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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mir leid, daß es dadurch für euch beide so schwer wird. Vielleicht wird es jetzt einfacher, wenn ich bei euch bin. Gute Nacht, Liebes.« Er zog los, in die Dunkelheit.
    »Zedd?« Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um – eine dunkle Silhouette vor dem mondbeschienenen Wald. »Du hattest mal eine Frau?«
    »Ja, hatte ich.«
    Sie räusperte sich und schluckte. »Wie war das? Wenn man jemanden mehr liebt als sich selbst und bei diesem Menschen sein kann und die eigene Liebe erwidert wird?«
    Zedd blieb lange still und schweigend stehen und sah sie in der Dunkelheit an. Sie wartete und wünschte, sie könnte sein Gesicht sehen. Er wollte sich offenbar vor der Antwort drücken.
    Kahlan reckte das Kinn empor. »Zauberer Zorander, dies ist keine Bitte, sondern ein Befehl. Ihr werdet die Frage beantworten.«
    Sie wartete. Dann war seine leise Stimme zu hören. »Es war, als hätte ich meine fehlende Hälfte gefunden, als wäre ich vollständig, ganz, zum ersten Mal in meinem Leben.«
    »Danke, Zedd.« Sie war froh, daß er ihre Tränen nicht sehen konnte. Sie hatte Mühe, ihre Stimme zu kontrollieren. »Es hat mich einfach interessiert.«

37. Kapitel
    Richard wachte auf, als er Kahlan zurückkommen und Holz aufs Feuer werfen hörte. Das erste Licht kroch gerade über die Gipfel der fernen Berge und tauchte sie in einen rosigen Schimmer. Die dunklen Wolken dahinter ließen die schneebedeckten Bergspitzen um so deutlicher hervortreten. Zedd lag mit weit offenen Augen auf dem Rücken und schnarchte. Richard rieb sich den Schlaf aus den Augen und gähnte.
    »Wie war’s mit etwas Tavawurzbrei?« flüsterte er, um Zedd nicht zu wecken.
    »Klingt gut«, flüsterte sie zurück.
    Richard zog die Wurzeln aus seinem Bündel und machte sich daran, sie mit seinem Messer zu schälen, während Kahlan einen Topf holen ging.
    Nach dem Kleinschneiden warf er die Wurzeln ins Wasser, das sie aus einem Schlauch in den Topf geschüttet hatte. »Das sind die letzten. Wir müssen heute abend wieder nach Wurzeln graben, aber ich bezweifle, ob wir Tava finden. Nicht in dieser felsigen Gegend.«
    »Ich habe ein paar Beeren gepflückt.«
    Sie wärmten sich die Hände am Feuer. Mehr als eine Königin, überlegte er. Er versuchte sich eine Königin in feinen Gewändern und mit einer Krone beim Beerenpflücken vorzustellen.
    »Ist dir auf deiner Wache irgend etwas aufgefallen?«
    Sie schüttelte den Kopf. Dann schien ihr etwas einzufallen, und sie hob den Kopf. »Da war ein seltsames Geräusch. Hier unten, dicht beim Lager. Wie ein Knurren, gefolgt von einem unterdrückten Schrei. Ich hätte dich fast geweckt, aber es war so schnell wieder vorbei, wie es angefangen hatte, und ich habe danach nichts mehr gehört.«
    »Tatsächlich.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Hier unten. Ich frage mich, was das gewesen sein kann. Wahrscheinlich war ich so müde, daß ich nichts davon mitbekommen habe.«
    Als die Wurzeln gar waren, zerstampfte Richard sie und gab ein wenig Zucker hinzu. Kahlan verteilte den Brei und streute eine große Handvoll Beeren über jeden Teller.
    »Warum weckst du ihn nicht?« meinte sie.
    Richard grinste. »Paß auf.«
    Er schlug ein paarmal mit dem Löffel gegen die Blechschüssel. Ein kurzes Schnaufen, dann saß Zedd blitzartig kerzengerade.
    Der alte Mann blinzelte. »Frühstück?«
    Die beiden kicherten, mit dem Rücken zu ihm.
    »Du bist heute morgen gut gelaunt«, meinte sie und sah zu ihm hinüber. »Zedd ist wieder bei uns«, antwortete er.
    Richard ging hin und reichte Zedd eine Schale mit Brei, dann ließ er sich mit seiner Portion auf einem niedrigen Felsvorsprung nieder. Kahlan machte es sich auf dem Boden bequem, schlug sich eine Decke um die Füße und balancierte dabei die Schale in einer Hand. Zedd wickelte sich zum Essen nicht einmal aus der Decke. Richard aß langsam und wartete auf eine günstige Gelegenheit, derweil Zedd seinen Brei hinunterschlang.
    »Gut!« verkündete Zedd und stand auf, um sich eine zweite Portion aus dem Topf zu holen.
    Richard wartete, während sein Freund sich seinen Nachschlag aus dem Topf löffelte, dann sagte er: »Kahlan hat mir gesagt, was geschehen ist. Sie hat mir erzählt, daß du sie gezwungen hast, dir von Shota zu erzählen.«
    Kahlan erstarrte wie vom Blitz getroffen.
    Zedd zuckte hoch und wirbelte zu ihr herum. »Wieso hast du ihm davon erzählt! Ich dachte, du wolltest nicht, daß er…«
    »Zedd … ich habe kein Sterbenswörtchen…«
    Zedd verzog das Gesicht.

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