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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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sich einmal verletzt, seit Sie hier sind? Auch wenn es nur eine Schramme oder sonst eine Kleinigkeit war?«
    Langes Schweigen am anderen Ende der Leitung.
    »Megan?«
    »Hm – ja, das ist ein bisschen komisch. Und es ist sehr seltsam, dass Sie mich das fragen … einen Moment mal, bitte. Ich mache nur eben die Tür zu. Ich bin bei Tante Martha und packe gerade … Finn ist nebenan.« Sie war eine Sekunde lang verschwunden und kam dann wieder ans Telefon. »Ich wollte ihm nichts sagen. Aus mehreren Gründen, von denen ich ein paar selber noch nicht einordnen kann. Aber ich träumte letzte Nacht, ich sei im Wald gelaufen, und als ich heute Morgen aufwachte … also, meine Füße waren schmutzig, und an der linken Sohle hatte ich mich geschnitten. Es ist nicht schlimm, wirklich, nur eine Schramme, wie Sie sagten.«
    Jade starrte auf das Telefon.
    »Jade?«
    »Entschuldigung. Ich bin noch dran.«
    »Bitte, sagen Sie nichts zu Finn.«
    »Nein, nein … eine Frage noch. Vermissen Sie etwas?«
    »Nein. Doch! Ich habe es gleich zu Anfang verloren, als wir hier ankamen.«
    »Was?«
    »Ein Armband. Ein wirklich schönes keltisches Armband, das mir mein Vater geschenkt hat.«
    »Ah.«
    »Und Finn?«
    »Sie meinen, ob er auch etwas vermisst?«
    »Ja.«
    »Nicht dass ich wüsste, aber … Finn ist manchmal leichtsinnig. Plektren für die Gitarre zum Beispiel braucht er dutzendweise. Er sieht das natürlich nicht so, dass er sie verliert, sondern so, dass er sie verbraucht – wie Papiertaschentücher. Aber Jade, wieso fragen Sie das alles?«
    »Ich weiß noch nicht. Ich versuche nur, den Dingen auf den Grund zu kommen, mir einen Reim darauf zu machen.«
    »Rufen Sie mich wieder an, wenn Ihnen etwas eingefallen ist … falls wir etwas wissen sollten, das Sie herausgefunden haben.«
    »Natürlich! Und wir sind heute Abend da. Ein bisschen später vielleicht, aber wir kommen.«
    »Großartig.«
    »Dann lasse ich Sie jetzt gehen.«
    »Danke. Und bis später.«
    Jade drückte auf den roten Knopf und blickte gedankenschwer auf ihr Handy. Ein Geräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit zur Tür.
    Sie schaute in den Laden hinaus. Vor den Regalen stand eine stattliche Zahl von Kunden.
    Und Eddie Martin ging gerade von der Tür weg.
    Er hatte jedes Wort mit angehört.

19
    Finn trug Megans Tasche zum Wagen hinaus.
    Martha stand lächelnd im Wohnzimmer, doch sie schien Megan immer noch besorgt.
    »Alles in Ordnung, wirklich«, sagte Megan zu ihr.
    »Liebes, es tut mir leid, ich mache mir einfach Sorgen um dich. Ich mag Finn sehr gern. Und ich mag vielleicht alt sein, aber ich sehe ganz gewiss, wie sehr du dich zu ihm hingezogen fühlst. Es ist nur, dass … für Gewalttätigkeit gibt es einfach keine Entschuldigung«, sagte sie sehr leise, als wünschte sie, sie brächte es fertig, sich nur um ihre eigenen Belange zu kümmern.
    »Finn war nie gewalttätig. Zu mir«, fügte Megan hinzu.
    So wie Martha sie musterte, sah sie sich zu Erklärungen genötigt. »Falls diese Geschichte zu dir vorgedrungen ist, dass ich mich mit einer Weinflasche auf seinem Kopf gegen ihn gewehrt habe – das ist nie passiert. Er hat mich nie angegriffen. Ich war lediglich sauer und habe ihm ein Baguette auf den Kopf gehauen.«
    »Aber du sagtest, du hast so seltsame Träume …«
    »Den seltsamsten hatte ich letzte Nacht, hier. Ich glaube sogar, dass ich schlafwandelnd aus deinem Haus gegangen bin.«
    »Megan, nein!«
    »Und ich habe mich dabei auch noch in den Fuß geschnitten«, fügte sie trocken hinzu.
    »Weiß Finn das?«
    »Nein, und ich erzähle es ihm auch nicht, ist doch nur ein Kratzer. Ich will nicht, dass er darauf besteht, dass ich den ganzen Abend auf der Bühne sitze. Ich bin heute den ganzen Tag damit gelaufen, und alles ist bestens. Martha, ich weiß, du machst dir Sorgen, aber es geht uns wirklich gut miteinander. Wir haben über vieles gesprochen.«
    Martha schüttelte unglücklich den Kopf. »Ihr fahrt am ersten November, genau ab dem Tag hätten wir wirklich ein wenig Zeit füreinander gehabt.«
    »Tante Martha, jetzt möchte ich wirklich nur nach Hause, nach New Orleans.« Sie zögerte. »Komm du doch zu uns! Dann haben wir Zeit füreinander.«
    »Ich finde es einfach schrecklich, dass du in deine Heimat gekommen bist … und hier so unglücklich warst.«
    »Ich war doch nicht unglücklich. Nur – gestresst«, hielt Megan dagegen. Doch Martha wirkte noch immer so deprimiert, dass sie einen Arm um ihre Tante legte und sie drückte.
    »Vielleicht

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