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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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letzte Mal gesehen habe, kniete er vor Darken Rahl und hatte Dennas Strafer am Hinterkopf. Ich glaube, er wußte nicht mal mehr seinen eigenen Namen. Meister Rahl wirkte derzeit nicht gerade glücklich. Und wenn Meister Rahl unglücklich ist, gibt es immer Tote. Nach seinen Worten zu urteilen, als ich ging, hat sich der Sucher nie wieder von den Knien erhoben. Seine Leiche ist sicher mittlerweile verfault.«
    Zedd weinte, weil er sie nicht trösten konnte, weil sie ihn nicht trösten konnte.
    Kahlan wurde totenstill.
    Langsam hob sie die Arme in die Luft, reckte die Fäuste gen Himmel. Ihr Kopf fiel in den Nacken.
    Sie stieß einen unfaßbaren Schrei aus. Er fuhr durch Zedd wie tausend Nadeln aus Eis, hallte von den Bergen zurück, durch die Täler, ließ die Bäume ringsum erzittern. Raubte Zedd den Atem. Demmin und die beiden anderen torkelten ein paar Schritte zurück.
    Wäre es nicht bereits passiert, die Angst vor dem, was sie jetzt tat, hätte ihn zu Stein erstarren lassen. Sie hätte dazu nicht fähig sein dürfen.
    Sie holte tief Luft, reckte die Fäuste höher. Tränen strömten ihr übers Gesicht.
    Kahlan schrie ein zweites Mal. Lang, durchdringend, wie aus einer anderen Welt. Der Ton wälzte sich wie eine Lawine durch die Luft. Kiesel tanzten über den Boden. Das Wasser tanzte in den Seen ringsum. Sogar die Luft tanzte, begann sich zu bewegen. Die Männer hielten sich die Ohren zu. Das hätte Zedd auch getan, hätte er es gekonnt.
    Sie holte noch einmal tief Luft. Ihr Rücken bog sich, als sie sich in den Himmel reckte.
    Der dritte Schrei war noch schlimmer. Sein Zauber zerschlug das Gewebe der Luft. Zedd fühlte sich, als würde sein Körper auseinandergerissen. Die Luft begann um sie zu kreisen, wirbelte Staub auf.
    Finsternis senkte sich, die Magie des Schreis raubte sogar das Licht und zog die Dunkelheit an wie den Wind. Licht und Dunkelheit umwirbelten die Mutter Konfessor, als sie mit dem Schrei einen uralten Zauber freisetzte.
    Zedd erstickte fast vor Angst. Er hatte dies zuvor erst einmal gesehen, und es hatte kein gutes Ende genommen. Sie verband die Magie des Konfessors, die additive Magie, die Liebe, mit seinem Gegenstück aus der Unterwelt, dem Haß.
    Kahlan stand schreiend im Mittelpunkt eines Mahlstromes. Das Licht wurde in sie hineingesogen. Dunkelheit legte sich über alles. Wo Zedd stand, wurde es schwarz wie die Nacht. Das einzige vorhandene Licht leuchtete rings um Kahlan. Nacht umgab den Tag, Ein Blitz zerriß tosend die Schwärze des Himmels, zuckte rasend schnell in jede Richtung, gabelte, verdoppelte sich wieder und wieder, bis der Himmel brannte. Donner grollte übers Land, verschmolz zu steter Raserei, vermischte sich mit dem Schrei und wurde zu einem Teil von ihm.
    Der Erdboden bebte. Der Schrei wurde zu mehr als einem Geräusch, zu etwas völlig anderem. Ringsum brach der Boden, formte Spalten. Aus den Spalten schossen violette Lichtbalken in die Höhe. Die blau-violetten Lichtvorhänge vibrierten, tanzten und wurden in den Wirbel hineingesogen, zu Kahlan. Sie wurde zu einer glühenden Lichtgesalt in einem Meer der Finsternis. Nur sie existierte noch, alles andere war pures Nichts, frei selbst von Licht. Außer Kahlan konnte Zedd nichts erkennen.
    In der Luft ringsum gab es einen fürchterlichen Schlag. In einem kurzen, gewaltigen Aufzucken des Lichts sah Zedd, wie die umstehenden Bäume plötzlich ihrer Nadeln beraubt wurden, als jeder einzelne von ihnen inmitten einer Wolke aus Grün zu Boden gedrückt wurde. Eine Wand aus Staub und Sand prallte gegen sein Gesicht, als wollte sie ihm in ihrer explosionsartigen Ausdehnung die Haut von den Knochen reißen.
    Die Heftigkeit der Erschütterung riß die Finsternis mit sich fort. Das Licht kehrte zurück.
    Die Verbindung war abgeschlossen.
    Zedd sah, daß Chase staunend neben ihm stand. Die Arme waren ihm noch immer auf den Rücken gebunden. Grenzposten, überlegte Zedd, waren zäher, als man es für möglich hielt.
    Fahlblaues Licht verschmolz zu einer zerrissen-eiförmigen Gestalt um sie und nahm an Leuchtkraft, Wirkung und irgendwie auch Brutalität zu. Kahlan drehte sich um. Ein Arm, der gebrochene, hing an ihrer Seite. Der andere machte auf halbem Wege halt. Sie streckte die Hand nach dem Zauberer aus. Das blaue Licht strömte aus dem Ring, der sie umgab, und sammelte sich in dem Punkt, an dem sich ihre Faust befand. Es schien sich zu vereinigen und schoß, plötzlich freigesetzt, als Lichtbalken durch den leeren Raum zwischen

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