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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vergessen, mein Kleiner. Ich hab’s dir doch erklärt, du sollst mich mit ›Herrin‹ anreden oder mit Herrin Denna. Du hast Glück, daß ich deine Ausbildung übernommen habe, die meisten Mord-Sith sind nicht so nachsichtig wie ich. Sie hätten bei der ersten Verfehlung den Strafer eingesetzt. Aber ich habe eine Schwäche für gutaussehende Männer. Außerdem muß ich gestehen, daß ich den Handschuh recht gerne benutze, auch wenn er keine besonders wirksame Strafe darstellt. Ich mag den direkten Kontakt. Der Strafer hat etwas Belebendes, aber es gibt keinen Ersatz für den Gebrauch der eigenen Hände, wenn man spüren will, was man tut.« Sie runzelte leicht die Stirn, und ihre Stimme wurde schärfer. »Nimm deine Hand weg.«
    Richard nahm die Hand vom Mund. Er spürte, wie ihm das Blut vom Kinn tropfte. Denna bemerkte es mit Genugtuung. Unerwartet beugte sie sich vor und leckte ihm Blut vom Kinn; der Geschmack brachte sie zum Lächeln. Er schien sie zu erregen. Sie schmiegte sich an ihn. Diesmal jedoch saugte sie seine Lippe in den Mund und biß fest in die Platzwunde. Richard kniff die Augen zu, ballte die Fäuste und hielt den Atem an, bis sie von ihm abließ und sich lächelnd das Blut von den Lippen leckte. Er zitterte vor Schmerz, aber das Bild der Wälder Kernlands in seinen Gedanken hielt stand.
    »Das war nur eine sachte Vorwarnung, wie du bald herausfinden wirst. Und jetzt wiederhole die Frage, wie es sich gehört.«
    Richard beschloß in diesem Augenblick, sie Herrin Denna zu nennen. Es sollte Ausdruck seiner Verachtung sein. Niemals würde er sie einfach Herrin nennen. Das war seine Art, sie zu bekämpfen und den Respekt vor sich selbst aufrechtzuerhalten. Zumindest in seinen eigenen Gedanken.
    Richard holte tief Luft. »Wo sind Eure Männer, Herrin Denna?« »Viel besser«, gurrte sie. »Die meisten Mord-Sith gestatten den Auszubildenden nicht, zu sprechen oder Fragen zu stellen. Ich spreche eigentlich ganz gerne mit meinen Schülern. Wie gesagt, du kannst von Glück reden, daß du mich hast.« Sie lächelte ihn kühl an. »Ich habe meine Männer fortgeschickt. Sie werden nur zum Einfangen benötigt. Sie sollen eine Person festhalten, bis diese ihre Magie gegen mich einsetzt, danach werden sie nicht mehr gebraucht. Es gibt nichts, was du tun könntest, um zu fliehen oder dich zu wehren. Nichts.«
    »Und warum habe ich immer noch mein Schwert und mein Messer?«
    Dann fiel es ihm ein. Zu spät. Mit einem Arm blockte er ihre Faust vor seinem Gesicht ab. Die Abwehr ließ den magischen Schmerz auflodern. Der Strafer bohrte sich ihm in den Magen. Er wälzte sich vor Schmerzen schreiend auf dem Boden.
    »Steh auf!«
    Richard würgte seinen Zorn herunter, um den magischen Schmerz auszusperren. Der Schmerz des Strafers ließ weniger rasch nach. Er hatte große Mühe, auf die Beine zu kommen.
    »Und jetzt runter auf die Knie. Bitte mich um Vergebung.«
    Als er sich für ihr Empfinden nicht schnell genug bewegte, legte sie ihm den Strafer auf die Schulter und drückte ihn damit nach unten. Sein rechter Arm wurde taub vor Schmerz.
    »Bitte, Herrin Denna, vergebt mir.«
    »Schon besser«, grinste sie endlich. »Steh auf.« Sie sah zu, wie er sich aufrappelte. »Du hast dein Schwert und dein Messer noch, weil sie mir nicht gefährlich werden können. Vielleicht wirst du sie eines Tages dazu benutzen, deine Herrin zu beschützen. Ich habe es lieber, wenn meine Kleinen ihre Waffen behalten. Es erinnert sie unablässig daran, wie hilflos sie mir ausgeliefert sind.«
    Sie kehrte ihm den Rücken zu und streifte den Handschuh ab. Was das Schwert anbetraf, hatte sie recht. Es besaß Zauberkraft, und die kontrollierte sie. Aber war das die einzige Möglichkeit? Er mußte es herausfinden. Er versuchte, ihr an die Kehle zu greifen.
    Unbeirrt streifte sie weiter langsam den Handschuh ab, während er auf die Knie sackte und unter magischen Schmerzen aufschrie. Verzweifelt konzentrierte er sich auf das Bild von den Wäldern Kernlands. Der Schmerz ließ nach, und er kam wieder auf die Beine, als sie es ihm befahl.
    Denna sah ihn ungehalten an. »Du willst es dir schwermachen, was?« Ihre Züge entspannten sich, das aalglatte Lächeln kehrte zurück. »Eigentlich gefällt es mir, wenn es sich ein Mann schwermacht. Aber du machst es verkehrt. Ich hab’ dir doch gesagt, du sollst etwas Nettes über mich denken, damit die Schmerzen nachlassen. Aber das tust du nicht. Du denkst an irgendwelche langweiligen Bäume. Das ist meine

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