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Das Erwachen

Das Erwachen

Titel: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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ich nicht mehr wichtig sind?«
    Martha schüttelte den Kopf. »Finn Douglas hat dich schon einmal zu sich zurückgeholt. Ich glaube nicht, dass er dich verlassen wird. Auch diesmal ist er bestimmt genauso entschlossen, dich zu behalten – selbst wenn das bedeutet, dass er sich einstweilen deinen Wünschen beugen muss.«
    »Hoffentlich hast du recht«, erwiderte Megan leise. Sie stand auf, holte den Wäschestapel und ging ins Gästezimmer.
    Nachdem sie ihre Sachen weggeräumt hatte, trat sie auf die vordere Veranda. Es dämmerte bereits.
    Sie starrte in die aufziehende Dunkelheit und fragte sich, ob es nicht das Dümmste gewesen war, Finn ausgerechnet jetzt zu verlassen.
    Es gab in Salem zu viele Frauen, die sich offenbar genau wie sie damals ganz plötzlich und intensiv zu ihrem Mann hingezogen fühlten.
    Aber er würde sich niemals darauf einlassen.
    Oder etwa doch? Es kam ihr vor, als würde sie ihren Mann überhaupt nicht mehr kennen.
    Wie es das Schicksal so wollte, war Mike Smith nicht im Museum. Gayle Sawyer saß jedoch wie immer an der Kasse, und Finn dankte Gott, dass sie arbeitete, denn die paar Minuten, die sie Zeit hatte, ließ sie sich ausführlich darüber aus, wie er sie am gestrigen Abend gerettet hatte. Er war heilfroh, dass eine Theke sie von ihm trennte, denn sonst hätte sie sich sicher an seinen Hals geworfen, davon war Finn felsenfest überzeugt.
    Unruhig und gereizt ging er in ein paar Geschäfte. In vielen wurden die immer gleichen T-Shirts verkauft, in manchen gab es hübschen Silberschmuck, in einigen auch größere Buchabteilungen. Er nahm ein paar Bücher in die Hand, ohne sich wirklich dafür zu interessieren. Bei den meisten ging es um die Lebensweise der Wiccas, bei manchen um Kräuter, Meditation, die Kraft verschiedener Metalle und so weiter.
    Schließlich fand er sich auf der Straße wieder. Er hatte nicht versucht, Megan noch einmal auf dem Handy anzurufen. Sie ging ohnehin nicht dran, offensichtlich wollte sie ihn nicht sprechen. Er überlegte, ob sie wohl vorhatte, heute Abend im Hotel aufzukreuzen. Aber da sie ja so entschlossen war, ihre Karriere nicht aufs Spiel zu setzen, würde sie wahrscheinlich kommen. Es war sinnlos, ständig bei ihr anzurufen.
    Während er ein paar interessant geformte Räucherstäbchenhalter in einem Schaufenster betrachtete, merkte er plötzlich, dass jemand hinter ihm stand – jemand, bei dem es ihm kalt über den Rücken lief. Er wirbelte herum.
    Sara.
    Er verzog das Gesicht und hielt sich in sicherem Abstand. »Hast du … mich verfolgt?«, fragte er.
    »Ja.«
    Als er fragend eine Braue hochzog, zuckte Sara mit den Schultern. »Eigentlich wollte Morwenna dich holen, aber sie hat zu viel zu tun – nicht nur mit dem Laden. Für uns ist Halloween ein hoher Feiertag, auch wenn du dich wahrscheinlich darüber lustig machst. Es ist ein wichtiger Tag.«
    »Ich mache mich nicht darüber lustig, Sara«, widersprach er kraftlos.
    »Wirklich? Das hoffe ich. Morwenna hat nämlich ziemlich Angst um dich.«
    »Sie hat Angst um mich? Ich dachte, eher um Megan – angeblich bin ich es doch, der ihr wehtun will.«
    »Morwenna glaubt nicht, dass du Megan absichtlich wehtun würdest.«
    »Das ist aber schön von ihr.«
    »Du wirst benutzt.«
    »Von wem?«, fragte er skeptisch.
    »Von einem Dämon.«
    Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Sara ging um ihn herum, sodass sie ihn wieder direkt ansehen konnte. »Finn, du ängstigst mich zu Tode. Denn in dir ist schon jetzt irgendeine seltsame Macht. Ich weiß nicht genau, wie solche Sachen funktionieren …«
    »Ich dachte, du wärst eine überzeugte Wicca«, murmelte er.
    »Eine Wicca, Finn, keine Satanistin.«
    »Satanisten, Wiccas, Christen, Juden, Hindus – das sind alles Menschen, Sara. Einfach nur Menschen, ganz normale Männer und Frauen.«
    Sie winkte ab. »Es gibt bestimmte Mächte auf dieser Welt, Finn. Das musst du einsehen und sie auch wirklich wahrnehmen.«
    »Dann glaubst du also, dass sich hier Dämonen herumtreiben?«
    »Wenn du an Gott glaubst …«
    »Ja, ja, ich weiß, warum dann nicht auch an den Teufel. Und dann müsste es natürlich auch Dämonen geben.«
    Sie musterte ihn eindringlich. »Hast du für alle Vorfälle eine Erklärung, Finn?« – »Ich bin kein Wissenschaftler.«
    »Deine Frau hat dich verlassen, und du weißt nicht einmal, warum. Abgesehen davon, dass es wohl etwas zu tun hat mit dem, was du letzte Nacht getan hast.«
    »Meine Eheprobleme gehen dich nichts an.«
    »Willst du,

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