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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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denen sie sich herumschlagen mußte. Sie schnürte die Bänder wieder um das kleine Päckchen und steckte es zurück in ihren Hüftbeutel.
    Nachdenklich legte sie die Stirn in Falten.
    »Richard, fürchtest du dich vor Zauberei?«
    Er dachte genau nach, bevor er antwortete. »Sie hat mich immer fasziniert. Es klang aufregend, aber mittlerweile ist mir klar, es gibt Zauberei, die man fürchten muß. Aber ich nehme an, es ist wie mit den Menschen. Einigen hält man sich fern, bei anderen freut man sich, wenn man sie kennenlernt.«
    Kahlan lächelte. Offenbar war sie mit seiner Antwort zufrieden. »Richard, bevor ich schlafen kann, muß ich mich noch um etwas kümmern. Es geht um ein Geschöpf der Magie. Wenn du keine Angst hast, zeige ich es dir. Es ist eine seltene Gelegenheit. Nur wenige haben es bislang gesehen, und nur wenige werden es noch zu Gesicht bekommen. Aber du mußt mir versprechen zu gehen, wenn ich dich darum bitte, und mir bei deiner Rückkehr keine weiteren Fragen zu stellen. Ich bin sehr müde und muß schlafen.«
    Richard freute sich über die Ehre. »Versprochen.«
    Sie öffnete ihren Hüftbeutel und holte eine kleine runde Flasche mit einem Stöpsel heraus. Blaue und silberne Spiralen verzierten den bauchigen Teil. Im Innern war Licht.
    Sie sah ihn mit ihren grünen Augen an. »Das Geschöpf ist ein Irrlicht. Es heißt Shar. Ein Irrlicht ist tagsüber unsichtbar, man kann es nur nachts sehen. Es ist ein Teil des Zaubers, der mir beim Überqueren der Grenze geholfen hat. Shar hat mich geführt. Ohne sie wäre ich verloren gewesen.«
    Kahlans Augen füllten sich mit Tränen, doch ihre Stimme blieb fest und sicher. »Shar wird heute abend sterben. Fern von ihrem Zuhause und getrennt von ihresgleichen, hält sie nicht lange durch, und für eine erneute Überquerung der Grenze fehlt ihr die Kraft. Shar hat ihr Leben geopfert, um mir zu helfen, weil sonst unter anderem auch alle ihrer Art zugrunde gehen, wenn Darken Rahl Erfolg hat.«
    Sie zog den Stöpsel heraus, stellte das kleine Fläschchen auf ihre Handfläche und hielt sie zwischen sie.
    Ein winziger Lichtschein stieg aus der Flasche auf, schwebte in das kühle Dämmerlicht der Launenfichte und überzog alles mit einem silbrigen Glanz. Das Licht wurde weicher, als das Irrlicht zwischen ihnen in der Luft schwebend zum Stillstand kam. Richard war verblüfft. Er starrte mit offenem Mund, wie versteinert.
    »Guten Abend, Richard Cypher«, sagte es mit einem winzigen, dünnen Stimmchen.
    »Guten Abend, Shar.« Seine Stimme kam kaum über ein Flüstern hinaus.
    »Vielen Dank, daß du Kahlan heute geholfen hast. Dadurch hilfst du auch meiner Art. Solltest du je die Hilfe der Irrlichter benötigen, nenne meinen Namen, und sie werden dir helfen. Denn Feinde kennen ihn nicht.«
    »Danke, Shar, aber die Midlands sind der letzte Ort, an den es mich zieht. Ich werde Kahlan helfen, den Zauberer zu finden. Aber danach will ich uns nach Westen bringen, fort von denen, die uns töten wollen.«
    Das Irrlicht kreiste eine Weile nachdenklich in der Luft. Der silberne Lichtschein legte ein weiches Licht auf Richards Gesicht.
    »Wenn du das willst, dann mußt du es auch tun«, sagte Shar. Richard war erleichtert. Der winzige Lichtpunkt schwirrte vor ihnen herum.
    Shar kam flirrend zum Stillstand. »Doch bedenke, Darken Rahl verfolgt euch beide. Er wird nicht ruhen. Er wird nicht aufhören. Läufst du fort, wird er dich finden. Daran besteht kein Zweifel. Du kannst dich gegen ihn nicht zur Wehr setzen. Er wird euch beide töten. Schon bald.«
    Richards Mund war trocken. Er konnte kaum schlucken. Der Gar hätte es wenigstens rasch hinter sich gebracht, überlegte er. Dann wäre alles vorbei. »Shar, haben wir keine Möglichkeit zu fliehen?«
    Das Licht schwirrte umher. Sein Gesicht und die Äste der Fichte leuchteten auf.
    Shar hielt an. »Sobald du ihm den Rücken zukehrst, siehst du ihn nicht. Er wird dich erwischen. Er liebt das.«
    Richard starrte. »Aber … können wir denn gar nichts tun?«
    Der winzige Lichtpunkt schwirrte los und kam ihm diesmal näher, bevor er stehenblieb. »Die Frage ist schon besser, Richard Cypher. Die Antwort, die du suchst, liegt in dir. Du mußt nur suchen. Du mußt sie finden, oder er wird euch beide töten. Bald.«
    »Wie bald?« Seine Stimme wurde lauter, er konnte nicht anders. Das Licht wirbelte herum und entfernte sich ein Stück. Er wollte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, ohne wenigstens etwas herauszufinden, an das er

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