Das erste Gesetz der Magie - 1
Licht wirkten die vier blauen Augenpaare noch stechender.
Zedd wußte sehr wohl, daß es sich um ein Quadron handelte, und er wußte ebensogut, was sie mit Konfessoren machten. Sehr gut sogar. Das Wissen brachte sein Blut in Wallung. Auf keinen Fall würde er zulassen, daß Kahlan etwas zustieß. Nicht, solange er lebte.
Demmin Nass und Kahlan starrten sich an.
»Wo ist Richard? Was hat Rahl mit ihm gemacht?« wollte sie wissen.
»Wer?«
Sie knirschte mit den Zähnen. »Der Sucher.«
Demmin grinste. »Also, das geht nur Meister Rahl und mich etwas an. Dich nicht.«
»Raus damit.« Sie starrte ihn haßerfüllt an.
Sein Grinsen wurde breiter. »Du hast jetzt wichtigere Sorgen, Konfessor. Du wirst meinen Männern gleich eine Menge Freude machen. Ich möchte, daß du deine Gedanken darauf konzentrierst und alles tust, damit sie ihren Spaß haben. Der Sucher braucht dich nicht zu interessieren.«
Zedd beschloß, daß es an der Zeit war, dem ein Ende zu machen, bevor noch mehr passierte. Er hob die Arme und setzte das stärkste Lähmungsnetz frei, das er zustande brachte. Das Lager erglühte mit einem lauten Krachen in grünem Licht, das gleichzeitig in vier Richtungen davon schoß, auf jeden der blauäugigen Männer. Das grüne Licht traf mit einem dumpfen Schlag gegen jeden der Männer.
Bevor der Zauberer Zeit hatte zu reagieren, liefen ihm die Dinge grausam aus der Hand.
So schnell es sie getroffen hatte, so schnell wurde es von jedem zurückgeworfen. Zu spät erkannte Zedd, daß sie durch irgendeinen Zauber geschützt waren – einen Unterweltzauber, den er nicht hatte sehen können. Das Licht traf ihn aus vier Richtungen gleichzeitig. Sein eigenes Netz lahmte ihn auf der Stelle. Er wurde starr wie Stein. Hilflos. Was er auch tat, er konnte sich nicht bewegen.
Demmin Nass nahm den Daumen aus seinem Gürtel. »Schwierigkeiten, alter Mann?«
Mit zornerfülltem Blick streckte Kahlan die Hand aus und legte sie ihm auf die glatte Brust. Zedd bereitete sich auf die Freisetzung ihrer Kraft vor, auf den Donner ohne Hall.
Nichts geschah.
Kahlans überraschtem Gesichtsausdruck entnahm er, daß das nicht hätte passieren dürfen.
Demmin Nass schlug mit seiner Faust zu und brach ihr den Arm. Kahlan sackte mit einem Schmerzensschrei auf die Knie. Sie kam wieder hoch, mit ihrem Messer in der anderen Hand, und ging auf den Mann vor ihr los. Er packte ihr Haar mit der Faust und hielt sie sich vom Leib. Sie bohrte ihm das Messer in den Arm, mit dem er sie gepackt hielt. Er riß das Messer heraus, drehte es ihr aus der Hand und schleuderte es in einen Baum. Dann hielt er sie am Haar und drosch ihr ein paarmal mit dem Handrücken übers Gesicht. Hart. Sie trat um sich, kratzte und schrie, er lachte bloß. Die anderen drei kamen hinzu.
»Tut mir leid, Mutter Konfessor, ich fürchte, du bist nicht mein Typ. Aber keine Sorge, die Jungs hier werden sich glücklich schätzen, dir die Ehre zu erweisen. Und beweg deinen Arsch«, grinste er fies, »das mag ich nämlich.«
Demmin schleuderte sie am Haar zu den anderen dreien. Sie stießen sie hin und her, ohrfeigten sie, schlugen sie, schleuderten sie so schnell herum, bis sie zum Stehen zu schwindlig war und vom einen Armpaar in das nächste torkelte. Sie war so hilflos wie eine Maus, mit der drei Katzen spielen. Das Haar hing ihr ins Gesicht. Kahlan schlug mit den Fäusten nach ihnen, zu orientierungslos, um jemanden zu treffen. Sie lachten nur noch mehr.
Einer von ihnen rammte ihr die Faust in den Magen. Kahlan knickte zusammen, sackte auf die Knie, wand sich vor krampfartigen Schmerzen. Ein anderer zog sie am Haar in die Höhe. Der dritte fetzte ihr die Knöpfe von der Hemdenbrust. Sie schleuderten sie derb hin und her, zerrissen ihr das Hemd, zerrten es mit jedem Mal ein Stück weiter herunter. Als sie es ihr über den gebrochenen Arm zerrten, schrie sie vor Schmerz auf.
Zedd konnte nicht einmal vor Wut beben. Er konnte nicht die Augen vor diesem Anblick verschließen, sich die Ohren gegen diesen Lärm zuhalten. Quälende Erinnerungen an eine ähnliche Szene legten sich über das gegenwärtige Geschehen. Die Erinnerungen raubten ihm den Atem. Er hätte sein Leben gegeben, um sich befreien zu können. Wenn sie sich doch nur nicht wehren würde, es machte alles nur noch schlimmer. Doch Konfessoren kämpften immer dagegen an. Mit allem, was sie hatten. Aber das würde nicht genügen.
Aus dem Gefängnis seines scheinbar zu Stein erstarrten Körpers ging Zedd mit allem, was
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