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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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dann noch immer lieber selbst in den Tod gehen?
    Das wichtigste war, Darken Rahl aufzuhalten. Er mußte das letzte Kästchen wiederfinden und durfte seine Gedanken nicht länger an Dinge verschwenden, die er nicht wissen konnte. Nur Darken Rahl aufzuhalten zählte, alles andere würde sich dann schon ergeben. Er hatte das Kästchen einmal gefunden, er würde es ein zweites Mal finden. Aber wie? Die Zeit war knapp. Wie sollte er Zedd und Kahlan ausfindig machen? Er war ein einzelner Mann auf einem Pferd, und vor ihm lag ein ganzes Land, das abgesucht werden mußte. Auf den Straßen würden sie nicht reisen, jedenfalls nicht, wenn Chase bei ihnen war. Chase würde dafür sorgen, daß sie gut versteckt blieben und fern der Straßen. Richard kannte die Straßen nicht, ganz zu schweigen von den versteckten Pfaden.
    Nur ein Narr würde sich an eine solche Aufgabe machen. Das Land war zu groß, um es abzusuchen.
    Darken Rahl hatte zu viele Zweifel gesät. Die Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, wurden immer verworrener und verzweifelter. Sein Verstand schien im Augenblick sein schlimmster Gegner zu sein. Richard versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und intonierte den Lobgesang, um nicht nachdenken zu müssen. Er belächelte die Idiotie, einen Lobgesang auf jemanden anzustimmen, den er töten wollte, trotzdem ritt er singend weiter in die Nacht. »Führe uns, Meister Rahl. Lehre uns, Meister Rahl, In deinem Liebt werden wir gedeihen. Deine Gnade gebe uns Schutz. Deine Weisheit beschämt uns. Wir leben nur, um zu dienen. Unser Leben gehört dir.«
    Zweimal stieg er ab und führte das Pferd, um es zu schonen, die übrige Zeit jedoch ritt er schnell. Die Azrith-Ebene schien grenzenlos. Das flache, fast vegetationslose Land wollte kein Ende nehmen. Der Gesang half ihm, seinen Kopf von allen Gedanken zu befreien bis auf einen: das Entsetzen, Denna getötet zu haben. Diese Erinnerung ließ sich nicht abschütteln.
    Diese Tränen ließen sich nicht zurückhalten. Mit Einbruch der Dämmerung begann er, seinen eigenen Schatten zu jagen. Felsbrocken tauchten auf, wirkten fehl am Platz in diesem ebenen Gelände. Sie warfen lange Schatten. Sie wurden zahlreicher, je weiter er ritt. Das Gelände wurde hügelig, wurde von Wasserläufen zerrissen, stieg zu Felskämmen auf. Er durchritt schmale Pässe und Spalten, dann eine Schlucht mit bröckelnden Felswänden. Die Straße schwenkte nach links, rechts zweigte eine schmalere Straße ab. Richard dachte an die Worte des Postens und lenkte das Pferd nach links.
    Dann schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Er brachte das Pferd zum Stehen und blickte die rechte Straße hinunter. Einen Augenblick lang überlegte er, dann riß er die Zügel nach rechts und drängte das Tier die Straße hinunter.
    Darken Rahl hatte gemeint, er könne gehen, wohin er wolle, hatte ihm sogar ein Pferd überlassen. Dann hatte er vielleicht auch nichts dagegen, wenn er sich seinen Drachen ausborgte.
    Er überließ es dem Pferd, sich seinen Weg zu suchen, sah sich vorsichtig um, immer die Hand am Heft seines Schwertes. Ein roter Drache war bestimmt nicht schwer auszumachen. Bis auf die Hufgeräusche auf dem harten Untergrund herrschte völlige Stille. Richard wußte nicht, wie weit es war, und ritt lange durch das Gewirr von Felsbrocken auf dem Grund der Schlucht. Vielleicht war der Drache verschwunden, vielleicht ritt Rahl ihn irgendwo selbst. Möglicherweise sogar, um das Kästchen zu besorgen.
    Ob das eine gute Idee war, wußte er nicht, aber eine andere Erklärung fiel ihm nicht ein.
    Plötzlich erglühte alles ringsum donnernd in einem blendenden Feuerball. Das Pferd scheute. Richard landete auf den Füßen und kroch auf allen vieren hinter einen Felsen, als sich die Luft mit fliegendem Gestein und Feuer füllte. Querschlagende Felssplitter zischten an seinem Kopf vorbei. Er hörte, wie das Pferd mit dumpfem Schlag zu Boden sackte, und roch verbranntes Fell. Ein gräßlich schrilles Wiehern, dann das Zermalmen von Knochen. Richard drückte sich enger an den Felsen. Er hatte Angst, hinzu sehen.
    Richard lauschte dem rhythmischen Aufbrausen der Flammen, dem Splittern der Knochen, dem Zerreißen von Fleisch und kam zu dem Schluß, daß dies ein äußerst törichter Einfall gewesen war. Kaum zu glauben, daß der Drache sich so gut hatte verstecken können. Hatte er etwa gesehen, wie er sich hinter einen Felsen geworfen hatte? Im Augenblick schien es nicht so. Er sah

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