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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sind nicht dazu da, daß Menschen sie erfahren. Sie können mehr Ärger bereiten, als du dir vorstellen kannst, es hat schon Kriege wegen ihnen gegeben. Die meisten Prophezeiungen verstehe selbst ich nicht. Gäbe es noch die Zauberer von früher, die Experten, vielleicht könnten sie uns helfen. Ohne ihre Anleitung läßt man Shotas Prophezeiung am besten auf sich beruhen. Auf der ersten Seite eines dieser Bücher heißt es: ›Betrachte diese Prophezeiungen mit dem Verstand, doch nicht mit dem Herzen.‹ Das sind die einzigen Worte auf einer ganzen Seite, in einem Buch halb so groß wie ein großer Tisch. Die Buchstaben sind vergoldet. So wichtig ist es.«
    »Die Prophezeiung von Shota ist irgendwie anders als die in den Büchern, oder?«
    »Ja. Prophezeiungen, die unmittelbar vom einem zum anderen gegeben werden, haben den Zweck, diesem Menschen zu helfen. Shota wollte Richard helfen. Doch sogar sie selbst wird nicht wissen, wie die Hilfe aussehen soll, sie ist nur der Kanal. Vielleicht hat sie eines Tages eine Bedeutung für Richard und hilft ihm. Unmöglich zu sagen. Ich hatte gehofft, es zu verstehen, damit ich ihm helfen kann. Er mag keine Rätsel. Unglücklicherweise gehört sie zu der Sorte der gespaltenen Prophezeiungen. Daher kann sie keine Hilfe sein.«
    »Gespalten, heißt das, sie kann sich auf verschiedene Weise bewahrheiten?«
    »Ja. Es könnte bedeuten, was es sagt, oder auch so ziemlich alles andere. Gespaltene Prophezeiungen sind fast immer nutzlos. Kaum besser, als würde man einfach raten. Richard hatte recht, sich nicht davon leiten zu lassen. Ich würde gerne glauben, daß es an der guten Ausbildung hegt, die er von mir bekommen hat, es könnte aber auch sein Instinkt sein. Er verfügt über die Instinkte eines Suchers.«
    »Zedd, warum erklärst du ihm diese Dinge nicht, wie du sie mir erklärt hast? Hat er kein Recht, das alles zu erfahren?«
    Zedd starrte lange in die Nacht hinaus. »Schwer zu erklären. Richard hat ein gewisses Gespür.« Er machte ein seltsam konzentriertes Gesicht. »Hast du jemals mit dem Bogen geschossen?«
    Kahlan mußte lachen. Sie zog die Knie an, verschränkte ihre Finger über ihnen und stützte ihr Kinn darauf. »Mädchen dürfen so etwas eigentlich nicht. Ich habe es zum Zeitvertreib gemacht, als ich jung war. Bevor ich die Beichten abnahm.«
    Zedd lachte kurz auf. »Hast du das Ziel jemals spüren können? Hast du jemals das Rauschen in deinem Kopf ignorieren und die Stille hören können, und hast du jemals gewußt, wohin der Pfeil fliegen wird?«
    Sie nickte, den Kopf immer noch auf den Händen. »Nur ein paarmal. Aber ich weiß, was du meinst.«
    »Nun, Richard spürt das Ziel auf diese Weise fast nach Belieben. Manchmal glaube ich, er könnte es sogar mit geschlossenen Augen treffen. Wenn ich ihn frage, wie er das macht, zuckt er mit den Achseln und kann es nicht erklären. Er sagt, er spüre einfach, wohin der Pfeil fliegen wird. Er kann es immer. Aber wenn ich anfange, ihm zu erzählen, wie schnell der Wind, wieviel Fuß die Scheibe entfernt ist oder daß der Bogen vergangene Nacht draußen gestanden hat und es feucht war, so daß der Zug beeinträchtigt ist, trifft er nicht mal mehr ein Scheunentor. Das Denken beeinträchtigt das Gefühl. Mit Menschen macht Richard es genauso. Auf der Suche nach einer Antwort ist er unnachgiebig. Wie ein Pfeil ist er auf das Kästchen zugesteuert. Er ist vorher nie in den Midlands gewesen, trotzdem hat er einen Weg durch die Grenze gefunden, die Antworten bekommen, die er brauchte, um das Ziel ausfindig zu machen. Das zeichnet den echten Sucher aus. Das Problem ist, wenn ich ihm zu viel verrate, folgt er nicht mehr seinem Gefühl, sondern tut das, was ich seiner Ansicht nach von ihm will. Ich muß ihm die richtige Richtung auf das Ziel vorgeben und ihn dann losziehen lassen. Finden muß er es selbst.«
    »Klingt ziemlich zynisch. Schließlich ist er ein Mensch und kein Pfeil. Er tut das doch nur, weil er so viel von dir hält. Er würde alles tun, um dir zu gefallen. Du bist für ihn ein Vorbild. Er liebt dich sehr.«
    Er sah sie traurig an. »Ich könnte unmöglich stolzer auf ihn sein oder ihn mehr lieben, aber wenn er Darken Rahl nicht aufhält, bin ich ein totes Vorbild. Manchmal bleibt Zauberern nichts anderes übrig, als die Menschen zu benutzen, wenn sie etwas Wichtiges erreichen wollen.«
    »Ich schätze, ich weiß, wie du dich fühlst, ihm nicht sagen zu können, was du gerne möchtest.«
    Zedd erhob sich. »Tut

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