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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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konnte es kaum erwarten, wegzukommen.
    Die Lords und Ladies tranken alle ihr ganz besonderes Getränk. Und schienen glücklich dabei. Giller stand zusammen mit den anderen Beratern hinter der Königin. Er unterhielt sich leise mit dem Hofkünstler. Rachel mochte den Künstler nicht, er machte ihr angst. Ständig grinste er sie so komisch an. Außerdem hatte er nur eine Hand. Sie hatte gehört, wie sich die Diener darüber unterhielten, daß sie Angst hätten, der Künstler könnte ein Bild von ihnen malen.
    Plötzlich machten alle ein bestürztes Gesicht. Sie starrten die Königin an. Sie wollten sich erheben. Rachel blickte zur Königin hinüber und sah, daß die Leute nicht sie anschauten, sondern etwas anderes hinter ihr. Sie riß die Augen auf, als sie die Männer sah.
    Es waren die größten Männer, die sie je gesehen hatte. Ihre Hemden hatten keine Ärmel, dafür waren ihre Arme mit Metallbändern versehen, aus denen scharfe Dorne hervorstachen. Es waren die niederträchtigsten Männer, die sie je gesehen hatte, schlimmer noch als die Wärter im Verlies. Die beiden Männer sahen sich im Raum um, musterten die Leute, dann postierten sie sich zu beiden Seiten des hohen Bogens hinter der Königin und verschränkten die Arme. Mit einem empörten Schnauben drehte sich die Königin auf ihrem Sessel um und wollte sehen, was los war.
    Ein Mann mit blauen Augen, langen, blonden Haaren, weißem Umhang und einem Messer mit Goldgriff im Gürtel schritt durch den Torbogen. Der bestaussehendste Mann, den sie je gesehen hatte. Er lächelte der Königin zu. Sie sprang auf.
    »Welch unerwartete Überraschung!« sagte sie mit ihrer süßesten Hundestimme. »Wir fühlen uns geehrt. Aber wir hatten Euch erst morgen erwartet.«
    Der Mann schenkte ihr ein charmantes Lächeln. »Ich konnte es nicht erwarten, herzukommen und Euer liebreizendes Gesicht wiederzusehen. Vergebt mir, daß ich zu früh bin, Majestät.«
    Kichernd reichte die Königin ihm die Hand zum Kuß. Ständig mußte ihr irgend jemand die Hand küssen. Die Bemerkung des nettaussehenden Mannes überraschte Rachel. Sie hätte nie gedacht, jemand könnte die Königin für liebreizend halten. Die Königin ergriff seine Hand und führte ihn nach vorn.
    »Lord und Ladies, darf ich Euch Vater Rahl vorstellen.«
    Vater Rahl! Sie sah sich um, ob jemand gesehen hatte, wie sie hochgeschreckt war. Doch niemand hatte etwas bemerkt, alle starrten Vater Rahl an. Sie spürte, gleich würde er sie ansehen und merken, daß sie vorhatte, mit dem Kästchen fortzulaufen. Sie sah zu Giller hinüber, doch der erwiderte ihren Blick nicht. Er war kreideweiß. Vater Rahl war hier, bevor sie mit dem Kästchen davongerannt war! Was sollte sie jetzt bloß machen?
    Sie würde tun, was Giller ihr gesagt hatte. Sie würde tapfer sein und all diese Menschen retten. Sie mußte sich nur überlegen, wie sie von hier fliehen konnte.
    Vater Rahl musterte die Leute. Alle hatten sich mittlerweile erhoben. Der kleine Köter kläffte. Vater Rahls Blick wanderte zu ihm hinüber, und sein Gekläff schwand zu einem kläglichen Winseln. Rahl ließ den Blick über die Leute schweifen. Es wurde vollkommen still.
    »Das Abendessen ist vorbei. Ihr werdet uns jetzt entschuldigen«, sagte er mit sanfter Stimme.
    Alle fingen an zu tuscheln. Er blickte sie mit seinen stechenden blauen Augen an. Das Getuschel erstarb, und man brach auf. Erst langsam, dann schneller. Vater Rahl musterte einige der königlichen Berater, und sie verließen den Raum und schienen auch noch glücklich darüber. Einige, die er nicht ansah, blieben, darunter auch Giller. Prinzessin Violet blieb ebenfalls, und Rachel versuchte, sich hinter ihr zu verstecken, um nicht aufzufallen. Lächelnd deutete die Königin auf den Tisch.
    »Wollt Ihr Euch nicht setzen, Vater Rahl? Ich bin sicher, Ihr hattet eine anstrengende Reise. Erlaubt, daß wir Euch etwas zu essen bringen. Wir haben heute abend einen köstlichen Braten.«
    Er sah sie aus stahlstarren blauen Augen an. »Ich habe etwas dagegen, hilflose Tiere niederzumetzeln und dann ihr Fleisch zu verzehren.«
    Rachel glaubte, die Königin würde ersticken. »Nun, äh … wir haben auch eine wunderbare Schwarzwurzsuppe und einige andere Dinge, die gewiß … es muß doch etwas geben, daß … wenn nicht, der Koch wird Euch sicherlich…«
    »Vielleicht ein andermal. Ich bin nicht zum Essen gekommen, sondern um Euern Beitrag für unser Bündnis einzufordern.«
    »Aber … es ist früher als erwartet, wir

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