Klippe. Kahlan hüllte sich einmal mehr in Schweigen.
    Als sie die Gars hinter sich gelassen hatten, gingen sie weiter die Straße nach Tamarang entlang, zur Grenze des Landes der Wilden, dem Land, das von Königin Milena regiert wurde. Sie waren noch nicht weit gekommen, als sie an eine Gabelung kamen. Richard nahm an, sie würden rechts gehen, doch Kahlan meinte, Tamarang läge im Osten. Gars und Feuerquelle waren links von ihnen gewesen. Kahlan bog auf die linke Straße ein.
    »Was machst du?«
    Seitdem sie Agaden verlassen hatten, mußte er sie wie ein Habicht im

Weitere Kostenlose Bücher