Das Erwachen
geführt, dann wächst alles in mir. Und ich fühle mich so warm und es ist so schön. Und so habe ich zwischen ihren Beinen gerieben. Walli hat mir genau die Stelle gezeigt. Dort war es feucht. Ich dachte, das wäre noch vom Baden. Sie hat gemeint, wenn es dort feucht ist, dann bedeutet das, dass man denjenigen, der reibt, ganz lieb hat. Und ich hatte Walli ganz lieb. Und so habe ich immer mehr gerieben und Walli wurde immer mehr feucht. Und dann hat sie mir auch ihre Höhle gezeigt. Dort war es feucht und warm.«
Henry hatte die Ellbogen auf seine Oberschenkel gestützt und starrte auf seine Schuhe. »Walli war so feucht«, murmelte er wiederholt vor sich hin.
Behutsam, wie es sich anhörte, formulierte Ludevik seine Frage: »Wie alt warst du, als du Walli gezeigt hast, wie lieb du sie hast?«
»Ich weiß nicht mehr.«
»Bist du schon aufs Gymnasium gegangen?«
»Ja.« Nach wenigen Sekunden verbesserte sich Henry: »Oder noch nicht direkt. Aber wenig später.«
»Wie oft hast du Walli gezeigt, dass du sie lieb hast?«
»Ich weiß es nicht genau. In den Ferien auch schon morgens. Und dann immer abends.«
»Und deine andere Mami? Hat sie davon was gewusst?«
»Nein. Sie hätte es uns verboten. Walli hat gesagt, niemand darf das wissen. Nur wir beide allein. Nur wir beide allein, hat sie gesagt. Sonst hätte sie mich nicht mehr lieb.«
»Hat Walli dich auch gerieben?«
»Und geküsst. Gerieben und geküsst. Überall geküsst.«
»Auch dein Pippimännchen?«
»Überall. Und sie hat mir ein Schleifchen darum gebunden, damit man es immer findet. Und weil es so schön aussähe. Wie bei einem Geschenk.«
»Ein blaues Schleifchen?«
»Ja, Jungen bekommen doch immer ein blaues. Dann gab es auch schon mal ein gelbes. Was sie gerade in ihrem Haar hatte.«
»Und was hat sie noch getan?«
»Sie hat mir auch meine Höhle gezeigt. Gleich hinter dem Pippimännchen.«
»Wie hat sie das gemacht?«
»Mit den Fingern. Weil meine Höhle aber so eng war, hat sie Butter genommen und ihre Finger damit eingerieben. Dann ging es ganz leicht.«
»Hat sie dir weh getan?«
»Manchmal am Anfang hat es weh getan. Später aber nicht mehr.«
»Hat sie nur ihre Finger genommen?«
»Ich weiß nicht. Ich konnte es nicht sehen. Aber immer häufiger habe ich gemeint, dass ihre Finger dicker geworden sind. Und härter.«
Ludevik schien sich seine nächste Frage genau zu überlegen, weil er nicht riskieren wollte, Henrys Mitteilungsbedürfnis zu stören.
»Walli hat zu dir gesagt, wenn jemand reibt, den man lieb hat, dann wird es feucht. Hast du Walli auch gezeigt, dass du sie lieb hast?«
Henry nickte. »Aber erst später. Sie hat mir dabei geholfen. Sie hat mein Pippimännchen gerieben und es ist wirklich groß geworden, so wie sie es vor langer Zeit mal gesagt hat. Es ist gewachsen und hart geworden. Und dann habe ich ihr auch gezeigt wie lieb ich sie habe und bin ganz feucht geworden. Mein Pippimännchen hat gespuckt wie ein Springbrunnen. Das war schön. Es hat mir sehr gefallen. Und Walli hat mich dort dann auch geküsst und mein Pippimännchen mit dem Mund gewärmt. Und es ist gewachsen und hat wieder gespuckt. In Wallis Mund. Und sie hat sich über mich gebeugt und es zwischen ihre Höcker gedrückt und gerieben. Ihr ganzes Gesicht ist feucht geworden. Sie hat mich mit halb geöffneten Augen seltsam angeschaut, als sähe sie mich nicht und plötzlich gelächelt. Dann hat Walli gemeint, sie kenne eine Stelle, da könnte er noch viel besser spucken. Sie hat mir ihre Höhle gezeigt. Dort war es warm und feucht. Und dort hat es dann immer gespuckt.«
Ludevik erweckte auf dem Laptop den Eindruck, als sei er erschrocken und fasziniert zugleich. Fasziniert über die Vorgehensweise und den Ablauf, wie geschickt das Kindermädchen Henry missbraucht hat und erschrocken, dass er bisher bei Henry keinen Anhaltspunkt dafür festgestellt hatte.
»Als du von deinem Vater erschossen worden bist, hat Walli dich getröstet? Hast du ihr gezeigt, wie gerne du sie hast?«
»Ja. Und Walli hat es mir gezeigt. Ich habe es ihr auch gezeigt. Manchmal, wenn sie nicht wollte, habe ich es ihr trotzdem gezeigt. Und dann wollte sie auch. Außer Walli gab es niemanden mehr für mich.«
»Da waren doch deine Eltern.«
»Papa hatte nie Zeit und Mami trank mittags immer Kaffee mit anderen Frauen und hat mich weggeschickt. Ich solle mit Walli spielen.«
»Du solltest mit Walli spielen?«, fragte Ludevik verwundert.
»Ja, Federball, Monopoly und so.
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