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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geraten und er konnte nicht anders, er mußte widersprechen. »Nicht überall in der Natur. Nur bei Raubtieren. Und das auch nur, um zu überleben. Sieh dir diese Bäume an, sie können nicht einmal an Mord denken.«
    »Mord ist allen Dingen eigen, es ist ein Wesenszug der Natur«, wiederholte Zedd. »Jedes Lebewesen ist ein Mörder.«
    Richard suchte Unterstützung bei Kahlan. »Sieh mich nicht so an«, sagte sie, »ich habe schon vor langer Zeit gelernt, nicht mit Zauberern zu streiten.«
    Richard schaute nach oben in die wundervolle, große Fichte, die sich, vom Feuer beschienen, über ihnen ausbreitete. Ein Funken des Verstehens zündete in seinem Kopf. Er betrachtete die Äste, die sich in mörderischer Absicht ausbreiteten und in jahrelangem Kampf um das Licht der Sonne die Nachbarn in ihrem Schatten ausgelöscht hatten. Ihr Erfolg schaffte Raum für ihre Nachkommen, von denen viele im Schatten des Elternhauses dahinwelken würden. Mehrere dichtstehende Nachbarn der großen Fichte wirkten welk und schwach, allesamt waren sie Opfer. Es stimmte, der Entwurf der Natur besagte: Töten oder getötet werden.
    Zedd beobachtete Richards Augen. Es war eine jener Lektionen, wie sie ihm der Alte seit seiner Kindheit immer wieder erteilt hatte. »Hast du etwas gelernt, mein Junge?«
    Richard nickte. »Nur die Stärksten überleben. Für die Dahingemetzelten gibt es keine Gnade, nur Bewunderung für die Kraft des Siegers.«
    »Aber so denken die Menschen nicht«, sagte Kahlan, die sich nicht mehr zurückhalten konnte.
    Zedd lächelte sie verschlagen an. »Nein?« Er zeigte auf einen kleinen verschrumpelten Baum in ihrer Nähe. »Sieh dir diesen Baum an, meine Liebe.« Dann zeigte er auf die große Fichte. »Und jetzt diesen. Sag mir, welchen du mehr bewunderst.«
    »Diesen«, meinte sie und deutete auf die große Fichte. »Es ist ein wundervoller Baum.«
    »Diesen also. Verstehst du jetzt? Menschen denken genauso. Er ist wundervoll, hast du gesagt. Du hast den Baum gewählt, der mordet, und nicht den, der ermordet wird.« Zedd lächelte triumphierend. »Der Weg der Natur.«
    Kahlan verschränkte die Arme. »Ich weiß, ich hätte meinen Mund halten sollen.«
    »Halte den Mund, wenn du willst, aber verschließe nicht deine Gedanken. Nur so können wir Darken Rahl besiegen; wir müssen ihn begreifen, um ihn vernichten zu können.«
    »Deswegen gewinnt er soviel Land«, sagte Richard und tippte mit dem Finger auf das Heft seines Schwertes. »Er läßt andere für sich arbeiten, er gibt ihnen ein Ziel. Und er braucht sich nur darum zu kümmern, die Kästchen zu finden. Es gibt niemanden, der seine Pläne durchkreuzen könnte.«
    Zedd nickte. »Das erste Gesetz der Magie erledigt den größten Teil der Arbeit für ihn. Das macht unsere Aufgabe so schwer. Er zieht die Menschen auf seine Seite, weil ihnen die Wahrheit egal ist. Sie sind ihm zu Gefallen, weil sie glauben, was sie glauben wollen und bis zum Tod für diesen Glauben kämpfen, egal wie falsch er ist.«
    Richard erhob sich langsam und sah hinaus in die Nacht. »Die ganze Zeit über habe ich geglaubt, wir kämpften gegen das Böse. Das wildgewordene Böse, das Amok läuft. Aber darum geht es überhaupt nicht. Womit wir es zu tun haben, ist eher wie eine Plage. Eine Narrenpest.«
    »Du hast es begriffen, mein Junge. Eine Narrenpest.«
    »Im Auftrag von Darken Rahl«, bemerkte Kahlan.
    Zedd linste sie einen Augenblick lang an. »Wenn jemand ein Loch gräbt und es sich mit Wasser füllt, wo liegt dann der Fehler? Ist der Regen schuld? Oder derjenige, der das Loch gegraben hat? Ist Darken Rahl schuld oder jene, die das Loch graben und es vollregnen lassen?«
    »Vielleicht beide«, schlug Kahlan vor. »Dann haben wir eine Menge Feinde.«
    Zedd hob einen Finger. »Und sehr gefährliche. Narren, die die Wahrheit nicht erkennen, sind eine tödliche Gefahr. Als Konfessor hast du diese Lektion vielleicht schon gelernt?« Sie nickte. »Sie tun nicht immer, was du von ihnen erwartest oder was sie tun sollten, und möglicherweise erwischt es dich in einem unbedachten Augenblick. Menschen, von denen deiner Meinung nach keine Gefahr ausgeht, können plötzlich über dich herfallen.«
    »Das ändert nichts«, wandte Kahlan ein. »Wenn Rahl alle Kästchen bekommt und das richtige öffnet, ist er es, der uns alle töten wird. Er ist noch immer der Kopf der Schlange, und den müssen wir abhacken.«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Ganz recht. Aber um eine Gelegenheit zu finden, die Schlange

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