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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sagte ich trocken.
    »Ob Askannon noch lebt, ist mir nicht bekannt. Thalak hingegen sollte von dem Baron bereits wissen. Er gab mir nämlich das rote Gold des Imperiums von Thalak, um die anderen anzuheuern.«
    »Er arbeitet für Thalak?«
    Janos nickte. »Das denke ich. Ob er nun auch sein eigenes Süppchen kocht, das weiß nur er.«
    »Was wisst Ihr noch?«
    Janos grinste. »Er hat Albträume. Ein Mann verfolgt ihn im Schlaf. Es ist ein Genuss, ihn wimmern zu sehen, wenn er aufwacht. Ich höre ihn rufen: ›Sergeant, nein, nicht!‹ Immer wieder, immer wieder.« Janos zeigte die Zähne. »Ich gönne es ihm.« Er sah mein Gesicht und zog eine Augenbraue hoch. »Was lächelt Ihr so grimmig?«
    »Es ist mir eine Genugtuung zu hören, dass der Sergeant das vollbringt.«
    »Kennt Ihr ihn?«
    »O ja. Ihr werdet ihn auch kennen lernen.« Etwas anderes kam mir in den Sinn, und ich richtete mich in meinem Stuhl auf, um ihn prüfend anzusehen. »Janos Dunkelhand befehligt hundert Männer. Warum musstet Ihr Euch Leute suchen?«
    »Mein Glück verließ mich vor einem halben Jahr, ein Trupp des Königreichs hat meine Männer aufgerieben.«
    »Ihr konntet entkommen?«
    »Ich sitze hier, nicht wahr?«
    »Man hätte meinen können, eine solche Nachricht würde sich verbreiten«, sagte ich.
    Er vollführte eine wegwerfende Geste. »Warum die Soldaten der Königin nicht mit ihren Taten prahlten, weiß ich nicht. Vielleicht wollten sie noch andere fangen.«
    »Vielleicht.«
    Ich lehnte mich wieder zurück. »Was Ihr mir sagen konntet, ist nicht viel. Habt Ihr etwas, was mir nützlich ist? Albträume gönne ich ihm, aber was habe ich davon?«
    »Er hat eine militärische Ausbildung, vermag Karten zu lesen und zu zeichnen, kennt ein Dutzend unterschiedlicher Sprachen. Hat außergewöhnlich gute Reflexe, ist ziemlich hart im Nehmen, aber es mangelt ihm an Kraft. Er kann mit einem Schwert umgehen, wird aber versuchen, den Kampf schnell zu beenden, denn er ermüdet rasch. Mehr weiß ich nicht, wir sind nicht direkt Busenfreunde.«
    »Sagt, habt Ihr je den Namen Balthasar gehört?«
    »Ja. Einmal trank er zu viel. Er sprach davon, dass Balthasar noch immer keine Ruhe gäbe, dass das aber bald vorbei wäre.«
    Der Teller war leer, Janos wischte den Löffel an seiner Hose ab und steckte ihn wieder ein. »Nur eines noch«, sagte er, als er sich erhob. »Er will ein Gott werden.«
    »Wer will das nicht. Wohin geht Ihr?«
    Er hielt den Suppenteller hoch. »Wenn sie mich nicht abweist, etwas Nachschlag holen.«
    »Ihr habt einen guten Appetit für jemanden, der sterben wird.«
    »Iss, wann immer du kannst. Das lernt man als Soldat zuerst. Zum Sterben ist immer Zeit, zum Essen nicht.«
    »Wann wart Ihr denn Soldat?«
    Janos grinste. »Nie. Zu viele Disziplinarmaßnahmen.« Und damit wandte er sich endgültig ab. Ich schaute ihm nach, war aber zu müde, um über das zu grübeln, was er mir erzählt hatte. Es gab noch einige Dinge, die nicht passten. Später. Ich zog den Mantel über mich und schloss die Augen.
    »Wir sind bereit«, hörte ich eine Stimme, es war Leandras. Ich gähnte, reckte mich und stand auf. Sie stand nahe bei mir und sah mir unmittelbar ins Gesicht. »Etwas ist mit dir, Havald. Du siehst erholt aus.«
    »So ein Nickerchen wirkt Wunder.«
    »Ich wünschte, wir hätten eine Stundenkerze, aber es waren eher fünf als drei Stunden. Havald, dein Gesicht …«
    »Was ist damit?«
    Sie hob eine Hand und fuhr mir sanft über die Wangen. »Es ist glatter, wirkt jünger.«
    Ich nahm ihre Hand und küsste sie. »Da siehst du, wie nötig ein guter Schlaf manchmal sein kann.«
    Die anderen standen um uns herum, Janos zur linken Seite, Zokora rechts. Ich musterte meine kleine Truppe. Alle sahen mich erwartungsvoll an. Ich hasste Ansprachen, aber manchmal gab es einen Zeitpunkt, an dem sie nötig waren. Also sah ich jeden von ihnen an, schaute ihnen in die Augen, um zu erkennen, ob sie meinem Blick auswichen. Keiner war dabei, der den Blick senkte.
    »Bereit wollt ihr sein?«, fragte ich. »Da fehlt euch noch ein Jährchen Drill, aber das Herz am rechten Fleck ist mir mehr wert. Ich habe das Kommando, Zokora späht, Sera Leandra denkt, und Janos geht vor, wenn’s ans Sterben geht. Wenn einer wissen will, warum ich das Kommando habe, die Antwort ist einfach. Ich habe mehr Erfahrung. Wir teilen uns ein in vier Gruppen. Ein Bergarbeiter in jede Gruppe, Vorsicht mit den Armbrüsten. Jeder von uns, mit uns meine ich Janos, Zokora, Leandra und

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