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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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nicht mit einem Arm anheben, und das Schwert wegzustecken wagte er nicht. Auf keinen Fall wollte er, daß Kahlan ihm half, sie sollte in sicherer Entfernung bleiben. Er griff in die Lederbluse des Grenzers und machte sich daran, ihn wegzuschleppen. Der schlüpfrige Farn half ihm ein wenig dabei, trotzdem war es mühselig, weil er einige gestürzte Baumstämme umgehen mußte. Überraschenderweise wurde er nicht angegriffen. Vielleicht hatte er das Biest verletzt oder getötet. War es möglich, etwas zu töten, was bereits tot war? Das Schwert besaß Zauberkraft. Richard wußte nicht genau, zu was es fähig war, er war nicht einmal sicher, ob die Wesen im Grenzgebiet tot waren. Endlich erreichte er Kahlan und Zedd und zog Chase heran. Der Zauberer war immer noch bewußtlos.
    Kahlans Gesicht war blaß vor Sorge. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Richard sah sich um. »Hier können wir nicht bleiben, und liegenlassen können wir sie auch nicht. Wir legen sie über die Pferde und brechen auf. Sobald wir in sicherer Entfernung sind, kümmern wir uns um ihre Wunden.«
    Die Wolken waren dichter als zuvor, und Nebel überzog alles mit einem feuchten Glanz. Richard sah sich nach allen Seiten um, steckte das Schwert weg und hob Zedd mühelos auf sein Pferd. Chase war schwieriger. Er war groß, und seine Waffen waren schwer. Blut strömte aus der Wunde an der Schläfe und durchtränkte sein Haar, was durch seine Seitenlage auf dem Pferd noch verstärkt wurde. Richard entschied, daß er ihn nicht unbehandelt lassen konnte. Rasch zupfte er ein Aumblatt und einen Stoffstreifen aus einem Beutel. Er zerrieb das Blatt, preßte die heilende Flüssigkeit heraus, drückte es auf die Wunde und bat Kahlan, mit dem Stoffstreifen einen Verband anzulegen. Der Stoff war fast augenblicklich blutdurchtränkt, doch das Aumblatt würde die Blutung in Kürze zum Stillstand bringen.
    Richard half Kahlan aufs Pferd. Ihre Beine schienen heftiger zu schmerzen, als sie zugeben wollte. Er gab ihr die Zügel von Zedds Pferd, stieg auf, nahm Chases Pferd, und versuchte, sich zu orientieren. Es würde schwer werden, den Pfad wiederzufinden. Der Nebel wurde dichter, die Sicht ließ nach. Aus allen Richtungen schienen Gespenster sie zu beobachten. Er wußte nicht, ob er zu Kahlans Schutz voranreiten oder ihr folgen sollte, also ritt er neben ihr. Weder Zedd noch Chase waren angebunden und konnten daher leicht von den Pferden rutschen, sie konnten also nicht so schnell reiten. Der tote Nadelwald sah in allen Richtungen gleich aus, und immer wieder zwangen umgestürzte Stämme sie zum Ausweichen. Richard spuckte Moskitos aus, die ihm ständig in den Mund flogen.
    Der Himmel war überall gleich dunkel und stählern grau. Unmöglich zu sagen, wo die Sonne stand. Nach einer Weile war Richard alles andere als sicher, daß sie in die richtige Richtung ritten. Eigentlich hätten sie den Pfad längst erreicht haben müssen. Er versuchte, sich an auffälligen Bäumen zu orientieren. Sobald sie einen erreicht hatten, suchte er sich den nächsten weiter vorne, in der Hoffnung, auf diese Weise auf einer geraden Linie zu reiten. Um sicherzugehen, hätte er mindestens drei Bäume in einer Reihe finden müssen, doch so weit konnte er im Nebel nicht sehen. Er wußte nicht einmal, ob er sie nicht im Kreis führte. Ob der Weg geradeaus zum Pfad ging, war alles andere als sicher.
    »Bist du sicher, daß wir auf dem richtigen Weg sind?« fragte Kahlan. »Es sieht alles gleich aus.«
    »Nein. Aber wenigstens sind wir nicht auf die Grenze gestoßen.«
    »Meinst du, wir sollten Halt machen und uns um sie kümmern?«
    »Zu riskant. Vielleicht sind wir gerade nur drei Meter von der Unterwelt entfernt.«
    Kahlan sah sich besorgt um. Richard überlegte, ob er sie nicht bei den beiden anderen warten lassen sollte, während er sich auf die Suche nach dem Pfad begab, verwarf den Gedanken jedoch. Er hatte Angst, sie nicht wiederzufinden. Sie mußten zusammenbleiben. Was sollten sie bloß tun, wenn es ihnen nicht gelang, vor Einbruch der Dunkelheit einen Ausweg zu finden? Wie sollten sie sich gegen die Herzhunde schützen? Wenn es zu viele waren, konnten man sie sich nicht mal mit dem Schwert alle gleichzeitig vom Leib halten. Chase hatte gesagt, sie müßten den Sumpf vor Einbruch der Dunkelheit erreicht haben. Er hatte weder gesagt warum, noch inwiefern der Sumpf sie schützen würde. Das braune Sumpfgras erstreckte sich endlos wie ein Meer in alle Richtungen, aus dem überall mächtige

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