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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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die Kette wieder aus und lasst nur ein Wams an. Lasst die Mäntel auf der Kette liegen und nicht darunter.«
    »Ja, Sera.«
    Schließlich warf ich einen Blick auf unsere kleine Armee. Überall lagen Schwerter, Schilde und Äxte sowie Rüstungsteile herum, in einer Ecke stapelten sich die Kisten, alsbald würden sie im Feuer landen. Die Männer standen um die Tische herum, probierten Kleidung und Rüstung an, schwangen Waffen, um die Balance zu testen, oder schlugen sich den Magen voll.
    »Was hältst du von ihnen?«, fragte mich Leandra leise.
    »Ich hatte schon schlechtere Männer. Die meisten wissen, wie man mit einem Schwert umgeht. Und Simons Leute … schau.« Die Bergarbeiter hatten sich Pickäxte gegriffen, deren Schäfte sie kürzten und mit Leder einbanden.
    »Keiner von ihnen kann ein Schwert halten, aber treffen sie mit ihren Picken, geht es durch die Rüstung wie heißes Eisen durch Butter.«
    »Ja, aber nur wenn sie nicht zuerst aufgespießt werden«, sagte sie.
    »Dann geben wir ihnen Armbrüste.«
    »Solange sie nicht hinter uns stehen, wenn sie abdrücken. Bei den Göttern, sieh nur!«
    Vorhin hatte sich Zokora Rigurds Körper geschnappt und mit ihm entfernt. Ein paar der Wachen boten ihr Hilfe an – sie hatte es geschafft, sich den Respekt der Männer zu verdienen –, aber sie schüttelte den Kopf. Sie wollte ihn waschen und segnen, ein Ritual, das sie allein durchführen wollte.
    Jetzt war sie zurück, und ich verstand, warum die Dunkelelfen Furcht in die Herzen der Menschen treiben konnten. Auch sie trug nun einen Kettenmantel, nicht minder fein gearbeitet wie der von Leandra, nur war das Material ihrer Rüstung schwarz wie die Nacht.
    »Antamihrl«, erklärte Leandra leise. Ein rauchschwarzer Umhang mit sparsamen silbernen Verzierungen wallte um die Dunkelelfe, und wie unten im Keller tanzten kleine silberne Funken um sie herum. Sie hatte sich das Gesicht geschminkt. War sie vorher dunkel gewesen, so war ihr Gesicht unter der Haube ihres Mantels nun ein schwarzes Loch, in dem ihre Augen rötlich glühten. Unter den schrecklichen Augen leuchteten fahl zwei silberne Linien im Schatten ihrer Kapuze. Auf ihrem Busen lag eine schwere silberne Kette mit einem Anhänger, der den Kopf einer Eiskatze darstellte. An ihren Händen trug sie Kettenhandschuhe, die an den Fingern verstärkt waren und zu Krallen ausliefen. Sie sah die Blicke und lächelte grimmig.
    »Niemand hier muss Angst vor mir haben«, sagte sie und zeigte blutrote Zähne.
    »Götter, da bin ich aber froh!«, entfuhr es einem Wächter.
    »Ja«, sagte sie in ihrer ruhigen Stimme. »Seid froh, dass ihr nicht die Gejagten seid.«
    Ich war nicht leicht zu beeindrucken, aber als ich sie so sah, lief mir ein Schauer über den Rücken.
    »Siehst du die Kette?«, fragte ich Leandra. Sie nickte. Zokoras Halskette unterschied sich kaum von der Wolfskette, die ich in meiner Tasche trug, und jetzt erst verstand ich, was sie damals meinte, als sie gesagt hatte, ihr Omen wäre die Katze.
    Zokora gesellte sich zu uns und schaute zu mir hoch. »Ich bin bereit.« Ich sah sie, doch ich spürte sie nicht, üblicherweise fühlte ich die Nähe anderer Personen, aber von ihr ging nichts aus, ich wusste nur, wo sie stand, weil ich sie sah. Erblickte man etwas und schloss dann die Augen, sah man es zwar nicht mehr, konnte sich aber vorstellen, dass es hier oder dort sein müsste. Schloss ich die Augen, war es, als ob ich Zokora vergessen würde.
    »Was tut Ihr da?«, fragte ich sie leise.
    Sie lächelte. Die blutroten Zähne waren wahrhaft ein Anblick für starke Nerven. »Die dunkle Schwester verleiht ihren Dienerinnen die eine oder andere Gabe, auch gibt es Fähigkeiten, die in unserem Blut liegen. Ihr seht mich, weil ich es will. Andere werden mich nicht sehen.«
    »Und Eure Spuren wird man wohl auch nicht finden können, nicht wahr?«, fragte Leandra.
    »Ja«, antwortete Zokora.
    Ich zögerte. »Zokora, erlaubt mir eine Frage. Wer seid Ihr? Ich meine, wir ziehen zusammen in den Kampf, ich würde …«
    »Eine Dunkelelfe.« Sie sah meinen Blick und lächelte. »Diesmal werde ich Eure Neugier befriedigen. Mein Name ist Zokora a Zerash, erste Tochter der obersten Säule, oberste Dienerin der dunklen Schwester. Nach Euren Jahren bin ich siebenhundertundzwanzig Jahre alt. Im Namen meiner Göttin erschlug ich vierundvierzig Krieger und zweihundert andere. Seit dreihundertundzwölf Jahren stelle ich mich jedes Jahr der Herausforderung der Göttin.«
    »Ein

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