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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vererbt werden und sich in Männern ganz anders zeigen würde. Vor langer Zeit vereinten einige männliche Konfessoren ihre Kräfte und errichteten ein grausames Regime. Es wurde die finstere Zeit genannt. Dieses Zeitalter glich ein wenig der heutigen mit Darken Rahl. Schließlich machten die Zauberer Jagd auf sie und töteten sie. Dabei starben auch viele Zauberer. Von da an zogen sich die Zauberer aus der Regierung der Länder zurück, es waren ohnehin zu viele umgekommen. Statt dessen versuchten sie nun, dem Volk zu dienen und zu helfen, wo sie konnten. Aber wenn sie es vermeiden können, lassen sie sich nicht mehr mit den Herrschern ein. Sie haben eine bittere Lektion gelernt.«
    Kahlan wich seinem Blick aus, dann fuhr sie fort. »Aus irgendeinem Grund bedarf es des einzigartigen Mitgefühls einer Frau, die Kraft zu beherrschen und sich von ihrem korrumpierenden Einfluß frei zu machen. Den Grund dafür kennen auch die Zauberer nicht. Mit dem Sucher ist es ähnlich. Auch er muß genau der richtige sein, ausgewählt von einem Zauberer, oder er läßt sich von der Macht korrumpieren. Deswegen war Zedd auch so wütend, daß ihm der Rat der Midlands die Ernennung abgenommen hat. Die meisten männlichen Konfessoren, nicht alle, verlieren das Gefühl für die Ausgewogenheit ihrer Kraft. Ihnen fehlt die Fähigkeit, sie im entscheidenden Augenblick zurückzuhalten.« Sie sah ihn von unten an. »Wenn sie eine Frau wollten, haben sie einfach ihre Kraft benutzt und sie genommen. Viele. Ihnen fehlte jede Beherrschung oder Verantwortung für das, was sie taten. Nach dem, was man mir erzählt hat, waren die finsteren Zeiten eine einzige lange Nacht des Terrors. Das Regime herrschte viele Jahre. Die Zauberer mußten eine Menge Leute töten. Nach und nach töteten sie alle Nachkommen dieser Gier und verhinderten so, daß sich die Kraft unkontrolliert ausbreiten konnte. Zu behaupten, die Zauberer wären ungehalten darüber gewesen, wäre stark untertrieben.«
    »Aber was passiert denn nun?« fragte er matt. »Was geschieht; wenn ein Konfessor ein männliches Kind trägt?«
    Sie räusperte sich und schluckte ihr Schluchzen hinunter. »Bringt ein Konfessor einen Jungen zur Welt, dann bringt man ihn an einen besonderen Ort in Aydindril, wo seine Mutter ihn auf den Stein setzt.« Sie verlagerte ihr Gewicht; offensichtlich fiel es ihr schwer, ihm das zu erzählen. Er nahm ihre zarte Hand in beide Hände, strich ihr über den Handrücken, auch wenn er zum ersten Mal das Gefühl hatte, kein Recht zu haben, sie in vertrauter Weise zu berühren. »Wie gesagt, ein Mann, der von einem Konfessor berührt worden ist, wird tun, was immer sie ihm sagt.« Er spürte, wie ihre Hand zitterte. »Die Mutter befiehlt ihrem Mann, was er zu tun hat … und er … legt dem Baby eine Stange auf die Kehle … und tritt auf beide Enden.«
    Richard ließ ihre Hand los. Er raufte sich die Haare, drehte sich zum Feuer. »Jeden kleinen Jungen?«
    »Ja«, gestand sie mit kaum hörbarer Stimme. »Auf keinen Fall darf riskiert werden, daß ein männlicher Konfessor überlebt, denn es könnte sein, daß er nicht in der Lage ist, die Kraft zu beherrschen, und sie zu seinen eigenen Zwecken mißbraucht. Es wäre die Rückkehr der finsteren Zeit. Die Zauberer und die anderen Konfessoren behalten jeden schwangeren Konfessor sorgfältig im Auge und tun alles, um sie zu trösten, sollte es sich um einen Jungen handeln, der dann…« Ihre Stimme versagte.
    Plötzlich wurde Richard bewußt, daß er die Midlands haßte, und das mit einer Besessenheit, die nur der Darken Rahls nachstand. Zum ersten Mal begriff er, warum die Menschen in Westland ein Land ohne Magie gewollt hatten. Er wünschte sich dorthin zurück, fort von aller Zauberei. Tränen traten ihm in die Augen, so sehr vermißte er die Wälder Kernlands. Er schwor sich, sollte es ihm gelingen, Darken Rahl aufzuhalten, dafür zu sorgen, daß die Grenze wieder errichtet wurde. Zedd würde ihm zweifellos dabei helfen. Jetzt verstand Richard, warum Zedd aus den Midlands fortgewollt hatte. Und wenn die Grenze wieder errichtet wurde, würde Richard auf der anderen Seite sein. Sein Leben lang.
    Aber da war noch die Geschichte mit dem Schwert. Er wollte es auf keinen Fall zurückgeben. Er nahm sich vor, es zu zerstören.
    »Danke, Kahlan«, zwang er sich zu sagen, »daß du es mir erzählt hast. Ich hätte es nur ungerne von einem Fremden erfahren.« Seine Worte verwelkten zu Bedeutungslosigkeit. Der Sieg über Rahl war in

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