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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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ließ von mir ab und wandte sich angenehmeren Themen zu.
    Danach verlief alles völlig reibungslos. Als Nachspeise gab es Syllabub. Dabei handelte es sich um eine süße Zitronencreme, von der ich noch nie zuvor gehört hatte, die aber begeisterten Zuspruch bei mir fand. Als nach dem Abendessen Getränke serviert wurden, winkte Marc mir insgeheim, dass es nun Zeit sei, uns zurückzuziehen. Wir verabschiedeten uns und erhoben uns.
    »Mordecai.« Der Herzog hielt mich noch einmal auf. »Bitte melde dich doch morgen früh bei mir. Ich möchte einige Dinge mit dir besprechen, bevor die Gäste eintreffen.«
    »Natürlich, Durchlaucht.« Ich verneigte mich, ließ mir äußerlich nichts anmerken und schaffte es, ohne Herzanfall den großen Saal zu verlassen.
    »Mach dir keine Sorgen, Mort! Er will nur sicher sein, dass in der kommenden Woche hinsichtlich deiner neuen Identität alles geklärt ist«, beruhigte mich mein Freund.
    »Was du nicht sagst«, antwortete ich. »Aber er ist nicht mein Vater. Für mich ist er der große und mächtige Herzog von Lancaster.«

Für jene, die mit dem Aythar arbeiten, ist ein umfassendes Verständnis seiner Wechselwirkung mit menschlichen Wesen besonders wichtig. Dementsprechend wurden mehrere Eigenarten beschrieben und benannt, um diese Wechselwirkung zu erfassen. Die erste und bedeutendste Eigenschaft ist die der Kapazität. Dies bezieht sich auf die Menge an Aythar, die in einem Menschen verfügbar oder gespeichert ist. Die Menge ist nicht festgelegt, sondern ständigen Schwankungen unterworfen, übersteigt aber nie eine gewisse Obergrenze. Dieses Höchstmaß unterscheidet sich von Mensch zu Mensch ganz beträchtlich, ist bei den meisten Personen jedoch äußerst gering. Ich will an dieser Stelle hinzufügen, dass alle Lebewesen ein gewisses Maß an Aythar in sich bergen, denn sonst müssten sie sterben; und sogar Leichen enthalten noch Spuren dieser Energie, wenngleich um ein Vielfaches verringert.
    Marcus der Ketzer,
    Über das Wesen von Glaube und Magie
    Ich hatte das schon einmal erlebt. Zum ersten Mal, als Marc es auf sich genommen hatte, meinen Bildungsstand zu verbessern. Meine Eltern hatten mich bereits in jungen Jahren das Lesen gelehrt, aber die schöneren Künste der Geometrie und Grammatik waren ihnen fremd geblieben. Ich glaube, zuerst hatte Marc mich nur mitgeschleppt, weil er sich vor den Aufgaben drücken wollte, die ihm sein Hauslehrer gestellt hatte. Aber mit der Zeit wurde klar, dass ich eine echte Begabung für Sprache und Mathematik besaß. Später ermunterte die Herzogin Marc, mich einzuladen, da auch er rasche Fortschritte machte, wenn ich am Unterricht teilnahm. Infolgedessen war ich vermutlich der am besten gebildete Landmann, den Lancaster je hervorgebracht hat.
    Die herzogliche Bibliothek war eine der umfangreichsten im ganzen Königreich. Keiner von uns konnte wirklich ermessen, wie viele Bände aus wie vielen unterschiedlichen Wissensgebieten sie enthielt, aber da wir jung waren, stöberten wir einfach aufs Geratewohl herum und hofften, das Richtige schon irgendwie zu finden. Marc blätterte historische Werke durch, um Hinweise auf frühere Magier zu entdecken, während ich mich in ein Werk über die Kräuterkunde vertiefte. Pflanzen hatten mich schon immer interessiert. Nach einer Weile riss ich mich von dem Buch los und setzte die Suche fort, bis Marc mich zu sich rief.
    »He, Mort, ich habe was gefunden!« Es war die Geschichte der Universität in Albamarl, der Hauptstadt von Lothion. »Nach diesem Buch hat es an der Universität früher eine magische Hochschule gegeben«, erklärte er.
    »Ist sie denn jetzt geschlossen?«, fragte ich.
    »Ja, anscheinend brach eine Seuche aus, und angeblich haben die Zauberer damit zu tun gehabt. Die Hochschule wurde von einer aufgebrachten Meute zerstört. Offenbar hat man die meisten Lehrer am Pfahl verbrannt.«
    »Warum sollte ich ein Zauberer werden?«
    »Weil es ungeheuer beeindruckend ist! Es gibt heute nicht mehr viele, und wie kann ich denn sonst einen magischen Ratgeber finden, wenn ich einmal Herzog bin?« Er schenkte mir sein ungeheuer einnehmendes Grinsen.
    »Dein Vater hat ja auch keinen magischen Berater«, wandte ich ein.
    »Aber nur, weil er nirgendwo einen finden kann. Mein Großvater hatte noch einen. Oh, schau mal her! Du bist gar kein Zauberkundiger!« Das machte mich neugierig. »Nach diesem Buch hier bist du bloß ein Magier.«
    »Wo liegt da der Unterschied?«
    »Jeder mit einer bescheidenen

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