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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Und wie gesagt, die fünf anderen sind tot. Sie haben vor ihrem Tod die gesamten Midlands absuchen lassen, aber der Große Zauberer war nicht zu finden. In den Midlands ist er nicht.«
    »Sie glaubten also, daß er sich in Westland aufhält?«
    Kahlan ließ den Löffel in den leeren Topf fallen. »Ja. Er ist hier.«
    »Und sie glaubten, dieser große Zauberer kann Darken Rahl stoppen, obwohl sie es nicht konnten?« Irgend etwas war faul an der Geschichte, und Richard war nicht sicher, ob er wissen wollte, was als nächstes kam.
    »Nein«, fuhr sie nach einer Weile fort, »auch er verfugt nicht über genug Macht, gegen Darken Rahl vorzugehen. Was sie wollten, was wir brauchen, um uns alle vor dieser Zukunft zu bewahren, ist folgendes: wir müssen den großen Zauberer dazu bringen, jenen Menschen zu benennen, den nur er benennen kann.«
    Die Sorgfalt, mit der sie die Worte wählte, verriet ihm, daß sie um Geheimnisse herumredete, nach denen er sie nicht fragen durfte. Er ließ es und fragte statt dessen: »Wieso haben sie ihn nicht aufgesucht und ihn darum gebeten?«
    »Weil sie Angst hatten, er könnte ablehnen. Sie hatten nicht die Macht, ihn zu zwingen.«
    »Fünf Zauberer verfügen nicht über die gleiche Macht wie dieser eine?«
    Sie schüttelte traurig lächelnd den Kopf. »Sie waren seine Lehrlinge, wollten selber Zauberer werden. Sie sind nicht als Zauberer mit der entsprechenden Begabung geboren worden. Der Große Zauberer war Sohn eines Zauberers und einer Magierin. Es lag ihm im Blut, nicht nur im Kopf. Sie hätten nie so werden können wie er. Sie verfügten einfach nicht über die Macht, ihn zu zwingen.« Sie schwieg.
    »Und…« Er sprach nicht weiter. Sein Schweigen sollte ihr seine nächste Frage verraten. Und daß er auf einer Antwort bestand.
    Endlich rückte sie leise flüsternd mit der Antwort heraus.
    »Und sie schickten mich, denn ich verfüge über die nötige Macht.«
    Das Feuer knackte und zischte. Ihre Anspannung war deutlich zu spüren. Sie war mit ihrer Antwort in diesem Punkt so weit gegangen, wie sie nur konnte. Er schwieg. Sie sollte sich sicher fühlen. Ohne hinüberzusehen, legte er ihr die Hand auf den Unterarm, und sie legte ihre Hand auf seine.
    »Woran willst du den Zauberer erkennen?«
    »Ich weiß nur, ich muß ihn finden, und zwar bald, sonst sind wir alle verloren.«
    Richard schwieg und dachte nach. »Zedd wird uns helfen«, sagte er schließlich. »Er kann in den Wolken lesen. Das Auffinden Verschollener ist die Aufgabe eines Wolkenlesers.«
    Kahlan sah ihn mißtrauisch an. »Das klingt nach Zauberei. Die dürfte es in den Westlands eigentlich nicht geben.«
    »Er meint, es sei keine. Jeder kann das lernen. Er versucht ständig, es mir beizubringen. Er zieht mich immer auf, wenn ich sage, es sieht nach Regen aus. Seine Augen werden ganz groß, und dann sagt er: ›Magie! Was dir fehlt, ist Magie, mein Junge. Dann kannst du aus den Wolken die Zukunft ablesen.‹«
    Kahlan lachte. Das zu hören tat gut. Er wollte sie nicht weiter bedrängen, obwohl das Flechtwerk ihrer Geschichte einige lose Fäden aufwies. Genaugenommen hatte sie ihm nicht viel erzählt. Wenigstens wußte er nun mehr als zuvor. Wichtig war jetzt, den Zauberer zu finden und dann zu fliehen. Bestimmt war ein weiteres Quadron hinter ihr her. Sie würden nach Westen fliehen müssen, während der Zauberer tat, was immer er tun mußte.
    Sie öffnete ihre Hüfttasche und holte etwas heraus. Sie löste die Bänder und faltete ein gewachstes Tuch auseinander, das eine bräunliche Substanz enthielt. Sie tauchte den Finger hinein und drehte sich zu ihm. »Damit der Stich besser verheilt. Dreh dich um.«
    Die Salbe linderte den Schmerz. Er erkannte den Duft einiger Pflanzen und Kräuter, aus denen sie gemacht war. Zedd hatte ihm beigebracht, eine ähnliche Salbe herzustellen, allerdings unter Verwendung von Aum, das Fleischwunden den Schmerz nahm. Als sie bei ihm fertig war, rieb sie sich selbst ein. Er hielt ihr seine entzündete rote Hand hin.
    »Hier, reib da auch etwas drauf.«
    »Richard! Was ist das?«
    »Ein Dorn hat mich gestochen. Heute morgen.«
    Vorsichtig tupfte sie die Salbe auf die Wunde. »Ich habe noch nie gesehen, daß ein Dorn so etwas anrichtet.«
    »Es war ein großer Dorn. Ich bin sicher, morgen früh ist es wieder besser.«
    Die Salbe linderte den Schmerz nicht wie erhofft, doch das erzählte er ihr nicht. Er wollte sie nicht beunruhigen. Seine Hand war nichts im Vergleich zu den Problemen, mit

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