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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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köchelte. Fast zwei Stunden saß er so da. Endlich entschied er, das Werk sei vollbracht, und setzte den schweren Topf zum Abkühlen auf den Tisch.
    Zedd suchte eine Schale und ein Tuch und bat Kahlan nach einer Weile, ihm zu helfen. Sie eilte an seine Seite, und er erklärte ihr, wie sie das Tuch über der Schale halten mußte, während er die Mixtur durchseihte.
    Er machte eine wirbelnde Bewegung mit dem Finger. »Und jetzt wringe das Tuch aus, um die Flüssigkeit herauszupressen. Wenn alles herausgepreßt ist, wirf das Tuch und was darin hängengeblieben ist, ins Feuer.« Sie sah ihn verwirrt an. »Was im Tuch bleibt, ist Gift. Richard müßte jetzt jeden Augenblick aufwachen, dann geben wir ihm die Flüssigkeit in der Schale. Drück du weiter das Tuch aus, ich sehe inzwischen nach ihm.«
    Zedd ging ins Schlafzimmer, beugte sich über Richard und stellte fest, daß er in tiefer Bewußtlosigkeit lag. Er drehte sich um und sah Kahlan, die ihm den Rücken zuwandte und ihre Arbeit erledigte. Er beugte sich vor und legte Richard den Mittelfinger auf die Stirn. Richard riß die Augen auf.
    »Wir haben Glück, meine Liebe!« rief er hinüber in den anderen Raum, »er ist gerade aufgewacht. Jetzt bring die Schale.«
    Richard zwinkerte mit den Augen. »Zedd? Alles in Ordnung? Auch mit dir?«
    »Ja, ja, alles bestens.«
    Kahlan kam herein und hielt die Schale vorsichtig, um nichts zu verschütten. Zedd half Richard auf, damit er trinken konnte. Als er fertig war, half er ihm wieder beim Hinlegen.
    »Das wird dich schläfrig machen und das Fieber senken. Wenn du das nächste Mal aufwachst, bist du wieder gesund, mein Wort darauf. Mach dir also keine Sorgen mehr und ruh dich aus.«
    »Danke, Zedd…« Richard war eingeschlafen, bevor er noch mehr sagen konnte.
    Zedd ging und kehrte mit einem Blechteller zurück. Er bestand darauf, daß Kahlan sich auf den Stuhl setzte. »Der Dorn verträgt die Wurzel nicht«, erklärte er. »Er wird seinen Körper verlassen müssen.« Er schob den Teller unter Richards Hand, setzte sich auf die Bettkante und wartete. Sie lauschten auf Richards tiefen Atem und das Knacken des Feuers aus dem Nebenzimmer. Ansonsten war es still im Haus. Zedd war es, der als erster das Schweigen brach.
    »Für einen Konfessor ist es gefährlich, allein zu reisen, meine Liebe. Wo ist dein Zauberer?«
    Sie sah ihn mit müden Augen an. »Mein Zauberer hat sich bei einer Königin verdingt.«
    Zedd runzelte ungläubig die Stirn. »Er hat seine Pflichten gegenüber den Konfessoren aufgegeben? Wie lautet sein Name?«
    »Giller.«
    »Giller«, wiederholte er den Namen mit säuerlicher Miene. Er beugte sich zu ihr vor. »Und warum hat dich kein anderer begleitet?«
    Sie sah ihm fest ins Gesicht. »Weil sie alle tot sind, gestorben durch ihre eigene Hand. Sie sind vor ihrem Tod alle zusammengekommen und haben ein Netz gesponnen, um mich unter der Führung eines Irrlichts sicher durch die Grenze zu bringen.« Zedd erhob sich, als er das hörte. Trauer und Sorge gruben sich in sein Gesicht. Er strich sich übers Kinn.
    »Du hast die Zauberer gekannt?« wollte sie wissen.
    »Aber ja. Ich habe lange in den Midlands gelebt.«
    »Und den großen Zauberer? Kennst du den auch?«
    Zedd lächelte, ordnete sein Gewand und setzte sich wieder. »Du bist hartnäckig, meine Liebe. Ja, ich habe den alten Zauberer einmal getroffen. Aber selbst wenn du ihn fändest, glaube ich nicht, daß er etwas mit dieser Geschichte zu tun haben möchte. Ich glaube, er würde den Midlands nicht helfen.«
    Kahlan beugte sich vor und ergriff seine Hand. Ihre Stimme war sanft, aber nachdrücklich.
    »Zedd, es gibt viele in den Midlands, die mit dem Hohen Rat und seiner Gier alles andere als einverstanden sind. Sie hätten es gern anders, aber es sind nur einfache Menschen, die nichts zu sagen haben. Sie wollen nur in Frieden leben. Darken Rahl hat die Lebensmittel beschlagnahmt, die für den kommenden Winter eingelagert worden waren, und sie an die Armee verteilt. Sie schmeißen sie weg oder lassen sie verfaulen. Oder sie verkaufen sie den Leuten, denen sie sie gestohlen haben. Schon jetzt hungern viele, und diesen Winter wird es Tote geben. Das Feuer wurde geächtet. Die Menschen frieren. Rahl behauptet, dies alles sei der Fehler des großen Zauberers, weil er sich nicht als Volksfeind vor Gericht hat stellen lassen. Er behauptet, sie hätten all dies dem Zauberer zu verdanken, er sei an allem schuld. Wieso, erklärt er nicht. Viele glauben es trotzdem.

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