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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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Nackenansatz zur Seite, eine Berührung, die typisch war für Finn. Seine warmen Lippen liebkosten ihre nackten Schultern, schickten eine träge Hitze, einen kribbelnden Schauder über ihren Rücken. Seine langen Finger bewegten sich instinktiv und kundig über ihre Schulterblätter, massierten sie sanft, zogen sie näher.
    »Müde?«, murmelte er.
    »Hm.«
    »Wie müde?«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Wahrscheinlich könntest du mich überreden, noch ein Weilchen wach zu bleiben.«
    Er streichelte ihr Gesicht. Sie liebte es, wenn er sie so zart berührte. Mit dem Daumen liebkoste er ihr Kinn, sein Zeigefinger strich über ihre Wange. Er blickte sie lange an, ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich enger an sie presste, eine Bewegung, die liebevoll und erotisch zugleich war und dazu führte, dass er nun in seiner ganzen Länge an sie geschmiegt war und sie seine Erregung deutlich spürte. Sein Mund legte sich auf ihre Lippen, anfangs nur ganz behutsam, dann neckte er sie mit der Zungenspitze, der Kuss wurde kräftiger, seine Zunge drang gierig in ihren Mund ein und steigerte die Erregung, die sie schon in dem schlichten Zauber seiner Arme empfunden hatte.
    Megan klammerte sich an ihn; sie staunte jedes Mal, welch explosives Verlangen er in ihr wecken konnte, wie es in ihren Adern zirkulierte, wie es siedete und fast zu einem körperlichen Bedürfnis wurde. So war es von Anfang an gewesen – mit seiner Berührung war alles Bekannte neu geworden. Sie zitterte, ihr wurde heiß, es verschlug ihr den Atem … sie sehnte sich so verzweifelt nach ihm wie eh und je.
    Er zog sich ganz kurz zurück. »Meinst du, ich kann dich noch ein paar Minuten wach halten?«, fragte er leise.
    Sie stieß sich ein wenig von ihm ab und versuchte, möglichst beiläufig die Schultern zu zucken. Sie warf den Kopf zurück und tat, als müsse sie gähnen. Dann ging sie langsam ins Schlafzimmer zurück, ließ mit dem Rücken zu ihm das Handtuch fallen und wartete.
    Und er kam. Es war ein sanfter, sinnlicher Angriff, wieder spürte sie seine Finger an ihrem Nacken, seine Lippen, einen sanften Kuss, seine Zunge, die über ihren Rücken wanderte. Gnadenlos langsam, viel zu schnell … Dann seine Hände auf ihren Hüften, die sie zu ihm umdrehten. Er kniete sich vor sie, sein Haar fühlte sich weich an auf der zarten Haut ihres Bauches. Dann wieder seine Lippen, seine Zunge, die sie überall liebkoste, bis sich ihre Finger in seinem Haar verkrallten und die Welt sich zu drehen begann. Jeder Nebel wirkte silbern, jeder Gedanke kreiste nur noch um eines, und ihre Worte kamen nur noch als Wimmern und Flehen – dann eine Warnung, dass ihre Knie schwach wurden.
    Er stand auf, und ganz der Romantiker, der er nun einmal war, hob er sie hoch und trug sie die paar Schritte zum Bett. Kurz mussten sie beide lachen, denn beinahe wäre er über seine Schuhe gestolpert, als er das Licht löschen wollte. Doch dann ließen sie sich fallen, und er bedeckte sie mit der puren Hitze und der angespannten Kraft seines Körpers. Wenig später waren sie vereint, und sie wusste, was sie zuvor vermisst hatte. Sie glaubte nicht, dass sie es ertragen könnte, an eine Trennung auch nur zu denken oder daran, dass er nicht für immer ihr gehören würde, dass dies nicht für immer ihr gehören würde …
    Sie schrie auf, dann versuchte sie, den Kopf ins Kissen zu drücken, um nicht so laut zu sein.
    »Fallon!«, flüsterte sie beunruhigt.
    Doch Finn, auf seine Arme gestützt, das Haar zerzaust, das Gesicht angespannt, erwiderte nur: »Vergiss Fallon!«
    Seine Stimme war tief und rau, sie durchdrang sie und steigerte ihre Erregung.
    Sie lächelte ein wenig, dann legten sich seine Lippen wieder auf ihren Mund in einem neuen, drängenden, nassen Kuss, und sie spürte seinen sengend heißen Körper in sich, und die Gier.
    * * *
    Er stand auf der Straße, eine Gestalt, schwarz wie die Nacht, eins mit der Dunkelheit und dem Nebel. Er hob den Kopf zum nächtlichen Himmel, dann streckte er auch die Arme. Er spürte die Macht, die nun seine Macht war, und berauschte sich daran. Die Zeit kam näher, und er würde noch reicher belohnt werden für seine Dienste.
    Ach der Verstand!
    Und alles, das sich hinter einem sonnigen Tag verbarg, hinter der Farce von Logik und Wissen.
    Der Nebel wirbelte um seine Füße, er schimmerte blau im unheimlichen Licht des Mondes, so kurz vor seinem leuchtenden Höhepunkt. Die Zeit rückte näher … und das Kommende war nicht mehr

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