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Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Das Erwachen: Dunkle Götter 1

Titel: Das Erwachen: Dunkle Götter 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael G. Manning , Jürgen Langowski
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latenten Begabung ist ein Magier. Ein Zauberer dagegen ist ein Magier, der ausgebildet wurde und gelernt hat, seine Kräfte in angemessene Bahnen zu lenken.«
    Ich lachte. »Demnach bin ich also unwissend. Das wussten wir doch schon.« Wir überflogen das Buch, um etwas über das Schicksal der Zauberer herauszufinden, die den Brand der Hochschule überlebt hatten, konnten jedoch nichts entdecken.
    »Wir müssen weitersuchen. Ich weiß, dass Vestrius hier irgendwo einige Bücher aufbewahrt hat«, sagte Marc.
    »Vestrius?«
    »Der Lieblingszauberer meines Großvaters.«
    Als ich danach langsam zwischen den Regalen umherwanderte, fiel mir in der hinteren Ecke etwas Seltsames auf. Neben einem hölzernen Regal entdeckte ich ein schwach schimmerndes Symbol. »He, sieh dir mal das hier an!« Ich streckte die Hand aus und berührte es. Gleich darauf saß ich im vorderen Raum der Bibliothek am Lesetisch. Marc betrachtete mich mit einer seltsamen Miene.
    »Was ist nur los mit dir?«, fragte er.
    »Warum?«
    Gereizt erklärte er: »Gerade hast du mich ins Nebenzimmer gerufen, wo die Sprachlehren stehen, aber dann bist du einfach herausgelaufen und hast dich ohne ein erklärendes Wort hierher gesetzt!«
    »Wirklich?« Die Verwirrung war mir in den letzten Tagen zu einer regelmäßigen Gefährtin geworden.
    »An den Geschichten über geistesabwesende Zauberer ist offenbar viel mehr dran, als ich je dachte«, erwiderte er. »Komm, lass uns nachsehen, was du vergessen hast, Professor Trottel.« Wir standen auf und kehrten in den kleinen Nebenraum zurück, in den ich ihn angeblich gerufen hatte.
    Nachdem ich mich ein paar Minuten lang umgesehen hatte, bemerkte ich die glühende Rune. »He, was ist das denn?« Abermals berührte ich sie, und gleich darauf befand ich mich wieder am Lesetisch. Marc saß mir gegenüber und beobachtete mich verwirrt.
    »Ich würde sagen, als Magier oder was auch immer bringst du es sicher nicht weit, wenn du einfach so fremde Schutzzauber berührst«, meinte er.
    »Sind wir nicht gerade schon einmal hier gewesen?«, fragte ich.
    »Das ist der rechte Abenteurergeist. Willkommen, mein lieber Mordecai, du Meister des Offensichtlichen!« Sarkasmus war einer seiner weniger angenehmen Charakterzüge. Wenn ich es recht bedenke, gilt das Gleiche wohl auch für mich. Rasch erklärte er mir, was geschehen war, und wir kehrten zurück, um es uns noch einmal anzusehen.
    Dieses Mal berührte ich die Rune nicht. »Kannst du sie sehen?«, fragte ich ihn.
    »Nein.«
    »Berühr du sie und beobachte, was passiert«, schlug ich ihm vor.
    »Kommt nicht infrage. Ich könnte ja etwas Wichtiges vergessen.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel das erste Mal, als ich bei einer Frau gelegen habe!«, antwortete Marc.
    »Was, zum … wann war das denn? Hast du tatsächlich schon deine Unschuld verloren?«, staunte ich.
    »Du nicht?« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Halt den Mund, wir haben Dringenderes zu tun.« Ich starrte die Rune an, während er hinter mir kicherte. Schließlich versuchte ich etwas anderes. Ich streckte die Hand aus, bis sie fast auf die Rune traf, berührte sie aber nicht. Je näher ich dem Glühen kam, desto stärker wurde der Druck in meinem Kopf. Vergiss! Ein leises Flüstern nur, dem ich mich entschlossen widersetzte. Ich holte tief Luft und versuchte, einen Druck auszuüben, der demjenigen ähnelte, den ich selbst verspürte, nur dass ich ihn nach außen und zurück auf die Rune richtete. Mehrere Sekunden lang spürte ich, wie sich die Spannung nicht nur in meinem Kopf, sondern auch ringsherum in der Luft aufbaute. Dann gab es eine Explosion.
    Ich lag auf dem Rücken, Marc beugte sich mit einer Brechstange in der Hand über mich. »Du bist entweder der dümmste oder der glücklichste Kerl, den ich je gesehen habe.« Ich richtete mich auf und betrachtete die Stelle, wo sich das Symbol befunden hatte. Nun war es verschwunden, an der Wand war ein versengter Kreis zu erkennen.
    »Wo hast du die Brechstange her?«
    »Die hatte ich schon geholt, bevor du versuchtest, dich selbst in die Luft zu jagen. Hilf mir mal. Hinter der Stelle, wo sich dieses magische Dings befunden hat, ist ein Eisenring eingelassen.« Er forderte mich auf, ihn als Erster zu berühren, und als nichts geschah und auch nichts weiter zu explodieren drohte, fasste er mit an und zog. Nach einigem Zerren öffnete sich die Wandverkleidung einen Spaltbreit, und dahinter kam ein kleiner Schrank zum Vorschein. Darin befanden sich drei in

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