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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hier. Verstanden?«
    Chase sah ihn ernst an. »Bei meinem Leben.« Er gab Richard kurz einige Hinweise, wie er die Armee Westlands oben im Rang’Shada-Gebirge finden könnte.
    Richard sah Kahlan an. »Paß auf Siddin auf. Keine Sorge, ich bin bald zurück. Und jetzt reitet endlich los.«
    Zedd bestieg sein Pferd. Kahlan reichte dem Zauberer Siddin. Sie nickte Chase und Zedd zu. »Macht schon, reitet los. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Zedd wollte protestieren, aber sie schnitt ihm das Wort ab, er solle schon vorreiten. Sie sah den beiden Reitern und dem Wolf nach, wie sie über die Brücke und dann die Straße entlanggaloppierten, bevor sie sich zu Richard umdrehte.
    Tiefe Sorgenfalten zerfurchten ihr Gesicht. »Richard, bitte, laß mich…«
    »Nein.«
    Mit einem Kopfnicken reichte sie ihm die Zügel seines Pferdes. Ihre grünen Augen waren voller Tränen. »In den Midlands gibt es Gefahren, von denen du keine Ahnung hast. Sei vorsichtig.« Eine Träne kullerte ihr über die Wange.
    »Ich werde wieder bei dir sein, bevor du Zeit hast, mich zu vermissen.«
    »Ich habe Angst um dich.«
    »Ich weiß. Aber ich werde es schaffen.«
    Sie sah ihn aus Augen an, in denen er sich hätte verlieren können. »Eigentlich sollte ich das nicht tun«, flüsterte sie. Kahlan schlang ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen schnellen, verzweifelten Kuß.
    Er nahm sie in die Arme und zog sie fest an sich, spürte ihre Lippen, hörte das leise Stöhnen, das sie ausstieß, spürte ihre Finger in seinem Haar, und für einen winzigen Augenblick vergaß er seinen eigenen Namen.
    Wie benommen sah er zu, wie sie einen Stiefel in den Steigbügel stellte und sich in den Sattel schwang. Sie riß ihr Pferd herum, dicht neben ihn.
    »Wage es nicht, irgendwelche Dummheiten zu machen, Richard Cypher. Versprich es mir.«
    »Ich verspreche es.« Er verriet ihr nicht, daß die größte Dummheit für ihn darin bestand, sie in Gefahr zu bringen. »Keine Sorge, ich bin wieder bei dir, sobald ich den Fluch losgeworden bin. Paß auf das Kästchen auf. Es darf Rahl nicht in die Hände fallen. Das ist es, was zählt. Und jetzt reite los.«
    Er stand da, hielt die Zügel seines Pferdes in der Hand und sah ihr nach, wie sie über die Brücke galoppierte und in der Ferne verschwand.
    »Ich liebe dich, Kahlan Amnell«, hauchte er.
    Mit einem ermutigenden Klaps auf die graue Stelle am Hals seines Rotbraunen lenkte Richard das kräftige Pferd nach Überqueren der kleinen Brücke von der Straße herunter, gab ihm die Sporen und eilte am Flußufer entlang. Das Pferd lief mühelos, sprengte mit den Hufen in das flache Wasser, sobald Gebüsch den Weg am Ufer versperrte. Rings um den Fluß erhoben sich sonnenbeschienene, meist kahle Hügel. Als das Ufer steiler wurde, führte er das Pferd auf höhergelegenes Gelände, wo er besser vorankam. Richard hielt Ausschau, ob ihm jemand folgte oder beobachtete, entdeckte jedoch niemanden. Die Hügel wirkten verlassen.
    Weiße Kalksteinklippen ragten zu beiden Seiten des Flusses auf, zerfurchte Steilwände identischer Hügel, die sich über das Wasser zu grätschen schienen. Richard sprang ab, ehe sein Pferd noch zum Stehen gekommen war. Er sah sich um und band es an einen Färberbaum, dessen rote Beeren bereits eingetrocknet und verschrumpelt waren. Als er das steile Ufer hinabkletterte, rutschten seine Stiefel über loses Geröll. Mitten durch den Erdrutsch aus Steinen und Staub führte ein schmaler Pfad. Er folgte ihm und gelangte zur breiten Öffnung einer Höhle.
    Mit einer Hand am Heft des Schwertes warf er einen Blick hinein. Er suchte den Künstler oder wen auch immer. Niemand war zu sehen. Gleich hinter dem Höhleneingang begannen die Wandzeichnungen. Jede freie Stelle war mit ihnen bedeckt, bis tief hinein in die Dunkelheit.
    Richard war überwältigt. Es waren Hunderte, vielleicht Tausende. Manche waren klein, nicht größer als eine Hand, andere waren größer, so groß wie er. Jede stellte eine andere Szene dar. In den meisten Zeichnungen war nur eine Person dargestellt, ein paar zeigten Szenen mit vielen Menschen. Sie stammten deutlich sichtbar von verschiedener Hand. Einige waren sehr realistisch wiedergegeben, mit Schatten und Schlaglichtern: Menschen mit gebrochenen Gliedmaßen oder beim Trinken aus Schalen mit einem Totenschädel und gekreuzten Knochen darauf oder neben Feldern mit verdorrter Ernte. Andere Zeichnungen offenbarten nur wenig Talent. Deren Figuren waren nicht viel mehr als einfache

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