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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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einen Vampir. Dann werde ich wenigstens kein Dämon und kann wirklich für Megan kämpfen.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Lucian. – »Wieso?«
    »Wir haben keine Zeit dafür. Du müsstest sterben, vergiss das nicht. Und selbst wenn ich dich schnell töten würde, könntest du nicht rechtzeitig zurückkommen. Nicht zeitig genug, um Megan zu retten.«
    Wieder senkte Finn zähneknirschend den Kopf. Dann sah er sich im Raum um. Er musste diesen Menschen – und diesen Wesen – vertrauen. Er hatte keine andere Wahl.
    Er musterte Mike. »Du weißt ja auf einmal so viel – wer steckt dahinter? Morwenna? Das alte Weib vom Hotel? Wer?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Mike ruhig. »Ich kann dir lediglich sagen, dass ich es nicht bin. Wer weiß schon etwas über die anderen?«
    »Wir vergeuden Zeit, und das können wir uns nicht leisten. Fahren wir«, mahnte Lucian. »Father Brindisi, sind Sie fertig? Sobald wir uns ihrem unheiligen Altar nähern, müssen wir unseren eigenen Zauberkreis bilden.«
    »Bitte, nennen Sie es nicht Zauberkreis. Es ist ein Kreis der Heiligkeit.«
    »Wie Sie wünschen, Father.«
    Martha stand händeringend auf. »Kann ich nicht mit euch mit?«
    »Nein«, entschied Lucian.
    »Aber … sie ist meine Nichte!«, beharrte Martha.
    »Nein«, wiederholte Jade unumstößlich und packte ihre Unterlagen mit den Zaubersprüchen zusammen, die sie brauchen würden. »Wir sind zehn Leute – plus Finn und Mike. Das macht zwölf. Dazu Father Brindisi als unser Priester, dann sind wir dreizehn. Martha, Sie bleiben hier und kümmern sich um Andy. Vielleicht schafft er es ja doch. Oder er wacht auf und teilt uns etwas Wichtiges mit.«
    Martha sah unglücklich aus, doch sie setzte sich wieder hin.
    Als sie die Hütte verließen, legte Lucian Finn eine Hand auf die Schulter. »Du wirst schnellstmöglich zu Megan wollen. Aber das kannst du nicht. Du musst in dem Energiekreis bleiben, den wir bilden – verstehst du das?«
    Finn nickte.
    Er verstand.
    Er war sich nur nicht sicher, ob er es schaffen würde.
    Megan ließ niemanden merken, dass sie bei Bewusstsein war. Gleich nachdem sie zu sich kam, hatte sie in dem unbedingten Willen, sich zu befreien, versucht, die Handgelenke zu bewegen. Doch der Strick war um den Sockel des Altars gewickelt worden. So sehr sie sich auch bemühte, sie konnte ihn nicht einen Millimeter bewegen. Verzweifelt fragte sie sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, sich einer richtigen Ohnmacht zu überlassen. Bald würde sie der Tatsache ins Auge sehen, dass sie sterben musste. Und zwar unter Qualen – wenn sich alle Drohungen als wahr herausstellen sollten. Wenn jemand wirklich die richtigen Sprüche aufsagen, die richtigen Handlungen vollziehen, ihren Körper stehlen und ihre Seele ins Fegefeuer schicken konnte.
    Ihre Handgelenke und Knöchel wurden wund. Gut.
    Sie würde die Hohepriesterin, oder wen auch immer, alt aussehen lassen.
    Die Nacht hatte sich vollständig über die Waldlichtung gesenkt. Der volle Mond stand hoch am Himmel. Sie wusste nicht, wie spät es war, nur dass eine Menge Aktivitäten im Gang waren. Um den Altar war ein großer Kreis gebildet worden, und sie hatten ein auf dem Kopf stehendes Kreidepentagramm gezeichnet; der Altar stand zwischen den beiden oberen Spitzen des sternförmigen Gebildes. Wegen der schwarzen Umhänge mit Kapuzen erkannte sie noch immer nicht alle, die um sie herumliefen. Doch sie sprachen ganz ungezwungen miteinander, weil sie glaubten, Megan sei noch ohnmächtig.
    Dann betrat jemand die Lichtung, und alle, die zuvor so geschäftig gewesen waren, liefen auf die Gestalt zu, gingen auf die Knie nieder und küssten den Saum ihrer Robe.
    »Ist alles bereit?«, fragte der Mann. »Wo ist das Opfer?«
    »Das Blut des letzten Mondes ist in dem Kelch auf dem Altar«, erklärte jemand dem Neuankömmling. »Morwenna ist an den Baum gefesselt … und Megan erwartet wie befohlen Bac-Dal. Aber … du weißt, dass der Douglas noch bei seinen Freunden ist?«
    »Und das ist gut so. Denn er wird sich verwandeln, wie er es soll, und jene, die stören wollten, werden rasch sterben, zerfetzt durch die Macht von Bac-Dal. Doch wir alle werden belohnt.«
    Der Neuankömmling, es war der Hohepriester, vermutete Megan, ging zu dem Baum, an den Morwenna, nun stumm und in sich zusammengesunken, gefesselt war. Er blieb gerade lange genug stehen, um ihr einen Tritt zu verpassen. Doch man hatte sie unter Drogen gesetzt, und die einzige Reaktion auf seine Mühe war

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