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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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seufzte der Zauberer.
    »Zedd«, meinte Richard, »gestern waren wir an einem Ort namens Horners Mill.«
    Zedd nickte. »Ich habe es gesehen. Und viele andere Orte, wo es genauso aussah.«
    Richard beugte sich vor. »Das waren doch keine Westländer, oder? Westländer können das unmöglich gewesen sein.«
    »Nein, es waren Rahls Leute. Sie handelten auf seinen Befehl.«
    »Das macht doch keinen Sinn«, meinte Kahlan. »Die Stadt war D’Hara treu ergeben. Truppen der Friedensarmee des Volkes waren dort stationiert, sie wurden bis auf den letzten Mann umgebracht.«
    »Eben aus diesem Grund hat er es ja getan.«
    Die beiden sahen ihn verwirrt an. »Das macht keinen Sinn«, meinte Kahlan.
    »Das erste Gesetz der Magie.«
    Richard runzelte die Stirn. »Was?«
    »Das erste Gesetz der Magie. Die Menschen sind dumm.«
    Richards und Kahlans Verwirrung nahm zu. »Die Menschen sind dumm. Jeder glaubt so ziemlich fast alles. Wegen ihrer Dummheit glauben die Menschen eine Lüge, weil sie sie entweder für wahr halten wollen oder weil sie Angst haben, sie könnte wahr sein. Die Köpfe der Menschen stecken voller Wissen, Fakten und Glauben, und das meiste davon ist falsch, trotzdem halten sie alles für wahr. Die Menschen sind dumm. Nur selten können sie zwischen einer Lüge und der Wahrheit unterscheiden, obwohl sie dessen so sicher und daher um so leichter zu täuschen sind. Wegen dieses ersten Gesetzes der Magie haben die alten Zauberer Konfessoren und Sucher geschaffen, als Hilfe auf der Suche nach der Wahrheit, wenn sie wichtig genug wird. Rahl kennt die Gesetze der Magie. Er macht sich das erste zunutze. Menschen sind dumm. Die Menschen brauchen einen Feind, um ein Gespür dafür zu bekommen, was ihr Lebenszweck ist. Dieses Gespür ist bei weitem wichtiger als die Wahrheit. Wahrheit hat im Grunde nichts damit zu tun. Darken Rahl verschafft ihnen einen Feind, einen anderen als sich selbst, und damit ein Gespür für ihren Lebenszweck. Die Menschen sind dumm, sie wollen etwas glauben, also tun sie es einfach.«
    »Aber es waren seine eigenen Leute«, protestierte Kahlan. »Er hat seine Anhänger umgebracht.«
    »Du hast sicher bemerkt, daß nicht alle Menschen getötet wurden. Einige wurden vergewaltigt, gefoltert, aber am Leben gelassen, damit sie fliehen und die Nachricht verbreiten konnten. Dir wird ebenso aufgefallen sein, daß man keine Soldaten am Leben gelassen hat, die der Geschichte hätten widersprechen können. Ob sie der Wahrheit entspricht, spielt keine Rolle. Wer sie hört, wird sie glauben. Denn dann hat er einen Feind, gegen den er sich mit anderen zusammentun kann. Die Überlebenden werden die Kunde rasend schnell verbreiten. Rahl hat zwar einige ihm treu ergebene Orte und ein paar seiner Soldaten vernichtet, gleichzeitig dadurch aber wesentlich mehr Orte auf seine Seite gezogen, hundertmal mehr. Immer mehr Menschen werden sich um ihn scharen und ihn unterstützen, weil er ihnen versprochen hat, sie vor diesem Feind zu beschützen. Die Wahrheit ist schwer zu verkaufen, sie vermittelt keine Ziele. Sie ist einfach nur wahr.«
    Richard lehnte sich leicht niedergeschlagen zurück. »Aber es stimmt doch nicht. Wie kann Rahl damit durchkommen? Wie kann das irgend jemand glauben?«
    Zedd sah ihn streng an. »Du wußtest es besser. Du wußtest, daß es keine Westländer waren, und selbst du hast an deinem Wissen gezweifelt. Du hattest Angst, es könnte wahr sein. Angst zu haben, etwas könnte wahr sein, bedeutet, eine Möglichkeit zu akzeptieren.
    Das ist der erste Schritt, eine Sache zu glauben. Wenigstens warst du klug genug, es in Frage zu stellen. Überleg nur, wie einfach es für Menschen, die nichts in Frage stellen, die nicht einmal wissen, wie man das macht, ist, etwas zu glauben. Den meisten Menschen geht es nicht um die Wahrheit, sondern um die Sache. Rahl ist intelligent, er sagt ihnen, was Sache ist.« Seine Augen glänzten vor Überzeugungswillen. »Dies ist das erste Gesetz der Magie, weil es das wichtigste ist. Denke immer daran.«
    »Aber die Schlächter wissen doch Bescheid. Das war Mord. Wie konnten sie das tun?«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Sie hatten ein Ziel. Es diente ihrer Sache.«
    »Aber das widerstrebt der Natur. Mord widerstrebt der Natur.«
    Der Zauberer lächelte. »Mord ist eine Eigenart der Natur, ein Wesenszug alles Lebenden.«
    Richard wußte, daß Zedd ihm über war, er zog einem gerne mit einer unerhörten Bemerkung den Boden unter den Füßen weg, aber sein Blut war in Wallung

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