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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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    »Ja, sie sind wirklich gut«, meinte sie.
    »Schön, das freut mich. Also, dann lasst es euch schmecken. Aber esst langsam, nicht, dass ihr euch noch verschluckt«, meinte Morwenna.
    »Herrje, da kommt ein Kobold oder was auch immer diese elende Verkleidung darstellen soll«, murrte Joseph. »Man sollte doch wirklich meinen, sie würden euch wenigstens in Ruhe essen lassen.«
    »Schon gut«, erwiderte Megan und stand auf. Sie hätte nicht sagen können, woran sie die Person in der zerfetzten dunklen Robe und der Zombiemaske erkannt hatte, aber sie war sich sicher, dass es sich um Darren Menteith handelte.
    »Darren! Schön, dich zu sehen«, rief sie und hielt ihm die Hand hin.
    Er blieb wie angewurzelt stehen. »Du hast gewusst, dass ich es bin?«, fragte er tief enttäuscht.
    »Na klar. Tut mir leid.«
    Finn war ebenfalls aufgestanden.
    »Die zwei versuchen gerade, zu Abend zu essen«, knurrte Joseph.
    »Setz dich wieder hin und iss, Megan. Ich besorge Darren rasch eine CD, bin gleich wieder da.«
    Megan setzte sich. »Finn, ich könnte doch auch …«
    »Ich kann ein kurz gebratenes Steak in zwei Sekunden verschlingen«, erklärte Finn. »Nimm dir Zeit.«
    »Ach, das tut mir leid, ich hätte noch ein Weilchen warten sollen«, meinte Darren.
    »Kein Problem, wir freuen uns doch«, erwiderte Finn. »Komm mit, ich gebe dir eine Scheibe.«
    Während sich die beiden entfernten, bemerkte Megan beunruhigt, dass Joseph und Morwenna sie mit Blicken verfolgten.
    »Ich wusste nicht, dass ihr Darren kennt«, sagte Morwenna, als sie merkte, dass Megan sie anstarrte.
    »Wir kennen ihn nicht wirklich, wir haben ihn heute im Park getroffen. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr ihn kennt«, erwiderte Megan.
    Morwenna zuckte mit den Schultern. »Wir leben in einer Kleinstadt. Hey, iss weiter. Übrigens, Schätzchen, der eine Song, den ihr da gemeinsam gesungen habt – ganz große Klasse!«
    »Danke.«
    »Zu schade, dass …«, fing Morwenna an, dann verstummte sie und blickte auf Joseph.
    Joseph räusperte sich. »Wirklich eine Supernummer«, murmelte er.
    Megan legte die Gabel neben den Teller. »Jetzt hört mir mal zu: Ich achte eure Meinungen, und ich liebe euch, alle beide. Aber ich glaube nicht, dass Finn gefährlich für mich ist. Ich glaube nicht, dass er böse ist. Kapiert es endlich: Ich hatte einen Albtraum, und es ist meine Schuld, dass er in einem richtig üblen Licht dasteht – vor allem wenn man weiß, wie schnell sich hier Gerüchte verbreiten. Aber er nimmt es wirklich ausgesprochen gelassen. Hört also endlich auf, so zu tun, als wären wir kein festes Paar, als würde unsere Ehe scheitern. Habt ihr das kapiert?«
    Morwenna blickte auf den Tisch hinunter. »Ich habe doch gar nichts gesagt, Megan. Ich weiß, dass du ihn liebst.«
    »Stimmt«, pflichtete Joseph ihr bei.
    Am liebsten hätte sie die beiden geohrfeigt. In ihren Stimmen schwang Mitleid.
    Sie glaubten beide, dass mit Finn etwas nicht stimmte und sich das bald herausstellen würde. Und dass sie einsehen würde, dass Böses in ihm steckte oder er nicht wirklich anständig sein konnte. Dass es nur eine Frage der Zeit wäre, bis er verschwand.
    Vielleicht war es gar kein Mitleid? Vielleicht Mitleid gepaart mit …
    … Angst?
    Er muss verschwinden, oder …
    … du wirst sterben.
    Keiner der beiden sagte etwas, auch Megan blieb stumm. Die zwei sahen sie nur wortlos an. Dennoch hatte sie das Gefühl, als hätte jemand diese Worte laut in ihrem Kopf gerufen.
    Eine unbehagliche Stille senkte sich über den Tisch. Sie wurde unerträglich. Megan schnitt ein Stück Fleisch ab, aber sie hatte Angst, daran zu ersticken.
    »Hey, es ist weg«, sagte Joseph abrupt.
    Er runzelte die Stirn und sah Richtung Bühne.
    »Was ist weg?«
    »Dieses blöde Dekomonster, das sich in den Haaren von allen möglichen Leuten verfangen hat.«
    Megan blickte sich um. Es stimmte: Jemand hatte das Monster mit den Fingern, die wie Zweige aussahen, entfernt.
    »Gut, dass wir das los sind«, meinte Morwenna.
    »Ganz deiner Meinung«, erwiderte Megan, froh, dass das Schweigen gebrochen war. »Ich glaube, ich habe eine kahle Stelle am Hinterkopf.«
    Morwenna lachte leise. »Ich sehe nichts dergleichen, aber ich bin froh, dass sie das Ding weggebracht haben. Es war wirklich gefährlich. Du hast dich darin verfangen, und Finn auch. Sieh ihn dir heute Abend noch mal genauer an, vielleicht hat er eine kahle Stelle.«
    »Der Mann hat keine Geduld«, erklärte Joseph. »Er ließ sich nicht

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