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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Feuer, aber Lampen hatte man nicht angezündet. Sie schlich durch das Zimmer, spürte das Fell unter ihren nackten Füßen. Auf Händen und Knien kroch sie in ihren Schlafkasten und zog mit einer Hand die Decke zurück. Sara war nicht da. Es war, als wäre ein kalter Hauch über ihre Haut gestrichen.
    »Suchst du was?« Die Stimme von Prinzessin Violet.
    Minutenlang konnte sie sich nicht bewegen. Sie schnappte nach Luft, aber es gelang ihr, die Tränen zu unterdrücken. Sie durfte nicht zulassen, daß Prinzessin Violet sie weinen sah. Sie kletterte rückwärts aus dem Kasten und sah die dunkle Silhouette vor dem Kamin. Die Prinzessin. Sie löste sich vom Kamin und machte einen Schritt in Rachels Richtung. Sie hatte die Hände hinter dem Rücken. Rachel konnte nicht erkennen, was sie in der Hand hielt.
    »Ich wollte gerade in meinen Kasten klettern. Und schlafen gehen.«
    »Tatsächlich?« Jetzt konnte Rachel im Dunkeln besser sehen. Sie sah das Grinsen auf Prinzessin Violets Gesicht. »Du hast nicht zufällig das hier gesucht, oder?«
    Langsam holte sie die Hände hinter ihrem Rücken hervor. Sara. Rachel riß die Augen auf. Plötzlich hatte sie das Gefühl, wahnsinnig werden zu müssen.
    »Prinzessin Violet, bitte…«, wimmerte sie. Sie streckte flehend die Hände vor.
    »Komm her, dann reden wir darüber.«
    Rachel ging langsam auf die Prinzessin zu, blieb vor ihr stehen und drehte ihren Finger in den Rocksaum. Plötzlich gab ihr die Prinzessin eine Ohrfeige, fester, als sie es je zuvor getan hatte. So fest, daß Rachel ein kleiner Schrei entfuhr, als sie einen Schritt zurückgeschleudert wurde. Sie legte die linke Hand auf die brennende Wange. Tranen traten ihr in die Augen. Dann rammte sie die Faust in die Tasche, entschlossen, diesmal nicht loszuheulen.
    Die Prinzessin kam einen Schritt vor und schlug mit dem Handrücken auf die andere Wange. Dieser zweite war noch schmerzhafter als der erste Schlag. Rachel biß die Zähne zusammen und ballte ihre Faust um einen Gegenstand in ihrer Tasche, damit ihr nicht die Tränen kamen.
    Prinzessin Violet trat wieder vor den Kamin. »Ich habe dir doch gesagt, was passiert, wenn du jemals eine Puppe anschleppst.«
    »Prinzessin Violet, bitte…« Sie zitterte, weil ihr das Gesicht so weh tat und weil sie solche Angst hatte. »Bitte, kann ich sie behalten? Sie tut Euch doch nichts.«
    Die Prinzessin lachte grausam. »Nein. Ich werde sie ins Feuer werfen, genau wie ich gesagt habe. Damit du es endlich lernst. Wie heißt sie?«
    »Sie hat keinen Namen.«
    »Nun, egal, sie wird trotzdem gut brennen.«
    Sie drehte sich zum Feuer. Rachel hatte immer noch die Faust um dieses Ding in ihrer Tasche geballt. Den magischen Feuerstab, den Giller ihr geschenkt hatte. Sie holte ihn heraus und sah ihn an.
    »Wag es nicht, meine Puppe ins Feuer zu schmeißen, du wirst es bereuen.«
    Die Prinzessin wirbelte herum. »Was hast du gesagt? Wie kannst du es wagen, in diesem Ton mit mir zu sprechen? Du bist ein Niemand, ich bin eine Prinzessin.«
    Rachel hielt den magischen Feuerstab an das Häkeldeckchen auf einem kleinen, runden Marmortisch gleich neben sich. »Brenn für mich«, flüsterte sie.
    Das Deckchen ging in Flammen auf. Die Prinzessin machte ein überraschtes Gesicht. Rachel hielt den Feuerstab an ein Buch auf einem kleinen Marmortisch. Sie blickte kurz zur Prinzessin hinüber, um sich zu vergewissern, daß sie zusah, dann flüsterte sie ihre Worte, und mit einem Knall ging auch das Buch in Flammen auf. Die Prinzessin riß die Augen auf. Rachel nahm das Buch an einer Ecke und warf es unter den Blicken der Prinzessin in den Kamin. Sie wirbelte herum, machte einen schnellen Schritt und hielt den Stab an die Prinzessin.
    »Gib mir meine Puppe, oder ich verbrenne dich.«
    »Das wagst du nicht…«
    »Sofort! Wenn du es nicht tust, stecke ich dich an, und deine Haut verbrennt.«
    Prinzessin Violet drückte ihr die Puppe in die Hand. »Hier. Bitte, Rachel, verbrenn mich nicht. Ich habe Angst vor Feuer.«
    Rachel nahm die Puppe mit links und drückte sie an sich. Sie hielt den Feuerstab immer noch an die Prinzessin. Sie bekam Mitleid mit ihr. Dann dachte sie daran, wie sehr ihr Gesicht brannte. Mehr als je zuvor.
    »Vergessen wir es einfach, Rachel. Du kannst die Puppe behalten, einverstanden?« Ihre Stimme war jetzt richtig nett, nicht mehr so ekelhaft wie zuvor.
    Rachel wußte, das war ein Trick. Sobald die Wachen auftauchten, würde die Prinzessin befehlen, ihr den Kopf abzuschlagen. Dann

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