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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Stämme ragten.
    Ein Stück weiter links tauchte erst eine Eiche auf, dann immer mehr, einige von ihnen mit Blättern, die grün und feucht im Nebel glänzten. Dies war nicht der Weg, den sie gekommen waren. Richard führte sie ein wenig nach rechts und folgte dem Rand des toten Sumpfes in der Hoffnung, er würde sie zum Pfad zurückführen. Aus dem Gestrüpp zwischen den Eichen beobachteten sie Schatten. Er redete sich ein, er würde sich nur einbilden, daß die Schatten Augen hatten. Es ging kein Wind, nichts bewegte sich, alles war totenstill. Er ärgerte sich über sich selbst, weil er sich verlaufen hatte, obwohl das in dieser Gegend wirklich kein Kunststück war. Doch er war Führer; sich zu verlaufen war unverzeihlich.
    Endlich entdeckte er den Pfad. Richard atmete erleichtert auf. Rasch stiegen sie ab und sahen nach ihrer Last. Zedds Zustand war unverändert, aber wenigstens hatte Chase’ Wunde aufgehört zu bluten. Richard hatte keine Ahnung, was er für sie tun sollte. Er wußte nicht, ob sie durch einen Schlag bewußtlos geworden waren oder durch einen Zauber der Grenze. Kahlan wußte es ebensowenig.
    »Was, meinst du, sollen wir tun?« fragte sie ihn.
    Richard versuchte, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen. »Chase meinte, wir müssen den Sumpf erreichen, sonst würden uns die Herzhunde anfallen. Es wird ihnen wenig nützen, wenn wir sie hier ablegen und darauf warten, daß sie aufwachen, damit uns die Hunde alle erwischen. Wie ich es sehe, haben wir nur zwei Möglichkeiten: Wir können sie hierlassen oder mitnehmen. Hierlassen kommt für mich nicht in Frage. Binden wir sie also fest, damit sie nicht herunterfallen, und dann brechen wir zum Sumpf auf.«
    Kahlan war einverstanden. Sie beeilten sich und zurrten ihre Freunde auf den Pferden fest. Richard wechselte Chases Verband und säuberte die Wunde ein wenig. Aus dem feuchten Nebel wurde Nieselregen. Richard durchwühlte das Gepäck, fand die Decken und entfernte das Öltuch, in das sie gewickelt waren. Richard und Kahlan deckten die beiden Verwundeten jeweils mit einer Decke zu, dann legten sie das Öltuch darüber, damit sie nicht naß wurden, und verschnürten alles zu einem Paket, so daß es nicht verrutschte.
    Als sie fertig waren, legte Kahlan überraschend die Arme um ihn, drückte ihn einen kurzen Augenblick fest an sich und hatte wieder losgelassen, bevor er reagieren konnte.
    »Danke. Du hast mich gerettet«, sagte sie sanft. »Die Grenze macht mir schreckliche Angst.« Sie sah schüchtern zu ihm auf. »Und wenn du jetzt sagst, ich hätte behauptet, du sollst mich nicht retten, setzt es etwas.« Lächelnd blickte sie ihn mit schiefgelegtem Kopf an.
    »Kein Wort davon. Ich verspreche es.«
    Er erwiderte ihr Lächeln, zog ihr die Kapuze des Umhangs über den Kopf und stopfte ihr Haar darunter, um es vor dem Regen zu schützen. Dann zog er seine Kapuze über den Kopf und sie ritten los, den Pfad hinab.
    Der Wald war ein düsterer und bedrückender Ort, einsam, menschenleer, unfreundlich. Regen tropfte durch das dichte Blätterdach über ihren Köpfen. Äste schienen ihre Finger nach dem Pfad auszustrecken, als warteten sie nur darauf, sie zu greifen. Das Dickicht zu beiden Seiten war so dicht, daß sie im Notfall nicht zwischen die Bäume hätten fliehen können. Weiterreiten oder umkehren war die Devise. Doch ein Zurück gab es nicht. Den Rest des Nachmittages und Abends gaben sie den Pferden kräftig die Sporen.
    Als der dahinscheidende Tag das mattgraue Licht zu stehlen begann, hatten sie den Sumpf noch immer nicht erreicht. Unmöglich zu sagen, wie weit es noch war. Durch den Wald, aus der Ferne, hörten sie Geheul. Ihnen stockte der Atem.
    Die Herzhunde kamen.

15. Kapitel
    Die Pferde mußten zum Rennen nicht getrieben werden. Sie flohen im Galopp über den Weg, ihre Reiter unternahmen keinerlei Versuche, sie daran zu hindern. Die Herzhunde verliehen ihnen die nötige Kraft. Wasser und Schlamm spritzten auf, während die Hufe über die Straße donnerten, Regen lief ihnen in Sturzbächen über das Fell, doch letztlich behielt der Schlamm die Oberhand, legte sich in Schichten um Beine und Bäuche und trocknete dort an. Als die Hunde zu heulen begannen, antworteten die Pferde mit verängstigtem Schnauben.
    Richard überließ Kahlan die Führung. Er wollte zwischen ihr und den Verfolgern bleiben. Die Geräusche der Herzhunde waren immer noch fern, doch sie rüdeten von links, von der Grenze, immer näher, und es war nur eine Frage der

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