Das Erwachen
woandershin. Es sei denn, er hatte etwas getan … anderswo, eine andere berührt, … jemanden wie Sara, so klein und kompakt, so gut gebaut, hypnotisch, mit ihren Kräften …
Die Glastür öffnete sich. Finn war da. Nackt, bronzefarben, auf die männlichste Art berückend schön und so erregt wie sie selbst, allerdings noch weitaus ersichtlicher.
»Ich vermute, du wolltest, dass ich hereinkomme?«, fragte er.
Sie bemerkte das Lächeln in seinen Augen, aber auch seine angespannte Miene. Wasserdampf stieg zwischen ihnen auf, fast wie der blaue Nebel, und dennoch …
Er griff nach dem Schwamm. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass sie sich mit kreisenden Bewegungen gewaschen hatte, ganz unten, unterhalb des Bauchs. Er nahm ihr den Schwamm aus der Hand.
»Hey, lass mich das machen.«
Das Netz aus Nylon kratzte leicht, rieb erotisch über ihre Haut … dickflüssiges Badegel, schlüpfrig, schäumend … über ihren Intimbereich verteilt. Sie klammerte sich an Finns Schultern, presste sich an ihn, seine Berührung, die Bewegung seiner Hände …
Sie ließ die Finger über seine Wirbelsäule nach unten gleiten, umrundete die Muskeln seines Pos, seine Hüften, umfasste mit glitschigen Seifenfingern seine volle Erregung. Die Berührung seiner Hände ließ sie zusammenzucken, seine Finger drückten fest gegen eine erogene Zone, und sie keuchte laut, plötzlich sicher, dass sie in der Dusche ausrutschen werde.
»Pst!«, flüsterte er, erwischte ihre geöffneten Lippen für einen heißen, gierigen Kuss und zog sie noch näher an sich. »Wir wollen doch Martha nicht aufwecken!«
Megan war wie benebelt, gequält, kaum imstande, sich auf den Füßen zu halten. »Hey, sie hat uns die Schokolade hingestellt«, murmelte sie.
»Der alten Dame werden wir doch keine erotischen Träume bescheren, oder?«, hauchte Finn an ihrem Ohrläppchen.
»Vielleicht würde ihr das ja sogar gefallen.«
»Aber in die unseren mischt sie sich nicht ein!«, sagte Finn bestimmt und hob sie hoch. Es war nicht ganz einfach, sie zu halten, gleichzeitig das Wasser abzudrehen und aus der Duschkabine zu treten. Megan musste sich ein Lachen verkneifen, als er den beherzten Versuch unternahm und es tatsächlich irgendwie schaffte. Er trug sie aus dem Badezimmer und wollte sie auf das Bett legen. Jetzt musste Megan doch lachen. »Warte!« Sie schlug die Decken zurück; er stöhnte, denn es war schwer für ihn, sie in dieser unhandlichen Position zu halten. Doch als sie endlich vor ihm lag, stürzte er sich geradezu auf sie, um sich dann aber gleich wieder aufzurichten und ihr die Hände über den Kopf zu ziehen. Er küsste sie erneut, verführerisch, anfangs mit langsamer, sich jedoch heftig steigernder Leidenschaft, schmiegte sich in voller Länge an sie, sein Körper erzeugte ein nahezu unglaublich erotisches Knistern, die Berührung seiner Lippen war so intensiv und intim, über ihre Brustwarzen, die empfindlichen Seiten ihrer Brüste, ihre Rippenbögen, liebkosten ihren Nabel, wanderten nach unten, entfachten flüssiges Feuer in ihrem Körper, der von seinem Streicheln unter der heißen Dusche schon so erregt worden war. Sie bäumte sich auf, zog ihn an sich, schloss die Schenkel um ihn und vergaß alles bis auf ihr loderndes Begehren und ihre Leidenschaft für ihn, nur ihn, Finn, ihren Mann, diesen einzigartigen Mann, mit allem, was sie an ihm liebte. Seine langen Finger, seinen Geruch, so fein und doch so präsent, alles durchdringend. Sie war sich jedes Augenblicks unglaublich bewusst, jedes Streicheln und jedes Reiben steigerte ihr Fieber, ihre Verzückung, ihr an Verzweiflung bordendes Sehnen. Bewusst … und doch nicht bewusst, denn es kam ihr vor, als würde sie fliegen, ein Reich betreten, das nicht von dieser Erde war, aufsteigend, begehrend, sehnend, danach greifend … eine Leidenschaft so immens … eine Liebe so stark …
Sie erreichte einen so fantastischen Höhepunkt, dass sie meinte, das Haus, der Boden, der ganze Granit Neuenglands würden schwanken. Klammerte sich schweißüberströmt an Finn fest, Haare klebten ihr im Gesicht, ihre Glieder zitterten, das Herz raste. Er hielt sie fest in seinen Armen.
Allmählich verlangsamte sich ihr Herzschlag. Neuengland wurde wieder zu Granit.
Er strich ihr die feuchten Haare aus der Stirn und drückte sie an sich. Behaglichkeit breitete sich aus. Sicherheit. Das Gefühl, geliebt zu werden. Ihr zugetan zu sein.
Und dann …
Die Angst.
Megan war zu glückselig. Zu glücklich, da zu sein, wo
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