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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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begegnet bin, eine strahlend weiße Weste, oder der Schutz, den Bac-Dal geben kann, ist immens. Ich bringe nichts weiter fertig, als die Leute argwöhnisch zu machen.«
    »Kein Hinweis auf irgendetwas von irgendjemand?«
    »Nein«, sagte er und stand auf. »Ich bin hier blind in einer Art und Weise, wie ich es noch nie war.«
    »Du hast uns ein Zimmer in einem ausgebuchten Hotel besorgt«, erinnerte sie ihn. »Und wie ich hörte, waren einige Ladies mit ihrem Kaffee rasant schnell fertig.«
    Er lächelte ironisch. »Wir wollten nicht auf unseren Kaffee warten.«
    »Jetzt wäre ein Kaffee auch nicht schlecht.«
    »Stimmt, aber warum bleibst du nicht erst noch ein wenig bei der Sache?«
    »Ich schiele ja ohnehin schon fast«, meinte Jade.
    Lucian grinste. »Das ist noch kein wirklicher Hinderungsgrund.« Dann fuhr er wieder ernst fort: »Morgen ist Halloween.«
    »Ich weiß«, sagte Jade. »Und mir fehlt noch immer etwas. Lucian, glaubst du, dass die Leute damals, Anfang des achtzehnten Jahrhunderts, als sie Cabal Thorne attackierten … gehörten sie der Allianz an?«
    »Möglicherweise. Ich weiß es nicht. Ich war zu dieser Zeit nicht hier«, erwiderte er.
    »Brent ist da. Er hat mich angerufen.«
    »Ja. Ich weiß.«
    »Natürlich. Klar«, murmelte sie.
    In ihrem Ton schwang ein leichter Sarkasmus mit, doch er achtete nicht darauf. Er hob beunruhigt die Hände. »Dies sollte … verdammt, für uns alle zusammen sollte das ein Leichtes sein.«
    »Ist es aber nicht.«
    »Nein, und das wird es auch nicht, weil … also, das ist seltsam. Es ist so ähnlich wie eine Furcht, die in der Vorstellung existiert und verheerende Folgen haben kann. So vieles, was geschieht, spielt sich im Kopf ab – Träume, zum Beispiel. Man kann einem Traum nicht nachjagen und ihn zerstören. Und was mir mehr Sorge bereitet als alles andere, ist dieser … dieser Schleier, der da ist. Wie der blaue Nebel. Man weiß nicht immer, was man durch ihn hindurch sieht. Nehmen wir einmal an, es ist der Dämon. Und dann der Hohepriester, oder die Hohepriesterin, der oder die alle Rituale richtig durchgeführt hat, um Bac-Dal ins Leben zurückzubringen. Wer auch immer, doch da ist eine unglaublich starke Macht, die in die Welt des Geistes eindringen kann. Ich fürchte, wir könnten ein ganzes Dutzend Anhänger dingfest machen, die lediglich am Rande des Geschehens agieren, und schon tauchte ein weiteres Dutzend auf, um ihre Plätze einzunehmen. Wir müssen auf jeden Fall zur Wurzel, zum eigentlichen Kern des Geschehens vordringen.«
    »Und dann?«
    »Dann, denke ich, müssen wir unsererseits die richtigen Rituale kennen, um gegen alles, was geschieht, vorgehen zu können. Ich muss gehen. Und du musst noch weiterlesen – und denk daran, dass unsere Kraft möglicherweise nicht ausreicht, auch wenn wir Dutzende von Leuten ausschalten könnten. Wir müssen alles richtig machen, wir dürfen nicht einfach nur wie eine Armee alles niederwalzen.«
    »Wohin gehst du jetzt?«
    »Es wird spät – ich besuche Orte, wo man sieht und gesehen wird. Falls ich in einer Stunde noch nicht zurück bin, um dich abzuholen, geh ohne mich zum Hotel, dann treffen wir uns dort.«
    »Lucian!« Jade stand auf. Doch er war bereits auf halbem Wege zu der Tür.
    Jade setzte sich wieder an den Tisch und begutachtete die schriftlichen Aufzeichnungen vor ihr. Sie nahm ein altes Buch zur Hand, legte es jedoch gleich wieder hin.
    »Die notwendigen Zutaten«, murmelte sie vor sich hin. »Das Haar des Opfers … das Blut des Opfers …«
    Finn Douglas hatte sich in Morwennas Laden mit einem Drachen verletzt. Ein »Dekomonster« hatte Finn und Megan Haare ausgerissen. Auch persönliche Gegenstände wären von beiden leicht zu beschaffen gewesen.
    Jade kaute an einem Bleistiftende. Sie schaute auf das Telefon auf dem Schreibtisch, entschied sich dagegen und griff stattdessen nach ihrer Umhängetasche, um ihr Handy herauszukramen. Sie hoffte, dass sie, als sie Finn und Megan vor zwei Wochen in New Orleans interviewte, schlau genug gewesen war, ihre Handynummern zu speichern.
    Sie waren gespeichert.
    Jade rief Megan an. Sie meldete sich nicht mit »Hallo?«
    »Mike?«, sagte sie stattdessen. »Ich muss los, Finn wartet auf mich.«
    »Megan, hier ist Jade.«
    »Oh, Jade. Hallo, tut mir leid. Ich dachte, es ist ein Freund, der mich zurückruft. Stimmt etwas nicht?«, fragte sie. »Oder sollte ich fragen, ob er noch schlimmer geworden ist?«
    »Nein. Ich habe mich nur gefragt – Megan, haben Sie

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