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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Langsam drehte er sich zu Richard um, der sich über seine Schale beugte und den Brei in den Mund löffelte.
    Er sah nicht einmal auf. »Sie hat mir nichts verraten. Aber du gerade eben.«
    Richard schob den letzten Löffel in den Mund, schluckte, leckte den Löffel sauber und ließ ihn klirrend in die Blechschale fallen.
    Er hob den Kopf und blickte dem Zauberer ruhig und mit einem triumphierenden Blick in die Augen. »Das erste Gesetz der Magie«, verkündete Richard mit dem Anflug eines Lächelns. »Man beginnt etwas zu glauben, wenn man möchte, daß es wahr ist … oder es befürchtet.«
    »Ich hab’s dir doch gesagt«, fauchte Kahlan Zedd an. »Ich habe dir gesagt, er wird dahinterkommen.«
    Zedd achtete nicht auf sie. Er stand immer noch da und starrte Richard mit schiefem Blick an.
    »Ich habe über gestern abend nachgedacht«, erklärte Richard und stellte die Schale weg. »Ich denke, du hast recht. Du solltest wissen, was Shota gesagt hat. Schließlich bist du ein Zauberer. Vielleicht kann uns irgend etwas helfen, Darken Rahl aufzuhalten. Du würdest ohnehin keine Ruhe geben, bis du nicht weißt, was geschehen ist. Eigentlich hatte ich es dir heute erzählen wollen, aber dann dachte ich, du würdest es doch irgendwie aus Kahlan herausbekommen.«
    Kahlan ließ sich lachend auf die Decke fallen.
    Zedd richtete sich auf und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Mist! Richard, weißt du eigentlich, was du gerade getan hast?«
    »Zauberei«, grinste Richard. »Ein gut ausgeführter Trick ist Zauberei.« Er zuckte mit den Achseln. »Hat man mir jedenfalls gesagt.«
    Zedd nickte langsam. »Allerdings.« Er reckte einen seiner dünnen Finger in die Höhe, und in seine stechenden, haselbraunen Augen kam Leben. »Du hast einen Zauberer mit seinem eigenen Gesetz hereingelegt. Das ist keinem meiner Zauberer jemals gelungen.« Er kam näher. Er fing an zu strahlen. »Verdammt, Richard! Du hast es! Du besitzt die Gabe, mein Junge. Du kannst ein Zauberer der ersten Ordnung werden wie ich.«
    Richard legte die Stirn in Falten. »Ich will aber kein Zauberer werden.«
    Zedd achtete nicht auf ihn. »Du hast die erste Prüfung bestanden.«
    »Du hast gerade selbst gesagt, daß kein anderer Zauberer das je geschafft hat. Wie können sie Zauberer sein, wenn sie die Prüfung nicht bestanden haben?«
    Zedd machte ein verächtliches Gesicht. »Es waren Zauberer dritter Ordnung. Einer, Giller, ist ein Zauberer zweiter Ordnung. Keiner von ihnen hat die Prüfungen für einen Zauberer erster Ordnung bestanden. Ihnen fehlte die Gabe. Sie waren bestenfalls berufen.«
    Richard grinste verlegen. »Es war doch bloß ein Trick. Mach die Sache nicht größer, als sie war.«
    »Ein ganz besonderer Trick.« Zedd kniff die Augen zusammen. »Ich bin sehr stolz auf dich.«
    »Und wie viele dieser Prüfungen gibt es, wenn dies die erste ist?«
    Zedd zuckte mit den Achseln. »Oh, ich weiß nicht. Vielleicht ein paar hundert oder so. Aber du hast die Gabe, Richard.« Für einen Augenblick legte sich ein sorgenvoller Schatten über sein Gesicht, so als hätte er das nicht erwartet. »Du mußt es beherrschen lernen, sonst…« Sein Blick strahlte wieder auf. »Ich bringe es dir bei. Du könntest ein Zauberer erster Ordnung werden.«
    Richard merkte, wie ihn Zedds Gerede einlullte. Er mußte den Kopf schütteln, um ihn wieder klar zu bekommen. »Ich habe dir doch gesagt, ich will kein Zauberer werden.« Leise fügte er hinzu: »Wenn das hier vorbei ist, will ich nie wieder etwas mit Magie zu tun haben.« Er spürte, wie Kahlan ihn anstarrte. Sein Blick schwankte zwischen den beiden erstaunten Gesichtern hin und her. »Es war nur ein dummer, kleiner Trick, mehr nicht.«
    »Bei einem anderen wäre es das gewesen, ja. Aber nicht bei einem Zauberer.«
    Richard verdrehte die Augen. »Ihr zwei seid…«
    Zedd beugte sich aufgeregt vor und schnitt ihm das Wort ab. »Kannst du den Wind beherrschen?«
    Richard lehnte sich ein Stück zurück. »Natürlich kann ich das«, ging er auf das Spiel ein. Er reckte beide Hände in den Himmel. »Komm zu mir, Bruder Wind! Sammle dich! Blas eine Böe nur für mich!« Er breitete theatralisch die Arme aus.
    Kahlan raffte erwartungsvoll ihren Umhang um sich. Nichts geschah. Die beiden wirkten ein wenig enttäuscht.
    »Was ist los mit euch beiden?« brummte er. »Habt ihr unreife Beeren gegessen?«
    Zedd meinte zu ihr: »Das wird er noch lernen müssen.«
    Kahlan ließ sich Zedds Worte durch den Kopf gehen und meinte zu

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