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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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drinnen, sah sie den Flur entlang. Der große Raum mit dem schwarz-weißen Fußboden und der Freitreppe war geradeaus, um ein paar Ecken, dann durch einige Flure und ein paar weitere große Räume. Einer davon war der Speisesaal. Das wäre der kürzeste Weg. Aber die Königin oder die Prinzessin könnten dort sein, oder sogar Vater Rahl. Sie könnten sie sehen. Das durfte sie nicht zulassen. Vielleicht nahm Prinzessin Violet sie mit hinauf in ihr Zimmer und steckte sie in ihre Schlafkiste. Es war schon spät.
    Sie machte kehrt und ging rechts durch die kleine Tür. Das war der Dienstbotengang. Er war viel weiter, aber in den Gängen und Fluren für die Dienstboten würde sich niemand Wichtiges aufhalten. Keiner der Bediensteten würde sie aufhalten. Alle wußten, sie war die Gespielin der Prinzessin, und niemand wollte die Wut der Prinzessin auf sich ziehen. Sie würde unten durch die Quartiere der Bediensteten gehen müssen, unter den großen Räumen und der Küche hindurch.
    Die Treppen waren alle aus Stein, an den Kanten abgetreten. Eines der oberen Fenster war ungeschützt und ließ den Regen herein, und über die Treppen lief ständig Wasser aus undichten Steinmauern. An manchen Stellen war es nur wenig, an anderen mehr, und einige der Stufen waren schleimig-grün. Sie mußte aufpassen, um nicht in den Schleim zu treten. Fackeln in Eisenhalterungen warfen gelblichrotes Licht auf die Stufen.
    In den Fluren des unteren Stockwerks waren einige Leute, Diener mit Decken und Laken, Waschfrauen mit Wassereimer und Mop, Männer, die Bündel von Feuerholz für die Kamine im oberen Stock herbeischleppten. Einige blieben tuschelnd stehen. Sie wirkten aufgeregt. Sie hörte Gillers Namen und bekam einen Kloß im Hals. Neben den Quartieren der Diener brannten sämtliche Öllampen, die von den dicken Balken unter der niedrigen Decke hingen. Gruppen von Menschen standen herum und erzählten sich, was sie gesehen hatten. Rachel sah einen Mann, der sich laut unterhielt, meist mit Frauen, aber auch mit einigen Männern, die um ihn herumstanden. Das war Mr. Sanders, der Mann mit der eleganten Jacke, der die edlen Herrschaften begrüßte, wenn sie zum Abendessen kamen, und allen anderen ihre Namen verkündete.
    »Hab’ es selbst gehört, von den beiden Wachen am Speisesaal. Ihr wißt schon, wen ich meine, den jungen, Frank, und diesen anderen, der hinkt, Jenkins. Sie meinten, die Wachen aus D’Hara hätten ihnen persönlich mitgeteilt, das Schloß müsse durchsucht werden, von oben bis unten.«
    »Was suchen sie denn?« wollte eine Frau wissen.
    »Weiß ich nicht. Den beiden haben sie es jedenfalls nicht verraten. Diese Typen aus D’Hara sind ein echter Alptraum.«
    »Ich wünschte, sie fänden, was sie suchen, unter Violets Bett«, meinte ein anderer. »Geschähe ihr recht, wenn sie zur Abwechslung selbst mal einen Alptraum hätte, anstatt ihn immer nur anderen zu bereiten.« Alle lachten.
    Rachel lief weiter, durch den großen Vorratsraum mit den Säulen. Auf der einen Seite standen Fässer, in Reihen übereinander gestapelt, auf der anderen Seite hatte man Kartons, Kisten und Säcke aufeinandergestellt. Der Raum roch feucht und muffig, überall konnte sie Mäuse scharren hören. Sie lief durch die Mitte, vorbei an den Lampen, die an den Säulen angebracht waren, bis zu der schweren Tür am anderen Ende. Die Angeln aus Bandeisen quietschten, als sie unter großer Mühe an dem eisernen Ring zerrte und die Tür öffnete. Sie bekam Rost vom Ring an die Hände und wischte ihn an den Steinen ab. Eine weitere große Tür rechts führte in die Verliese. Sie stieg die Treppe hoch. Es war dunkel, nur oben brannte eine Fackel. Sie hörte das Geräusch von tropfendem Wasser. Hinter der oberen Tür, die einen Spaltbreit offenstand, rannte sie, flink wie der Wind, der hier immer wehte, durch die Gänge aus Steinquadern. Sie hatte viel zuviel Angst, um zu weinen. Sie wollte, daß Sara bei ihr war. Nur fort von hier.
    Endlich im oberen Stockwerk, steckte sie den Kopf durch die Tür und sah rechts und links den Gang entlang, der an Prinzessin Violets Zimmer vorbeiführte. Er war menschenleer. Auf Zehenspitzen schlich sie über den Teppich mit den Bildern von Schiffen darauf und erreichte die Tür, die in einer Nische des Flures lag. Sie drückte sich hinein, nachdem sie sich noch einmal im Flur umgesehen hatte. Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt. Im Zimmer war es dunkel. Sie huschte hinein und schloß die Tür.
    Im Kamin brannte ein

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