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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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stirnrunzelnd an. »Nein«, erwiderte sie, »wir sind … nur auf der Durchreise.«
    Eine Frau mit schmutzigem, tränenverschmiertem Gesicht und kurzem dunklen, verfilzten Haar hob den Kopf. Ihr tristbraunes Kleid war zerlumpt. Richard nahm die Hand vom Schwert, um ihr keine Angst zu machen. Ihre Lippen zitterten, und sie blinzelte sie aus tiefliegenden Augen an, während sie den anderen ein Zeichen gab, herauszukommen. Es waren sechs Kinder, fünf Mädchen und ein Junge, eine weitere Frau und ein alter Mann. Nachdem sie hervorgekommen waren, klammerten sich die Kinder steif an die beiden Frauen. Die drei Erwachsenen würdigten Richard eines kurzen Blicks, dann starrten sie Kahlan ganz offen an. Sie rissen die Augen auf und wichen wie ein Mann an die Wand zurück. Richard legte verwirrt die Stirn in Falten, dann wußte er, warum sie so starrten: ihr Haar.
    Die drei Erwachsenen fielen auf die Knie, neigten die Köpfe und senkten den Blick. Die Kinder vergruben ihre Gesichter stumm in den Röcken der Frauen. Mit einem Seitenblick auf Richard gab Kahlan ihnen rasch ein Handzeichen, sie sollten sich wieder erheben. Sie hatten den Blick auf den Fußboden geheftet und bekamen ihre wilden Gebärden nicht mit.
    »Steht auf«, sagte sie. »Das ist nicht nötig. Steht auf.«
    Verwirrt hoben sie die Köpfe. Sie starrten auf ihre Hände, mit denen sie sie zum Aufstehen bewegen wollte. Nur sehr widerwillig folgten sie.
    »Auf dein Geheiß, Mutter Konfessor«, sagte eine Frau mit schwacher Stimme. »Vergebt uns, Mutter Konfessor … wir haben Euch nicht gleich erkannt … wegen der Kleider. Vergebt uns, wir sind nur bescheidene Leute. Vergebt uns, daß wir…«
    Kahlan schnitt ihr sacht das Wort ab. »Wie heißt du?«
    Die Frau verneigte sich tief von der Hüfte an abwärts und verharrte so. »Ich bin Regina Clark, Mutter Konfessor.«
    Kahlan faßte sie bei den Schultern und richtete sie auf. »Regina, was ist hier geschehen?«
    Regina traten die Tränen in die Augen. Sie warf Richard einen scheuen Blick zu. Ihre Lippen bebten. Kahlan drehte sich zu ihm um.
    »Richard«, sagte sie leise, »warum bringst du den alten Mann und die Kinder nicht nach draußen?«
    Er hatte verstanden. Die Frauen hatten zuviel Angst, in seiner Gegenwart zu sprechen. Er half dem gebeugten Alten auf die Beine und scheuchte vier der Kinder nach draußen. Die beiden kleinsten Mädchen wollten nicht vom Rockzipfel der Mütter weichen. Mit einem Nicken gab Kahlan ihm zu verstehen, daß es in Ordnung war.
    Die vier Kinder hockten sich dichtgedrängt und mit leerem Blick draußen auf die Stufen und stierten ins Nichts. Keines antwortete, als er sie nach ihrem Namen fragte, sie sahen ihn nicht einmal an, höchstens, um sich mit einem angstvollen Blick zu versichern, daß er nicht näher kam. Der Alte starrte nur leer vor sich hin, als Richard ihn nach seinem Namen fragte.
    »Kannst du mir sagen, was hier passiert ist?« fragte Richard ihn. Er riß die Augen auf und blickte über die Straße. »Westländer…«
    Ihm kamen die Tränen. Mehr brachte er nicht heraus. Aus Angst, ihn zu sehr zu bedrängen, ließ Richard den Alten in Ruhe. Richard bot ihm ein Stück Trockenfleisch aus seinem Gepäck an, doch das ignorierte er. Die Kinder schreckten vor seiner Hand zurück, als er ihnen das gleiche Angebot machte. Er packte das Fleisch wieder ein. Das älteste Mädchen war fast erwachsen und sah ihn an, als würde er sie jeden Augenblick niedermetzeln oder auffressen. Noch nie hatte er so verängstigte Menschen gesehen. Er wollte sie und die anderen Kinder nicht noch mehr einschüchtern und blieb auf Distanz, lächelte beruhigend und versprach, ihnen nichts zu tun. Sie schienen ihm nicht zu glauben. Richard sah immer wieder zur Tür. Ihm war unbehaglich zumute, und er wünschte, Kahlan würde herauskommen.
    Endlich kam sie. Ihr Gesicht war starr und wirkte eine Spur überspannt. Richard stand auf, und die Kinder liefen zurück ins Haus. Der Alte blieb, wo er war. Sie nahm Richard beim Arm und führte ihn ein Stück fort.
    »Es gibt hier keine Pferde«, sagte sie mit starrem Blick geradeaus, während sie den Weg zurückgingen, den sie gekommen waren. »Ich glaube, am besten bleiben wir den Straßen fern und halten uns an die weniger benutzten Wege.«
    »Kahlan, was ist?« Er warf einen Blick über die Schulter. »Was ist hier passiert?«
    Im Vorübergehen warf sie einen wütenden Blick auf die blutige Botschaft an der Wand. Tod allen Gegnern Westlands.
    »Missionare

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