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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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einen Kreis von Leuten, die ihn umringten. Soldaten. Sie hatten Uniformen an aus dunklem Leder und Kettenhemden, trugen Schwerter auf dem Rücken und Streitäxte an ihren breiten Gürteln.
    Davor, mit dem Gesicht zur Höhle und zu ihm, stand jemand, der anders aussah. Eine Frau mit langen, rotbraunen Haaren, die zu einem losen Zopf zusammengebunden waren. Sie war von Kopf bis Fuß in engsitzendes Leder gehüllt. Blutrotes Leder. Der einzige Farbtupfer inmitten des Blutrots war ein gelber Halbmond mit Stern quer über ihrem Bauch. Richard sah, daß die Männer den gleichen Halbmond mit Stern auf der Brust trugen, nur war er bei ihnen rot. Die Frau betrachtete ihn ohne jede Regung, bis auf den leichten Anflug eines Lächelns.
    Richard stand breitbeinig da, bereit, sich zu verteidigen, die Hand am Heft des Schwertes. Er wußte nicht, was er machen sollte, hatte keine Ahnung, was sie vorhatten. Mit einem leichten Zucken der Augen deutete sie hinter ihn, nach oben. Richard hörte, wie zwei Männer sich aus dem Steilhang hinter ihm auf den Boden fallen ließen. Mit der Hand am Heft spürte er, wie der Zorn des Schwertes mit Macht in ihn hineindrängte. Er biß die Zähne zusammen und ließ es ungehemmt geschehen.
    Die Frau schnippte mit den Fingern, ein Zeichen für die Männer hinter ihm, dann zeigte sie auf ihn. »Nehmt ihn fest.« Er hörte das Klirren von Stahl, der aus der Scheide gezogen wird.
    Mehr brauchte Richard nicht zu wissen. Er war verhaftet.
    Sendbote des Todes.
    Er wirbelte herum, zog sein Schwert in großem Bogen. Er ließ seinem Zorn wie besessen freien Lauf. Er explodierte in seinem Körper. Sein Blick fand die Augen der beiden Männer. Die Kiefermuskeln angespannt, hatten sie die Schwerter aus den Scheiden auf ihrem Rücken gerissen.
    Richard hielt das Schwert der Wahrheit hüfthoch. Legte seine ganze Kraft hinein und sein Gewicht. Sie senkten die Schwerter zur Verteidigung. Er schrie vor tödlicher Raserei auf. Mit tödlichem Haß. Mit tödlicher Gier. Er überließ sich vollkommen der Lust zu töten. Alles andere wäre sein eigenes Ende. Seine Schwertspitze pfiff durch die Luft.
    Sendbote des Todes.
    Heiße, zertrümmerte Stahlsplitter sirrten durch die klare Morgenluft.
    Ein zweifaches Stöhnen. Beim Aufprall ein doppeltes, feuchtes Klatschen wie von überreifen Melonen, die am Boden zerplatzen. Das Innere in langen, roten Striemen nach außen gekehrt. Die oberen Hälften ihrer toten Körper gerieten ins Wanken, als die Beine unter ihnen wegsackten.
    Das Schwert kreiste noch immer, zog eine Spur von roten Blutfäden hinter sich her. Er stellte seinen Zorn, seinen Haß, seine Gier auf ein neues Ziel ein. Die Frau gab die Befehle. Richard wollte ihren Lebenssaft. Die Zauberkraft durchströmte ihn ungehindert. Er schrie noch immer. Sie stand da, eine Hand in die Hüfte gestemmt.
    Richard fand ihre Augen und veränderte den Kurs seines Schwertes leicht, damit er sie treffen konnte. Ihr breiter werdendes Grinsen nährte nur noch die Glut seines Zorns. Ihre Blicke trafen sich. Die Schwertspitze näherte sich pfeifend ihrem Kopf. Sein Bedürfnis zu töten wurde unumkehrbar.
    Sendbote des Todes.
    Der Schmerz der Magie des Schwertes traf ihn wie ein eisiger Wasserfall auf der nackten Haut. Die Klinge kam nie bei ihr an. Das Schwert fiel scheppernd zu Boden, während der Schmerz ihn auf die Knie riß und durch ihn hindurchschoß, daß er zusammenbrach.
    Die Hand immer noch in die Hüfte gestemmt, das Lächeln immer noch im Gesicht, stand sie über ihm und sah zu, wie er sich die Arme um den Unterleib schlang, Blut erbrach, daran zu ersticken drohte. Feuer brannte in jedem Zentimeter seines Körpers, riß ihm den Atem aus den Lungen. Verzweifelt versuchte er, die Magie in den Griff zu bekommen, den Schmerz zu überwinden, wie er es gelernt hatte. Mit wachsender Panik stellte er fest, daß er die Kontrolle über den Schmerz verloren hatte.
    Die hatte jetzt sie.
    Er fiel mit dem Gesicht in den Staub, versuchte zu schreien, Luft zu holen, konnte es nicht. Einen Augenblick lang dachte er an Kahlan, dann nahm ihm der Schmerz sogar das.
    Keiner der Männer hatte sich aus dem Kreis fortbewegt. Die Frau setzte ihm einen Stiefel in den Nacken, stützte sich mit dem Ellenbogen auf das Knie und beugte sich vor. Mit der anderen Hand packte sie ihn in den Haaren und zog seinen Kopf zurück. Sie beugte sich vor. Leder knarzte.
    »Sieh mal an«, fauchte sie. »Und ich dachte, ich müßte dich tagelang foltern, um dich wütend

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